Tesla-Batterien für 18-Megawatt-Speicher in Belgien

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Belgien ist eindeutig wieder ein führender Markt für erneuerbare Energien und Speicherlösungen. Zwar ist das Land beim Photovoltaik-Zubau immer noch weit entfernt von dem einen Gigawatt, das der Zubau im Jahr 2011 erreichte. Aber immerhin wuchs die Photovoltaik-Leistung 2017 um beeindruckende 271 Megawatt – 2016 waren es nur 179 Megawatt. Insgesamt sind in Belgien mittlerweile rund 3,8 Gigawatt Photovoltaik installiert, 73 Prozent davon in der Region Flandern. Auch bei der Integration innovativer Speicherlösungen in ihr Stromnetz leistet die Region Flandern Pionierarbeit, wie sich bei der offiziellen Einweihung eines 18,2-MW-Batteriespeicherprojekts in Dilsen-Stokkem zeigte. 140 große Tesla-Batterien wurden dafür in die Primärreserve von Belgiens nationalem Netzbetreiber Elia integriert.

Wie Dirk Rosenstock von REstore Deutschland bei der Eröffnung gegenüber pv magazine erläuterte, hat REstore mit Sitz in Antwerpen gemeinsam mit Tesla und dem regionalen Investor LRM ein virtuelles Kraftwerk mit 30 bis 40 Megawatt zur Netzstabilisierung errichtet. Die 140 Tesla-Batterien bilden das Rückgrat dieser Anlage und können laut Evan Rice, Direktor für Vertrieb und Service EMEA Energy Products, 100 mal schneller laden und entladen als herkömmliche fossile Kraftwerke. Rosenstock zufolge werden die übrigen 12 bis 22 Megawatt Strom von einer Reihe von industriellen Energieanwendern bereitgestellt, die von den Erlösmöglichkeiten durch Netzstabilisierungsdienste profitieren. Diese industriellen Nutzer könnten einzeln nicht ohne weiteres an diesem Markt teilnehmen. Da REstore jedoch als intelligenter Aggregator fungiert, wird diese Umsatzchance dieser Kundengruppe zur Verfügung gestellt. Und mit den 140 Batterien von Tesla als äußerst reaktionsfähigem Rückgrat stellt diese elf Millionen Euro schwere Investition eine bahnbrechende grüne Lösung zur Stabilisierung des europäischen Netzes dar.

„Von Schwarz zu Grün“, so beschreibt Jan-Willem Rombouts, Mitbegründer und Co-CEO von REstore, den Wandel im Terhills-Industriegebiet in Dilsen-Stokkem, wo der Batteriespeicher in nur fünf Wochen gebaut wurde. In den 1920er Jahren war dieses Gebiet ein wichtiges Kohleabbaugebiet in Flandern, jetzt sind seine Hügel und Seen an der Schwelle zu einem beispielhaften grünen Mikronetz. Der 18,2-Megawatt-Batteriespeicher markiert den Beginn dieser Transformation. Wie Stijn Bijnens, CEO der limburgischen Investmentgesellschaft LRM, erklärt: „Die Batterien werden zwei Funktionen haben. Sie werden hauptsächlich für die Primärreserve von Elia verwendet und helfen, Schwankungen im Stromnetz auszugleichen. Zum anderen passen sie zu der durchdachten Energiestrategie für den geplanten Ferienort auf dem Gelände. Das Terhills Resort wird der erste Ferienpark sein, der mit Gleichstrom betrieben wird.“

Zwei große Photovoltaik-Kraftwerke, eines davon eine schwimmende Anlage, sollen dieses Gleichstrom (DC)-Netz mit sauberem Strom versorgen. Wenn die 140 Batterien von Tesla also 67.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen können, wird das ein gutes Stück mehr werden, wenn der verteilte Energiemix später durch Photovoltaik ergänzt wird. Angesichts der Modularität der Tesla-Batterielösung, der zahlreichen Vorteile und der Einsatzgeschwindigkeit wäre es nicht verwunderlich, wenn die Kapazität des Batteriespeichers im Zuge der Entwicklung des Mikrogrids erweitert wird. Der Übergang von Schwarz zu Grün verspricht spannend zu werden – und pv magazine plant, nach Flandern zurückzukehren, um über die nächsten Kapitel dieses Rollouts zu berichten. Nicht zuletzt auch weil in  Flandern derzeit die bislang größte Anlage in dem Land geplant wird. Es handelt sich um ein 100-Megawatt-Projekt, das in der Region Limburg entstehen soll.

Der Artikel ist im Original auf www.pv-magazine.com erschienen.

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