Im Rahmen der Intersolar Europe hat sich Kommissionsvizepräsident Maros Sefcovic mit den Chefs führenden europäischer Photovoltaik-Unternehmen getroffen. Dabei forderte der EU-Kommissar für die Energieunion die Unternehmer auf, das Clean Energy Industrial Forum zu unterstützen, mit dem die EU eine nachhaltige Solarindustrie in Europa entwickeln will. „Wir müssen die Wettbewerbsvorteile Europas gemeinsam erkennen und sicherstellen, dass wir sie auch in diesem sich rasch verändernden Umfeld erhalten“, sagte Sefcovic. Daher habe die EU-Kommission im Februar das Clean Energy Industrial Forum ins Leben gerufen.
Sefcovic hat sich im Rahmen des Clean Energy Industrial Forum beispielsweise für eine Batterieallianz eingesetzt, die auch eine Säule zur industriellen Entwicklung erneuerbarer Energien umfasst. Ziel des Forums ist die Entwicklung von politischen Maßnahmen auf EU-Ebene, um die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen im Bereich erneuerbarer Energie zu verbessern und Investitionen in diese Industrien in Europa zu fördern.
Christian Westermeier, Präsident von Solarpower Europe, schloss sich der Aufforderung des EU-Politikers an. Europa sei bei politischen Maßnahmen zur Entwicklung des Marktes führend, habe diese aber nicht mit einem starken Rahmen für das Management der Angebotsseite versehen. Solarpower Europe unterstütze daher den Appell des Vizepräsidenten. Nichts sei wichtiger als die Bereitstellung guter Arbeitsplätze in Bereich erneuerbarer Energien, wenn man sich von alten, umweltschädlichen Energietechnologien entferne. „Wir glauben, dass diese Initiative der EU solche Arbeitsplätze bringen wird“, so Westermeier.
„Das Clean Energy Industrial Forum der Europäischen Kommission wird einen echten Rahmen schaffen, um die Solarindustrie in der EU entlang der gesamten Wertschöpfungskette wachsen zu lassen“, ist auch James Watson, CEO von Solarpower Europe, überzeugt. Mit einer industriellen Wettbewerbsstrategie könne bis 2030 allein der Solarsektor 300.000 Arbeitsplätze schaffen.
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Solarpower Europe hat in der Runde mit dem Kommissar auch klar darauf hingewiesen, dass ein neues Wachstum nur mit dem Auslaufen der Zölle auf Zellen und Module am 3.9.2018 funktionieren kann.
Auch neue Innovationen in der Umsetzung, wie etwa der Umstieg von Poly- auf Monokristalline Module auf breiter Front (Heraeus erwartet schon Ende 2018 ca. 58% Marktanteil im Weltmarkt für Mono), wird nur ohne die Zölle gelingen. Denn in der EU kosten derzeit per Zwangsmindestpreis Monomodule 5 Cent/Wp mehr als Polymodule wobei der Unterscheid im Weltmarkt (Kosten) bei ca. 1- 1,5 Cent (US)/Wp liegt.
Hier wird die EU neben unnötig hohen Kosten einmal mehr von der globalen Innovationswelle abgekoppelt. Um Firmen zu retten die nicht zu retten sind (siehe Solarworld, die trotz 6 Jahren Zölle in USA und der EU gleich zweimal pleite gingen).