Agora Energiewende macht gut zwei Monate vor der offiziellen Bekanntgabe durch die Übertragungsnetzbetreiber den Auftakt und veröffentlichte am Wochenende seine Prognose für die Höhe der EEG-Umlage 2019. Sie werde voraussichtlich zwischen 6,7 und 6,9 Cent pro Kilowattstunde liegen. Der auf der eigenen Website integrierte EEG-Umlagerechner habe einen Wert von 6,78 Cent pro Kilowattstunde ermittelt – 0,01 Cent pro Kilowattstunde weniger als in diesem Jahr. Damit bleibe die EEG-Umlage im dritten Jahr in Folge weitgehend konstant, so der Berliner Think-Tank in einer offiziellen Erklärung am Montag.
Es gibt Agora Energiewende zufolge mehrere Gründe, warum die EEG-Umlage trotz des weiteren Erneuerbaren-Ausbaus in Deutschland nicht steigen wird. So würden die EEG-Anlagen aufgrund des gestiegenen Großhandelsstrompreises immer mehr Geld erlösen. Mit den höheren Strompreisen sinkt zugleich die Differenz zu den Förderkosten für die Photovoltaik-, Windkraft- und Biomasse-Anlagen. Einen weiteren dämpfenden Einfluss auf die Entwicklung habe der Milliarden-Überschuss auf dem EEG-Konto, der auch 2018 wieder angehäuft wird. Dieser könnte 2019 an die Stromverbraucher zurückgegeben werden, heißt es weiter. Beide Effekte seien so stark, dass die von Agora Energiewende ursprünglich angenommene deutliche Erhöhung der EEG-Umlage im kommenden Jahr komplett kompensiert werden.
Für 2020 geht der Berliner Think-Tank allerdings von einer Steigerung der EEG-Umlage auf über 7,00 Cent pro Kilowattstunde aus – nach dem aktuellen Szenario auf 7,66 Cent pro Kilowattstunde. Für 2021 wird demnach der Höchststand mit 7,75 Cent pro Kilowattstunde erwartet, ehe die Kosten danach wieder sukzessive sinken würden. Für 2030 prognostiziert Agora Energiewende die EEG-Umlage dann bei 4,92 Cent pro Kilowattsunde und 2035 nur noch bei 2,69 Cent pro Kilowattstunde.
Bei der Entwicklung der Kosten für den nicht-privilegierten Letztverbrauch geht der Berliner Think-Tank von 23,16 Milliarden Euro für das kommende Jahr aus, wobei gut neun Milliarden Euro für die Förderung der Photovoltaik-Anlagen anfielen. Dieser Betrag werde auf 26,03 Milliarden Euro bis 2021 ansteigen, wobei sich die Kosten für Photovoltaik-Anlage nur noch wenig erhöhten. Hier sieht Agora Energiewende den höchsten Wert 2023 mit 9,33 Milliarden Euro jährlich erreicht. Da in den kommenden Jahren auch die ersten Photovoltaik-Anlagen wieder aus der Förderung fallen werden, reduziert sich der Betrag bis 2035 bereits auf 1,55 Milliarden Euro, wie aus der Rechnung hervorgeht.
„Die hohen Investitionen Deutschlands in erneuerbare Energien der vergangenen 15 Jahre tragen jetzt Früchte“, sagt Frank Peter, stellvertretender Direktor von Agora Energiewende. „Wir bekommen Jahr für Jahr mehr Strom aus erneuerbaren Energien während die Förderkosten dafür bereits heute konstant bleiben und schon in wenigen Jahren immer weiter sinken werden.“ Allerdings wäre auch ein schnelleres Absinken der EEG-Umlage möglich, wenn die Rahmenbedingungen geändert würden, etwa die Herausnahme der Industrieprivilegien oder der Technologieentwicklungskosten für Windkraft auf See und Photovoltaik. So belaufen sich die Industrieausnahmen auf etwa sechs Milliarden Euro. Die nicht-privilegierten Letztverbraucher zahlten die Ausnahmen mit und hätten ungefähr eine jährliche Stromabnahme von 400 Terawattstunden, erklärt Peter auf Nachfrage von pv magazine. Insgesamt ergebe das einen Effekt von rund 1,5 Cent/Kilowattstunde EEG-Umlage für die Stromkunden, die nicht privilegiert sind. „Eine Reform der Abgaben und Umlagen auf Energie kann dies korrigieren und so den Beginn der Entlastung der Stromkunden zeitlich deutlich vorziehen“, sagte Peter weiter.
Offiziell müssen die vier Übertragungsnetzbetreiber die Höhe der EEG-Umlage für das Folgejahr am 15. Oktober bekanntgeben. Bis dahin dürfte es noch weitere Spekulationen und Veröffentlichungen zu diesem Thema geben.
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Ich wundere mich immer wieder über die EEG Umlagen Betrachtungsweise der Agora.
Von einer unabhängigen Energiewende Denkfabrik wie sie sich nennen, würde ich erwarten, dass sie gerade bei der zentralen Frage der Kosten, sich etwas tiefer mit der Materie beschäftigen, und publizieren würden.
Die kommentieren und prognostizieren – für unbedarfte und auch EEG Gegner richtungsweisend – die EEG Umlage unkritisch auf Basis der gegenwärtigen Gegebenheiten.
Das paradoxe System in Folge dessen die Umlage überhaupt so hoch ist wie sie ist, war für die noch zu keiner Zeit ein Thema, es sei denn ich habe was übersehen.
Sie nennen z.B. im Folgenden mehrere Gründe.
Zitat:
Es gibt Agora Energiewende zufolge mehrere Gründe, warum die EEG-Umlage trotz des weiteren Erneuerbaren-Ausbaus in Deutschland nicht steigen wird. So würden die EEG-Anlagen aufgrund des gestiegenen Großhandelsstrompreises immer mehr Geld erlösen. Mit den höheren Strompreisen sinkt zugleich die Differenz zu den Förderkosten Zitat Ende.
Der Hauptgrund, warum die EEG Umlage überhaupt so hoch und ein Thema ist, bleibt bei denen im Hintergrund..
Bis 2009 war die Welt noch in Ordnung erklärt der Ex Chef vom Fraunhofer Institut im folgenden Video so ab Minute 1. 10 an Hand einer Grafik.
https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
Agora nennt mit einem der Gründe warum die Umlage stabil bleiben ..“könnte“.., den gestiegenen Strom Großhandelspreis. Dass gestiegene Großhandelspreise zum ersten male der Fall ist, und seither die Preise ab 2009 kontinuierlich gesunken sind, und in Folge dessen die Umlage so hoch getrieben hat, sollte für eine Denkfabrik auch erwähnenswert sein. Für den Prof. war es in seinem Video das Hauptthema.
In Kenntnis der Zusammenhänge, ist der folgende Grund auch anders zu bewerten..
ZITAT:
Einen weiteren dämpfenden Einfluss auf die Entwicklung habe der Milliarden-Überschuss auf dem EEG-Konto, der auch 2018 wieder angehäuft wird. Dieser könnte 2019 an die Stromverbraucher zurückgegeben werden, heißt es weiter. Beide Effekte seien so stark, dass die von Agora Energiewende ursprünglich angenommene deutliche Erhöhung der EEG-Umlage im kommenden Jahr komplett kompensiert werden.ZITAT Ende.
Das ist in der Tat kein dämpfender Einfluss, sondern mit dem Überschuss auf dem EEG Konto kommt schlicht und einfach ans Tageslicht, dass die Umlage jährlich zu hoch veranschlagt wird.
Und füe den dadurch entstehende Überschuss, Negativzinsen bezahlt werden müssen.
Nun schreiben sie weiter, in kluger Voraussicht das … „könnte“ 2019 an die Verbraucher zurückgegeben werden. Mit „könnte“ bringen sie zum Ausdruck, dass ihnen bekannt ist, dass das in den meisten Fällen nicht geschieht.
Denn seit 2014 haben wir ununterbrochen Überschuss auf dem Konto, und 2016 und 2017 ist die Umlage so gar gestiegen.
Möglicherweise liest jemand von Agora hier mit, und macht sich mal Gedanken darüber.
Den als unabhängige Energiewende Denkfabrik, gehört das was ich geschrieben habe auch dazu.
@Hans Diehl :
Zu ihrem 4 Jahre alten Video , da nicht die vollen Kosten für die Einspeise-Vergütung sondern nur die Differenzkosten auf die Endverbraucher um zu legen sind, macht die von Herrn Weber gezeigte Kurve wenig Sinn , weil er Äpfel mit Birnen zu vergleichen versucht. Für den starken Anstieg der Umlage bis 2014 war vor allem der sehr starke Ausbau der Photovoltaik zwischen 2009 und 2013 ursächlich mit zu der Zeit noch sehr hohen garantierten Einspeisevergütungen, der dazu führte das die mittlere Einspeisevergütung von 12,3 Cent pro KWH Ende 2008 auf 16,3 Cent im Jahr 2013 anstieg . Das heißt die Mehrkosten pro erzeugter KWH aus EEG stieg alleine dadurch um ca. 4 Cent https://de.wikipedia.org/wiki/Erneuerbare-Energien-Gesetz#EEG-Umlage_(Differenzkosten).Die jährlichen Börsenstrompreise in Deutschland lagen 2009 ( dem Jahr wo Herr Weber in ihrem obigen Video an eine Verschwörung glaubt ) bei 3,989 Cent und 2013 bei 3,785 Cent , war also lediglich 0,204 Cent niedriger als 2009 https://www.energy-charts.de/price_avg_de.htm?price=nominal&period=annual&year=all .
Es scheint im übrigen auch niemand von den Vertretern der Verbände der Solar- und Windenergie dieses alte Video von Herrn Weber noch ernst zu nehmen. Und daran ändert auch ihr Versuch es hier ständig zu verlinken nichts
Der Prof. macht eindeutig und mit Daten und fakten belegt das „Faule EI“ deutlich, das 2010 den EE und der gesamten Energiewende ins Nest gelegt wurde.
Während vor 2010 sinkende Börsenpreise kompensierend ( Kosten/Nutzen ) auf die EEG Umlage wirkten, ist ab 2010 gerade das Gegenteil der Fall. Sinkende Börsenpreise erhöhen die Umlage.
Und genau das zeigt der Prof. mit der Grafik, wo bis 2010 Vergütungsbalken und Umlagenkurve parallel liefen, und ab 2010 die Umlagenkurve sich von den Vergütungsbalken nach oben absetzt.
Auf der Grafik mit Zahlen belegt zu sehen, während sich die Vergütungen auf den gelben Balken, wegen dem EE Zubau verdoppelt haben, hat sich die Umlage verfünffacht.
Siehe hier: https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
Darüber will keiner reden sagt der Prof. Sie Herr Taler wollen es schönreden, kommen aber nicht an Daten und Fakten der Realität vorbei.
@Hans Diehl :
Auch das ständige widerholen durch sie ändert nichts an den methodischen Fehler von Herr Weber in seinem Schaubild, das nicht die Höhe der Vergütung für Strom aus EEG auf die Umlage entscheidet ist sondern die Differenzkosten , die über den Börsenpreis ermittelt werden .
Und hier ist es Fakt das die mittlere Einspeisevergütung für Strom aus EEG sehr viel stärker angestiegen war im betrachten Zeitraum , als die vergleichsweise geringe Änderung der Börsenpreise , was ich in meine obigen Post vom 9. August 2018 um 9:48 Uhr mit Fakten belegt habe. Und an diesen Fakten ändert auch das ständige Verlinken dieses 4 Jahre alten Videos nichts , das außer ihnen doch ohnehin schon lange niemand mehr erst nimmt. Sie sind halt ein Mann von gestern, der den Anschluss an die Entwicklung verpasst . Sie dreschen immer nur die gleichen Phrase , ohne sich mit dem Inhalt der Obigen Artikels auch nur im geringsten zu befassen. Was sie mit diesen Spamkommentaren bezwecken wollen bleibt ihr Geheimnis.
Bernd Taler sagt:
Auch das ständige widerholen durch sie ändert nichts an den methodischen Fehler von Herr Weber in seinem Schaubild, das nicht die Höhe der Vergütung für Strom aus EEG auf die Umlage entscheidet ist sondern die Differenzkosten , die über den Börsenpreis ermittelt werden .
@ Bernd Taler.
Differenz“Kosten“ waren die Umlage bis 2009, da konnten sinkenden Börsenpreise die „Mehrkosten“ ( Umlage ) noch kompensieren. Ab 2010 gilt die reine zahlenmäßige Differenz zwischen zwei Größen, nämlich Vergütung und Börsenpreis. Mit Differenz“Kosten“ hat das nichts zu tun
Geben Sie sich keine Mühe Herr Taler, Sie sind nicht der Erste und Einzige von der konventionellen Seite, der versucht hat das „paradoxe“ System zu vernebeln.
Fakt ist, bis 2009 liefen die gelben Vergütungsbalken und die Umlagenkurve noch synchron.
Und das war auch in Ordnung sagt der Prof.
Ab 2010 haben sich die Vergütungsbalken „nur“ verdoppelt, während sich die Umlage.. „verfünffacht“.. hat.
Die Zahlen sind alle auf der Grafik deutlich zu sehen, und widerlegen all das was Sie dem Prof. als Fehler unterjubeln wollen.
Ich möchte den Dialog mit Ihnen nicht wieder ausufern lassen, und mache für all diejenigen die hier lesen Schluss mit dem was der Prof. zum Ausdruck bringen will, und man für den Herrn Taler nicht oft genug wiederholen kann..
Siehe hier: https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
Nämlich, dass sich die Vergütungen von 2009 bis 2014 verdoppelt haben, während sich die Umlage verfünffacht. hat.
@Hans Diehl : Offensichtlich sind sie intellektuell damit überfordert , zu erkennen dass die Äpfel-Birnen-Vergleich von Herrn Weber keinen Sinn machen . Und durch ständiges Widerholen der immer gleichen Phrasen werden ihre Behauptungen nicht richtiger. Und das ändert auch nichts an den von mir aufgezeigten Fakten , die zeigen das der starke Anstieg im wesentlich auf den sehr starken Anstieg der durchschnittlichen Vergütung für EEG im betrachten Zeitraum zurück zu führen war,so dass dadurch der Deckungsbeitrag von EGG an den Kosten für EEG deutlich kleiner wurde. Seit die mittlere Vergütung für EEG nicht mehr weiter ansteigt, ist die EEG-Umlage auch nur noch wenig gestiegen , wie auch das obige Schaubild aus dem Artikel zeigt. Das soll es jetzt aber endgültig von mir zu ihrem Spamkommentaren gewesen sein .Ernst nimmt ihren Unsinn ohnehin fast niemand.