Das schwedische Unternehmen Nilsson Energy AB hat AT Solar als Partner für den Bau einer Photovoltaik-Anlage mit 250 Kilowatt in Mariestad ausgewählt. Es handelt sich dabei um ein ganz besonderes Projekt: Denn der erzeugte Solarstrom soll in einer Batterie zwischengespeichert und in Wasserstoff umgewandelt werden, um für das Aufladen von Brennstoffzellenfahrzeugen genutzt zu werden. Es trägt den Namen „Renewable Energy (RE) 8760“ und soll neben einer bestehenden Wasserstoff-Tankstelle in der schwedischen Stadt realisiert werden, wie die Unternehmen pv magazine erklärten. Nach ihren Aussagen ist es das erste Projekt, bei dem Strom aus einer Photovoltaik-Anlage genutzt werden soll, um Wasserstoff zu erzeugen. Das Konzept stamme von Nilsson Energy.
Die Investitionssumme für das Projekt liegen bei 1,43 Millionen Euro, wie Jesper Sidenius, Sales Dircetor Solutions von Better Energy, sagt. AT Solar gehört zu dem dänischen Unternehmen. Das Geld fließt dabei nicht nur in die neue Photovoltaik-Anlage, sondern auch noch in einen NMC-Batteriespeicher von Samsung SDI mit einer Kapazität von 154 Kilowattstunden. Investor ist dabei die Gemeinde Mariestad. Die Installation der Photovoltaik-Anlage und des Speichers soll nach den Plänen von AT Solar in der kommenden Woche beginnen.
Zur Funktionsweise des Modellprojekts „RE 8760“ erklären die Unternehmen: Um eine stetige Erzeugung von Wasserstoff zu garantieren, wird der Solarstrom zunächst in der Batterie gespeichert. Wenn deren Ladezustand bei 80 Prozent der Kapazität liegt, beginne die Produktion des Wasserstoffs. Diese stoppe wieder, wenn der Ladestand der Batterie 30 Prozent erreicht. Das erzeugte Gas werde auf 300 bar in einem Tank verdichtet, was einer Speicherkapazität von 700 Kilogramm entspricht. Die jährliche Erzeugung von Wasserstoff durch die Photovoltaik-Anlage wird auf bis zu 40 Tonnen jährlich geschätzt. Damit geladen, könnten Brennstoffzellen-PKW etwa vier Millionen Kilometer zurücklegen.
Ein großer Vorteil des Konzepts sei, dass der Wasserstoff der durch die Photovoltaik-Anlage im Sommer erzeugt werde, so für die sonnenarme Zeit im Winter gespeichert und für das Aufladen der Fahrzeuge genutzt werden könne. Mit „RE 8760“ könnten so auch Unternehmen und Privatleute durch die Speicherung von Wasserstoff im Wärme- und Strombereich netzunabhängig werden, so die Unternehmen weiter. Die Rückwandlung des Wasserstoffs in Strom erfolge bei dem Projekt durch eine Brennstoffzelle. Etwa 60 Prozent des durch die Photovoltaik-Anlage erzeugten Solarstroms ließen sich auf diese Weise konservieren und damit sei es eine gute Methode für die langfristige Speicherung von erneuerbaren Energien.
Nilsson Energy arbeitet noch bei weiteren Projekten mit der Gemeinde Mariestad zusammen, die das Projekt „RE 8760“ ergänzen werden. So entwickle das schwedische Unternehmen derzeit Off-Grid-Konzepte zur Strom- und Wärmeversorgung für zwei Vorschulen, die bis 2021 gebaut werden. Zudem seien die Unternehmen dabei, die „RE 8760“-Technologie in der schwedischen Gemeinde Vargarda einzusetzen. Dort würden sechs Häuser mit jeweils 29 Wohnungen saniert und sollten in diesem Zuge eine unabhängige Energieversorgung erhalten. Die Installation einer Photovoltaik-Anlage mit 109 Kilowatt auf dem ersten Dach sei für Juni geplant, so Sidenius. Das Konzept sehe ein zentrales „RE8760“-Energiehaus vor, dass alle anderen Gebäude mit versorge.
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Angenommen, das PV-Kraftwerk erzeugt für Schweden sensationelle (!!!) 1.000 kWh/kW_peak, ergibt dies rund 250.000 kWh pro Jahr. In Masse Wasserstoff umgerecht würde dies bei einem Brennwert von 39,4 kWh/kg rund 6,3 Tonnen ergeben. Berücksichtigen wir noch den Wirkungsgrad der Elektrolyse mit guten 70 %, landen wir bei 4,4 Tonnen. Zusätzliche Verluste durch die Batterie, Energiebedarf für die Verdichtung etc. noch nicht berücksichtigt. Entweder wird die Elektrolyse noch mit Netzstrom betrieben, wovon nichts zu lesen ist, oder jemand hat sich grob verrechnet…
Solche Angaben bitte in Zukunft überprüfen.
Da ist ja noch anderes merkwürdig:
Es wird behauptet, dass sich 60% der PV-Energie konservieren ließen. Dabei ist das ein sehr guter Wirkungsgrad für die Brennstoffzelle. Der Wirkungsgrad kleiner als eins für die Elektrolyse fehlt.
Es ist nicht klar, warum der Batteriespeicher nicht dazu genutzt wird, um die Elektrolyse zu verstetigen, sondern im Gegenteil, um die Ausschläge größer zu machen, als es die PV-Produktion von sich aus schon mit sich bringt.
Die Größe des Wasserstoffspeichers (700kg) reicht auch nicht, um den Winter zu überbrücken, wie es das nette Diagrämmchen nahelegt, und wie es in der Artikelzusammenfassung behauptet wird. Selbst wenn jährlich nur 4,4 t Wasserstoff produziert werden, statt der im Artikel angegebenen 40t.
Schließlich gibt es im Funktionsschaubild durchaus einen Netzanschluss und es gibt, höchst mysteriös, eine Rückleitung aus dem Wasserstofftank über eine stationäre Brennstoffzelle in die Stromleitung. Sinn?
Haben da ein paar Bauernfänger einen Dummen gefunden wie beim Gravity Power Project in Weilheim , oder hat die stille Post die Informationen so verstümmelt und transformiert, dass jetzt nichts mehr zueinander passt? Fragen über Fragen und keine Antworten!