Die Führung des in den USA-gelisteten Photovoltaik-Unternehmens Hanwha Q-Cells prüft derzeit einen Vorschlag der Muttergesellschaft Hanwha Solar Holdings, das Unternehmen zu privatisieren. Die in Korea ansässige Muttergesellschaft, eine Tochter der Hanwha Chemical Corp. hat ein Angebot in Höhe von 9,00 US-Dollar pro US-Aktie (ADS) – die jeweils ein Bündel von fünf Stammaktien darstellen – unterbreitet. Es gilt für jene Aktien, die sich noch nicht im Besitz der Hanwha Solar Holdings befinden. Im Vorschlag enthalten ist ein deutlicher Aufschlag, da der Aktienkurs am Donnerstag bei 6,60 US-Dollar je ADS notierte. Für ausstehende Stammaktien bietet die Hanwha Solar Holdings 0,18 US-Dollar je Stück an.
Hanwha Q-Cells machte zunächst keine Angaben zu den Inhabern seiner Aktien. Nach einem Bericht an die US-Börsenaufsicht SEC in diesem Jahr besaß die Hanwha Solar Holdings Ende März bereits 94 Prozent aller Stammaktien. Dies würde bedeuten, dass es noch 45,3 Millionen US-Dollar für den Kauf der ausstehenden Stammaktien aufwenden müsste. In dem selben Dokument ist nachzulesen, dass sich zum 19. April die mehr als 5,22 Millionen ADS auf 38 Inhaber verteilen – 35 davon aus den USA. Demnach müsste die Hanwha Solar Holdings weitere 47 Millionen US-Dollar zahlen, um auch die ausstehenden Anteile zu kaufen. Damit würde es die Hanwha Solar Holdings insgesamt gut 92 Millionen US-Dollar kosten, um den Modulhersteller zu privatisieren.
Der Aktienkurs des Modulherstellers hat in diesem Jahr einen Schlingerkurs vollzogen, nicht unüblich für Papiere der Solarindustrie. So wurde am 26. Februar der diesjährige Höchststand von 8,67 US-Dollar erreicht. Am 1. Juni – dem Tag nach der Ankündigung der geänderten Photovoltaik-Politik in China – fiel der Kurs auf 7,03 US-Dollar und erreichte am 5. Juli sein bisheriges Tief von 5,43 US-Dollar.
Seither hat sich Kurs wieder erholt und auch der jetzige Privatisierungsvorschlag könnte ein Zeichen des Vertrauens für die weitere Erholung des Photovoltaik-Unternehmens darstellen, obgleich die Herausnahme der Aktie aus dem Handel eine geringere Kontrolle über den finanziellen Zustand des Unternehmens bedeuten würde – besonders in einer Zeit in der die Preise durch den schrumpfenden Markt und das chinesische Überangebot gedrückt werden.
„Um weiterhin hochwertige Photovoltaik-Produkte für die globalen Märkte herzustellen und zu liefern, hat das Management-Team von Hanwha Chemical Co., Ltd. eine organisatorische Änderung beschlossen, die Hanwha Q-Cells ermöglicht, effizienter auf Marktdynamiken zu reagieren“, erklärte ein Sprecher auf Anfrage von pv magazine. „Die geplante Übernahme von Hanwha Q-Cells durch Hanwha Solar Holdings wird es dem Unternehmen ermöglichen, sich stärker auf seine Ziele in den Bereichen Forschung und Entwicklung sowie Technologieführerschaft zu konzentrieren. Wir gehen davon aus, dass der Vorschlag „Going Private“ diese Ziele unterstützt und die Fähigkeit von Hanwha Q-Cells, die Qualitätsstandards weiter voranzutreiben, erhöhen wird“, so der Sprecher.
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