Nach aktuellen Zahlen der Bundesregierung erhöhten sich 2017 bei den erneuerbaren Energien die Umsätze aus dem Anlagenbetrieb und die Investitionen in neue Anlagen, und zwar jeweils auf 16,2 Milliarden Euro. Das teilte die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) am Mittwoch anlässlich des bevorstehenden Tags der Erneuerbaren Energien mit. 2016 lagen demnach die Investitionen zur Errichtung neuer Anlagen eine Milliarde, der Umsatz aus dem Betrieb von Erneuerbaren-Anlagen lag um eine halbe Milliarde Euro niedriger. „Die insgesamt positive Entwicklung zeigt die Attraktivität der Erneuerbaren für Investoren und Gesellschaft“, sagt der AEE-Geschäftsführer Philipp Vohrer.
Bei den Investitionen in neue Anlagen entfielen demnach auf die Windenergie mit elf Milliarden Euro knapp 70 Prozent aller 2017 eingesetzten Mittel. Damit sei eine Windkraft-Leistung von rund 5000 Megawatt an Land und etwa 1300 Megawatt auf See zugebaut worden. Auf dem zweiten Platz bei den Investitionen lag im vergangene Jahr mit 2,3 Milliarden Euro weit abgeschlagen die Photovoltaik, die seit 2014 auf diesem Niveau verharrt. Zur absoluten Hochzeit der Photovoltaik im Jahr 2010 wurden über 20 Milliarden Euro in neue Photovoltaik-Anlagen investiert. Allerdings waren damals die Photovoltaik-Anlagen auch noch deutlich teurer.
Für Vohrer sind Fortschritte beim Ausbau der erneuerbaren Energien nicht nur für den klassischen Stromverbrauch in Privathaushalten, Gewerbe und Industrie dringend notwendig, sondern auch für neue Anwendungen wie zum Beispiel Elektroautos. Mit einer einzigen modernen Windkraftanlage an Land könnten rund 3000 Elektroautos der Mittelklasse mit einer jährlichen Laufleistung von 10.000 Kilometern betrieben werden, heißt es.
Da immer mehr Erneuerbaren-Anlagen dazukommen, sind die Umsätze aus deren Betrieb kontinuierlich gestiegen. Den mit Abstand größten Anteil unter den Erneuerbaren hatte der AEE zufolge die Bioenergie mit 10,5 Milliarden Euro oder 65 Prozent. Dies sei unter anderem auf die Beschaffung nachwachsender Rohstoffe zurückzuführen. In der Photovoltaik ergeben sich die Kosten vor allem aus Service und Wartung der Anlagen. Der Umsatz lag hier im vergangenen Jahr bei 1,8 Milliarden Euro, in der Windenergie hingegen bei 2,5 Milliarden Euro.
Zum Tag der Erneuerbaren Energien hat die Agentur außerdem Zahlen zu den Auswirkungen der erneuerbaren Energien auf den Arbeitsmarkt zusammengetragen und bezieht sich dabei auf die jüngste Studie von GWS Research. Demnach sei die deutsche Energiewirtschaft zwischen 2000 und 2016 von rund 550.000 auf 690.000 Arbeitsplätze gewachsen, was im Wesentlichen auf die Erneuerbaren zurückzuführen sei. Dabei habe sich auch das Kräfteverhältnis zwischen fossiler Energiewirtschaft und den Erneuerbaren verschoben. Während die konventionellen Energien im Jahr 2000 noch etwa 70 Prozent der gesamten Beschäftigung im Sektor gestellt hätten, seien es 2016 nur noch rund 40 Prozent gewesen. Gleichzeitig habe sich der Anteil der Erneuerbaren an den Arbeitsplätzen auf fast 50 Prozent erhöht. Die restlichen zehn Prozent der Energie-Jobs im Jahr 2016 entfallen demnach auf Netze und Speicher.
Am bundesweite Aktionstag der Erneuerbaren Energien am 28. April öffnen Bürgerinitiativen, Anlagenbetreiber und Unternehmen ihre Türen und zeigen Interessierten, wie eine Energieversorgung auf Basis von Erneuerbaren Energien funktioniert. Welche Veranstaltungen in welche Regionen geplant sind, erfahren Sie hier.
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