Die Übertragungsnetzbetreiber können sich freuen: Der Überschuss auf dem EEG-Konto stieg bis Ende April auf 5.638.768.359,13 Euro. Dies ist ein neues Rekordhoch auf dem Konto, über das die Vergütungen für die Betreiber von Photovoltaik-, Windkraft- und anderen Erneuerbaren-Anlagen finanziert werden. Das Plus stieg nach den veröffentlichten Zahlen im April nochmals um knapp 278 Millionen Euro an. Gegenüber dem Jahresbeginn stieg der Überschuss in den ersten vier Monaten um mehr als 1,7 Milliarden Euro.
Dabei haben die Photovoltaik-Anlagen in Deutschland zwischen Januar und April soviel Strom produziert wie noch nie, wie jüngst Eon und Energy-Charts vom Fraunhofer ISE ermittelten. Es waren mehr als zehn Milliarden Kilowattstunden. Bruno Burger von Energy Charts ermittelte allein für den April einen Anteil von 12,1 Prozent Photovoltaik an der öffentlichen Nettostromerzeugung. Für alle Erneuerbaren zusammen kommt er für den vergangenen Monat auf einen Anteil von 48,3 Prozent. Dennoch stieg das Plus auf dem EEG-Konto weiter an. Erfahrungsgemäß wird sich zwischen Mai und September der Überschuss wieder etwas zurückgehen.
Negative Preise an der Strombörse gab es im April nicht. Allerdings startete der Mai gleich mal damit. Zwischen 0 und 18 Uhr waren negative Strompreise zu verzeichnen. Dies bedeutet, dass Betreiber von Anlagen in der verpflichtenden Direktvermarktung keine Vergütung für diese Zeit erhalten.
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Hallo,
diese regelmäßigen Wasserstandsmeldungen sind ja ganz nett, aber ohne sie ins Verhältnis zum Umsatz zu bringen, hängt die Information doch etwas in der Luft. Wenn man die monatlichen Ausgaben zwischen diesem Jahr und dem Vorjahr auf Netztransparenz.de vergleicht, drängt sich doch der Eindruck auf, dass da immer wieder größere Beträge zufällig in den gleichen Monat, oder auch nicht fallen.
Interessant fand ich hingegen folgende Relationen:
Monats-Gewinn oder -Verlust machen bis zu einem Drittel des Monatsumsatzes aus.
Die sommerliche Reserve von 5,6 Mrd, die sich gerade angehäuft hat, entspricht ca. 2,5 (durchschnittlichen) Monatsausgaben – wenn sie wieder abgeschmolzen ist (Minimum im Oktober) entspricht sie noch etwa 1,5 Monatsausgaben.
In den ersten vier Monaten 2018 waren die Umsätze 8 Mrd, gegenüber 7 Mrd 2017. Es ist zu befürchten, dass bis 2030 die Umsätze auf dem EEG-Konto weiter steigen werden und damit auch die Schwankungen zwischen Minimum und Maximum. Wir werden also noch 12 Jahre lang immer neue Höchststände sehen, wenn nicht versucht wird, mit dem Minimum näher an die Null (oder sogar darunter, wie früher) zu kommen.
Zum Glück machen die auf das Guthaben zu zahlenden negativen Zinsen nur ein zehntel Promille des Umsatzes aus – das ist also ein Posten, der eigentlich nicht der Erwähnung wert ist.
Fakt ist, dass das EEG Konto am Umlagen relevanten Stichtag eines Jahres dem 01.09, im Jahr 2014 erstmals im Plus war, und seit dem an keinem der jeweiligen Stichtage mehr darunter.
Das heißt die Liquiditätsreserve – für 2018 z.B. 1,5 Milliarden – die für Negativsalden gedacht war, müsste gar nicht mehr in der EEG Umlage enthalten sein.
Dazu kommt, als das Konto 2014 erstmals am Stichtag im Plus war, wurde die Umlage für 2015 von 6,24 auf 6,17 Cent gesenkt, und hätte eigentlich seitdem bei positivem Saldo immer gesenkt werden müssen, ist aber gestiegen, weil das jährliche Plus anderweitig verwendet ( Befreiungen ) wurde.
Eine monetäre Spielwiese der Netzbetreiber die das Konto verwalten.
Leider auf Kosten der Verbraucher und das Image der Energiewende, weil bei gerechter Handhabung, die Umlage schon lange kein Thema mehr wäre. Dazu kommen die Negativzinsen die den Verbrauchern unnötig aufgeladen werden.
Siehe hier:
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/oekostrom-umlage-strafzins-auf-eeg-milliarden/20066028.html
Verfolgen kann man das hier auf Seite 14
https://www.netztransparenz.de/portals/1/Content/EEG-Umlage/EEG-Umlage%202017/20171016_Ver%c3%b6ffentlichung_EEG-Umlage_2018.pdf
Oder für die Jahre davor einfach googeln unter EEG Umlage.-
JCW sagt.
Hallo, diese regelmäßigen Wasserstandsmeldungen sind ja ganz nett, aber ohne sie ins Verhältnis zum Umsatz zu bringen, hängt die Information doch etwas in der Luft.
@ JCW
Nicht das Verhältnis Umsatz zum Saldo, sondern den Umsatz im Allgemeinen muss man unter die Lupe nehmen wenn man den von Jahr zu Jahr steigenden Saldo verstehen will.
Auf der Einnahmeseite des EEG Konto stehen die Erlöse für den EE Strom, dem gegenüber die Vergütungen auf der Ausgabenseite, die mit der EEG Umlage abgedeckt werden.
Um die Höhe der Umlage ( Deckungslücke ) für das kommende Jahr zu ermitteln, gehen die Netzbetreiber von 20% weniger Einnahmen ( Erlöse für den EE Strom ) wegen sinkender Börsenpreise aus, berücksichtigen aber nicht dass diese Mindereinnahmen durch steigende Umlage auf der Einnahmeseite des Kontos kompensiert werden.
Siehe hier:
Zitat: Die Berechnung im Einzelnen Für das Jahr 2017 wird eine weiter ansteigende Erzeugung an elektrischer Energie aus regenerativen Anlagen prognostiziert. Der Anstieg von knapp 11 Terawattstunden (TWh) (von etwa 176 TWh 2016 auf etwa 187 TWh 2017) spiegelt vor allem den Ausbau der Windenergie an Land und auf See wider. Abzüglich der prognostizierten Börsenerlöse, die sich im Wesentlichen aufgrund des sinkenden Börsenpreises im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent vermindert haben, ergibt sich für das Jahr 2017 eine prognostizierte Deckungslücke von etwa 24,4 Milliarden Euro. Zitat Ende.
Für 2017 z.B. ist die Deckungslücke um 20% zu viel prognostiziert, was sich dann jeweils am Jahresende im Saldo als Plus wieder findet.
Wäre ja alles noch in Ordnung, wenn mit dem Überschuss die folgende Umlage gesenkt würde, ist aber seit 2015 nicht mehr der Fall.
Im Gegenteil die steigt seit 2016 wieder trotz Milliarden Überschuss auf dem Konto.