Photovoltaik-Markt in Luxemburg entwickelt sich

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Wie hoch war der Photovoltaik-Zubau 2017 in Luxemburg?

Im Jahr 2016 betrug der PV-Zubau in Luxemburg 5,6 Megawatt installierte Leistung. Für 2017 sind die Daten noch nicht abschließend erhoben. Wir gehen jedoch aktuell davon aus, dass sich der Zubau in gleicher Größenordnung liegt wie im Jahre 2016.

Wie hoch ist die in Luxemburg installierte Photovoltaik-Leistung insgesamt?

Am 1. September 2017 lag die gesamte installierte Photovoltaik-Leistung in Luxemburg bei 122,35 Megawatt. Die Differenzierung zwischen Freiflächen- und Aufdachanlagen geht aus den Statistikreihen nicht hervor. Die derzeit gültigen Fördertarife sehen nur Dachanlagen vor. Die gesamte Produktion lag 2016 bei 100 Gigawattstunden.

Was ist das bislang größte realisierte Projekt in Luxemburg?

Das größte Projekt ist eine Anlage von 1,35 Megawatt auf einem staatlichen Gebäude – dem Gymnasium in Redange-sur-Attert. Diese Anlage erhält keinen Fördertarif und wurde im Rahmen der Entscheidung der Regierung realisiert, die neuen öffentlichen Gebäude verstärkt mit erneuerbaren Energien auszustatten und auch bei bestehenden Gebäuden Nachrüstungen vorzunehmen, um der Vorbildfunktion des Staates bei erneuerbaren Energien in diesem Bereich nachzukommen.

Mit der jüngst angekündigten Regelung des Wirtschaftsministeriums sollen nun Mini-PV-Anlagen erlaubt und Eigenverbrauch bessergestellt werden. Welche Auswirkungen auf die Marktentwicklung wird dies nach ihren Erwartungen haben?

Im Rahmen des öffentlichen Prozesses der „Dritten industriellen Revolution“ wurde in unterschiedlichen Arbeitsgruppen in den letzten beiden Jahren die Digitalisierung im Energiebereich diskutiert und auch an konkreten Maßnahmen gearbeitet. Dabei spielte auch der Wandel des Stromsystems von der verbrauchsorientierten Erzeugung zum erzeugungsorientierten Verbrauch und die damit einhergehende dezentrale Eigenerzeugung eine Rolle. Die Regierung hat im Anschluss an diese Diskussionen Anfang dieses Jahres einen Gesetzentwurf auf den Weg gebracht, der den Rahmen für die Eigenerzeugung präziser fasst, beispielsweise bei der steuerlichen und messtechnischen Behandlung. Des Weiteren wird das Konzept der virtuellen und lokalen Energiegemeinschaft eingeführt, die zukünftig eine gemeinschaftliche Erzeugung sowie deren Verbrauch ermöglichen wird. Schlussendlich ist im Gesetzvorschlag eine für die Verteilernetzbetreiber verpflichtende Regelung für die Einrichtung einer nationalen Energiedatenplattform enthalten. Der Gesetzvorschlag ist damit als wichtige Etappe für die Begleitung der Energiewende anzusehen, der seine Wirkung durch weitere Maßnahmen entfalten wird, wie beispielsweise eine Reform der Netznutzungsentgelte auf der Verteilernetzebene.

Luxemburg plant auch eine Ausschreibung für Freiflächenanlagen. Haben Sie dazu nähere Details?

Luxemburg hat in der Tat erstmals eine öffentliche Ausschreibung für die Vergabe von neuen Produktionskapazitäten für Photovoltaik-Anlagen gestartet. Zwei Lose von je 10 Megawatt installierter Leistung sind ausgeschrieben, eines für Dachanlagen und eines für Freiflächenanlagen auf Industriegeländen. Der abzugebende Höchstpreis für letztere Kategorie ist 90 Euro pro Megawattstunde. Stichtag für die Abgabe der Angebote ist der 31. August 2018. Die Anlagengröße kann zwischen 500 Kilowatt und 5 Megawatt liegen.

Gibt es Planung für weitere Ausschreibungen?

Weitere Ausschreibungen werden von der Regierung in Erwägung gezogen. Das Ergebnis der ersten Ausschreibung soll vor der Durchführung weiterer Ausschreibungen gründlich analysiert werden.

Welche Förderung gibt es jenseits der Ausschreibung für Photovoltaik in Luxemburg?

Anlagen mit einer Leistung kleiner als 30 Kilowatt Leistung können eine Investitionsbeihilfe erhalten, die maximal 20 Prozent der investierten Summe mit einem Höchstbetrag von 500 Euro je Kilowattpeak beträgt. Zusätzlich wird ein Einspeisetarif gewährt. Seit dem 1. Januar 2016 können Genossenschaften von einer Vergütung in Form eines Einspeisetarifes für die Produktion von Solarstrom für Anlagen mit einer Leistung zwischen 30 und 100 Kilowatt beziehungsweise zwischen 100 und 200 Kilowatt profitieren. Eine Erweiterung auf den Leistungsbereich zwischen 200 und 500 Kilowatt wird derzeit diskutiert.

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