Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) ist zuversichtlich, dass Deutschland das erste Mal seit 2013 wie das politisch gewollte Zubauziel erreicht. In den zurückliegenden vier Jahren wurde die Marke von 2,5 Gigawatt neu installierter Photovoltaik-Leistung jährlich eher deutlich verfehlt. Im ersten Quartal 2018 lag der Photovoltaik-Zubau nun mit etwa 580 Megawatt um rund 65 Prozent über dem Vorjahreszeitraum, wie der Verband mit Blick auf die Veröffentlichungen der Bundesnetzagentur erklärt. Als Ursache für die Marktbelebung sieht der BSW-Solar die weiter gesunkenen Preise für Photovoltaik-Anlagen sowie das zurückgewonnene Vertrauen bei Handwerk und Projektierer in stabile politische Rahmenbedingungen. Dies zeige eine aktuelle Erhebung des Verbands, aus der er auch die Zuversicht schöpft, dass die 2,5 Gigawatt Zubau in diesem Jahr wieder erreicht werden.
Dennoch sieht Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig auch Handlungsbedarf der Politik: „Die im Koalitionsvertrag vereinbarten Sonderausschreibungen müssen schnell und ohne Abstriche umgesetzt werden.“ Sie dürften jedoch nur der erste Schritt sein. Die positiven Marktsignale sollten genutzt werden, um der Energiewende „deutlich mehr Schwung“ zu geben. „Eine Erhöhung der Ausbauziele, der Abbau von Förderdeckeln und Investitionsbarrieren im Gebäude- und Kraftwerkssegment sowie die Herstellung fairer Marktbedingungen müssen damit Hand in Hand gehen“, so Körnig weiter. Jüngst erklärte das zuständige Bundeswirtschaftsministerium, dass es die Verordnung für die geplanten Sonderausschreibungen für Photovoltaik und Windkraft mit je zwei Gigawatt Leistung für 2019 und 2020 erst nach der Sommerpause verabschieden wird.
Nach Meinung vieler Wissenschaftler müssen die Zubauziele für Photovoltaik vervielfacht werden, um die Klimaziele in Deutschland zu erreichen. Zugleich wird ein wachsender Bedarf an Ökostrom gesehen – auch in den Bereichen Verkehr und Wärme. Die stark gesunkenen Preise sprechen dabei für Photovoltaik-Anlagen. Im Gewerbe- und Eigenheimsegment sei die Solarstromerzeugung bereits für zehn Cent pro Kilowattstunde möglich. Bei Freiflächenanlagen seien die Stromgestehungskosten noch deutlich niedriger. „Neben ihren geringen Erzeugungskosten besticht die Solarenergie durch ihre hohe Verbrauchsnähe und Akzeptanz bei der Bevölkerung. Zusammen mit dem Einsatz von Speichern und der Digitalisierung kann sie den Netzausbaubedarf deutlich verringern“, heißt es vom Verband weiter.
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„Wir schaffen das!“ Schließlich haben wir, um die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad zu beschränken noch ganze 3Jahre 13 Tage und 17 Stunden Zeit um unseren CO2 Ausstoß auf Null zu Fahren.
Für 2 Grad noch über 22 Jahre (im besten Fall). Unsere Regierungen scheinen wie es aussieht wenigstens ein „Ziel“ mal erreichen bzw. übertreffen zu wollen.
Immer schneller,höher ,weiter.Sollte man sich nicht langsam mal mit der Frage beschäftigen,wass passiert,wenn in rasender Eile der „Deckel“von 52 GW erreicht ist und lt.EEG die Einspeisevergütungen wegfallen.Sollen dann auch für 3 KWp Anlagen im EFH Bereich Ausschreibungen statt finden.Merkt eigentlich niemand,dass wir rasend schnell auf den Tod der Solarbranche in Deutschland hinarbeiten.Wann will man sich öffentlich und politisch mit dem „tödlichen Deckel“beschäftigen?Kurz vor Toresschluss?
Die berühmte „Handlungslücke“, die 2017 für das Jahr 2020 eingestanden wurde, entsteht heute für 2030. Wir können uns darauf freuen, wie sie dann 2027 genannt wird. Aber man braucht nicht meinen, dass das großen Teilen der CDU/CSU und kleineren der SPD peinlich sei: Für die ist der CO2-Anstieg das kleinere Übel gegenüber den Widerständen, die zu überwinden wären, ihn zu stoppen. Da zählt nur die Wiederwahl. Erst wenn die ernsthaft gefährdet wäre, weil die Mehrheit das Schließen der Handlungslücke fordert, dann gäbe es langsam Bewegung, und auch die nur sehr widerwillig. Da müssen noch haufenweise überalterte Politiker ausscheiden, bis sich die Zukunft durchsetzt.
Gut ist natürlich immer, wenn man noch andere Argumente für die Erneuerbaren hat, als „nur“ die Umweltverträglichkeit. Noch wichtiger werden Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit gesehen. Gerade was die Wirtschaftlichkeit angeht, reicht es nicht, die Erzeugungskosten zu vergleichen. Man muss auch berücksichtigen, wie sich die Erzeuger in den Strommarkt einfügen. Erzeuger, die Redispatchkosten nach sich ziehen, können so niedrige Erzeugungskosten haben, wie sie wollen: Insgesamt sind sie dann doch wieder teurer. Vermeiden lassen sich die Redispatchkosten nur, wenn es genug Speicher gibt, die kurz- und langfristig die Überproduktion aufnehmen.