Der insolvente Photovoltaik-Hersteller Calyxo hat einen neuen Investor gefunden. Nach der Eröffnung des regulären Insolvenzverfahrens am 1. Juli durch das Amtsgericht Dessau-Roßlau sei der gesamte Geschäftsbetrieb an die deutsche Unternehmensgruppe „TS Group GmbH“ veräußert worden, teilte Insolvenzverwalter Lucas Flöther am Dienstagabend mit. Der Investor übernehme alle Mitarbeiter und werde die Produktion der Cadmiumtellurid-Dünnschichtmodule wieder hochfahren. Es seien rund 130 Mitarbeiter übernommen worden, sagte eine Sprecherin des Insolvenzverwalters auf Anfrage von pv magazine. Zum Kaufpreis wollte sie keine Angaben machen. Es sei Stillschweigen vereinbart worden.
„Mit der TS Group haben wir einen Investor gefunden, der das Potenzial von Calyxo erkannt hat und bereit ist, den ehemaligen deutschen Marktführer wieder an die Spitze zu führen“, so Flöther weiter. Neben den Mitarbeitern und Produktionsanlagen seien auch sämtliche Patente im Zuge einer übertragenen Sanierung an die Unternehmensgruppe aus Aachen übergegangen. Die TS Group wolle die Dünnschichtmodule weiterentwickeln, produzieren und vermarkten. Dies werde weiter unter der Marke Calyxo erfolgen. Bisher war die TS Group nicht im Photovoltaik-Bereich tätig. Das Unternehmen stellt unter anderem Sondermaschinen, Testcenter für Autoreifen, Gelenkwellen-Prüfstände und Industrieöfen her.
Die TS Group hat sich dem Insolvenzverwalter zufolge gegen Interessenten aus China, dem Libanon und den USA durchgesetzt. Die internationalen Bieter hätten bereits Interesse an einer Zusammenarbeit mit dem neuen Eigentümer signalisiert. Die TS Group wolle zudem im Laufe des Jahres Millioneninvestitionen am Produktionsstandort Bitterfeld-Wolfen investieren, hieß es weiter. Wie hoch genau diese sein werden, blieb zunächst unklar.
Der Kaufvertrag war am Dienstag unterzeichnet worden. Flöther zufolge hat der Gläubigerausschuss bereits zugestimmt. Der Betriebsübergang ist demnach rückwirkend zum 1. Juli erfolgt. Der alte Geschäftsführer der Calyxo GmbH wird auch unter dem neuen Eigentümer seine Arbeit fortsetzen.
Nach dem Wegbrechen eines Großauftrags im Frühjahr musste Calyxo Anfang April die vorläufige Insolvenz beantragen. Flöther war auch als vorläufiger Insolvenzverwalter vom Amtsgericht bestellt worden. Nach seinen Angaben können die Forderungen der Gläubiger unter anderem durch den erzielten Kaufpreis befriedigt werden. Der Investor übernimmt im Zuge der übertragenen Sanierung den gesunden Geschäftsbetrieb, während das Altunternehmen liquidiert wird, wie es hieß.
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