Während der Smarter E in der vergangenen Woche gab es viele Spekulationen und einige frische Zahlen dazu, wie sich die Preise für Module, Zellen, Wafer und Silizium entwickeln werden. Dabei zeigte sich, dass vor allem die multikristallinen Photovoltaik-Produkte deutlich nachgaben. Am Mittwoch nun hat PVInsights seine Zahlen aktualisiert und dabei zeigt sich, dass in den vergangenen Tagen vor allem die Preise für monokristalline Produkte stark gesunken sind.
Besonders stark ist der Preisverfall bei monokristallinen Wafern, die in China oder auch außerhalb hergestellt werden. Nach Erhebungen von PVInsights lag der Spotmarktpreis in China für diese Produkte pro Stück durchschnittlich bei 0,432 und 0,434 US-Dollar – ein Rückgang um elf beziehungsweise fast zwölf Prozent binnen einer Woche.
Bei den Solarzellen sanken in den vergangenen Tagen besonders die Spotmarktpreise für monokristalline PERC-Solarzellen. Hier gab der Preis um durchschnittlich 8,5 Prozent nach und lag bei 0,172 US-Dollar pro Watt, wie PVInsights veröffentlichte. Auch die Preise für andere Solarzellen-Typen sanken durchweg weiter in der vergangenen Woche – mit zwei bis sechs Prozent allerdings weniger stark.
Auf Modulebene zeigt sich bei PVInsights hingegen, dass die multikristallinen Produkte weiterhin stärker unter Druck stehen. So ging der Durchschnittspreis für multikristalline Solarmodule um knapp drei Prozent weiter zurück und lag bei 0,27 US-Dollar pro Watt – die Spanne der Preise reichte von 0,24 bis 0,41 US-Dollar pro Watt. Die durchschnittlichen Spotmarktpreise für monokristalline Solarmodule sanken um fast zwei Prozent auf 0,352 US-Dollar pro Watt und reichten von 0,31 bis 0,55 US-Dollar pro Watt. Zwischen beiden Typen bewegen sich derzeit die Preise für Dünnschichtmodule und hocheffiziente polykristalline Module.
Ebenfalls weiter gesunken sind die Preise für Silizium. Die Kosten liegen nun bei durchschnittlich 11,29 US-Dollar pro Kilogramm. Die niedrigsten Spotmarktpreise für Polysilizium gibt PVInsights mit 9,85 US-Dollar pro Kilogramm an.
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Wir sehen neben einem „Überschwinger“ nun die erheblichen Fortschritte in der Entwicklung der Kosten auf den Stufen von Silizium und Wafern, ein Stück weit auch bei Zellen und Modulen.
Wenn man wie sich die Gewinne auf den verschiedenen Stufen global verfolgt, dann sehen wir nun auch eine Margennormalisierung bei Si und Wafern- durch den für viele lange unerwartet großen Markt in China wurden auf den Ebenen der Wertschöpfung lange sehr gut verdient. Viel mehr als bei Zellen und Modulen, wenn auch diese massive Fortschritte in den Kosten pro Wp gemacht haben, besonders bei den Monokristallinen.
Nun fällt nach Poly auch Mono, ein sicheres Zeichen dafür dass die Erwartungen in die Top Runner Programme von Seiten CN nun auch dort aufgegeben/ angepasst werden. Und sich die Preise den z.T. gleichen Kosten pro Wp wie für Polymodule annähern. Nur in der EU träumt die kleine Minderheit rund um EUPROSUN weiter davon, dass Mono ja was Besonderes sei und daher 5 EU Cent/Wp mehr Mindestpreis wert sei. Und das obwohl wir in der EU keine Mono oder Polyzell Produktion mehr haben und die armen EU Modulhersteller deshalb weiterhin brutal in ihrem Zellkauf eingeschränkt sind. Die seinerzeit von Solarworld durchgesetzten Zölle/ Mindestpreise für Poly und Mono Zellen (Poly hatte SW kurz danach eingestellt, Mono ist auch abgeschaltet derzeit) erwürgen die EU Hersteller nun förmlich, sie müssen sofort fallen sonst haben die Modulhersteller keine Chance.
Global werden die Margenkompressionen zu im Mittel 3-5 Cent/Wp geringeren Kosten für Zell/ Modulmacher führen sobald Bestände, Verträge angepasst sind.
Die starken und neuen großen Anbieter (zb Longi, Tongwei, etc.) werden das gut meistern- sie bauen z.T. munter weitere ihre hochmodernen und kostengünstigsten neuen Fertigungen massiv weiter aus.
Was wiederum Innovationen noch schneller auf den Markt bringt- an allen Enden. Wer aber nicht mehr in Innovation investieren kann, ist verloren- absurde Zölle hin oder her.
Daraus entsteht ein neues, noch niedrigeres globales Kosten- und Preisniveau welche PV in kürzester Zeit in noch viel mehr Ländern zu billigsten (und UMWELTFREUNDLICHSTEN) Energiequelle machen wird. Ein Ziel von 200 GWP/a bis 2022 ist also absolut erreichbar.
Und das von pv magazine und mit im Jahr 2012 ausgegeben Ziel von 300 GWp/a bis 2025 wäre danach ja nur noch eine Steigerung um 50%. Schon cool.
Dem Kommentar von Karl-Heinz Remmers ist absolut nichts hinzuzufügen!
Da nunmehr keine nennenswerte europäische Solarindustrie mehr exisitiert, wäre es töricht Importpreise und Zölle aufrecht zu erhalten. Diejenigen deutschen Hersteller, welche heute noch am Markt aktiv sind, haben zu großen Teilen ihre Nische gefunden (Solarwatt Glas-Glas, Heckert als günstiges Made in Germany) und werden diese auch bei sinkenden Preis erhalten können, weil für diese Nischen auch weiterhin ein Markt vorhanden sein wird.
Mit dem Erhalt von Zöllen wird einzig ein volkswirtschaftlicher Schaden darin stimuliert, dass die Energiewende hin zu sauberen und günstigen erneuerbaren Energien künstlich verteuert und verzögert wird. Lediglich die Lobby der konventionellen Energieerzeuger hätte demnach ein nachvollziehbares Interesse an dem Erhalt der Schutzmaßnahmen.
Wenn man sich vor Augen führt, dass Solarstrom selbst im nicht ganz so sonnenreichen Deutschland für 3.86 €ct/kWh erzeugt werden kann (und mit sinkenden Modulpreisen ist das defintiv machbar), sind 200 GWp/a bis 2022 weltweit mehr als realistisch.