Acht Punkte umfasst die neue Solaroffensive, die Grünen-Umweltminister Franz Untersteller am Dienstag dem Kabinett vorgestellt und erläutert hat. Das Kernstück der Offensive, die den Ausbau von Photovoltaik und Solarthermie im Ländle wieder voranbringen soll, seien die drei Förderprogramme: regionale Photovoltaik-Netzwerke, netzdienliche Photovoltaik-Speicher und energieeffiziente Wärmenetze.
Im Bereich der Wärmenetze seien über das Programm landesweit bereits 36 Projekte gefördert und insgesamt sieben Millionen Euro an Zuschüssen bewilligt worden, so Untersteller. Auch das Programm „Netzdienliche PV-Batteriespeicher“, das im März startete, sei ausgesprochen erfolgreich. „In den ersten drei Monaten seit März haben wir 422 Anträge bewilligt, die wir mit mehr als einer Million Euro fördern“, sagte Untersteller. Für die Photovoltaik-Speicherförderung stehen 2018 und 2019 insgesamt gut drei Millionen Euro zur Verfügung. Weitere Bausteine der Solaroffensive seien die Etablierung von Mieterstrommodellen sowie der Photovoltaik-Ausbau auf landeseigenen Dächern und Flächen. Im Beratungs- und Informationsbereich solle unter anderem der Energieatlas weiterentwickelt werden, so der Minister weiter.
Er begründet die Notwendigkeit für die Solaroffensive mit dem Einbruch der Zubauzahlen im Ländle in den vergangenen Jahren. Die „bundespolitischen Weichenstellungen“ wie die Belastung des Photovoltaik-Eigenverbrauchs, rückläufige Vergütungen und Begrenzung des Zubaus von Freiflächenanlagen seien dafür verantwortlich. Die Landesregierung wolle daher gegenüber der Bundesregierung darauf dringen, dass das EEG rasch weiterentwickelt werde. Den größten Änderungsbedarf sieht man in Stuttgart bei den Ausbaupfaden, den Regelungen zu Eigenverbrauch und Mieterstrom.
„Wir sind uns einig, dass die Sonne in Baden-Württemberg eine der wichtigsten erneuerbaren Energiequellen darstellt und dass wir alles tun müssen, um Solarenergie noch stärker für die Erzeugung von Strom und Wärme zu nutzen“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Es sei höchste Zeit, den Ausbau der Sonnenenergie wiederzubeleben. „Ziel aller unserer Maßnahmen ist es, auf breiter Basis zu informieren und zu beraten, für die Solarenergie zu werben und Investitionen in neue Anlagen anzureizen – sei es in kleine oder in große Anlagen“, ergänzte Untersteller.
Es ist nicht die erste Solaroffensive in Baden-Württemberg. Bereits Anfang 2016 versprach die grün-schwarze Landesregierung, mehr für den Photovoltaik-Ausbau tun zu wolen.
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