Am 24. April werden die Gewinner des Greentec Awards – einer der wichtigsten Umweltpreise weltweit – auf der Hannover Messe gekürt. Der Batteriespeicherhersteller Sonnen, die MWK Bionik GmbH und das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE sind die Finalisten in der Kategorie „Energie“, wie das Freiburger Forschungsinstitut am Montag mitteilte. Demnach haben für den Umweltpreis Menschen aus 130 Ländern online für ihre Favoriten unter 100 nominierten Projekten in neun Kategorien abgestimmt. Parallel dazu hat die 75-köpfige Experten-Jury aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und Medien ihre Wahl getroffen.
Sonnen ist in der Kategorie „Energie“ demnach für seine Sonnen-Community nominiert, dem Fraunhofer ISE zufolge Deutschlands größte Stromsharing-Plattform. In der Community erzeugen und speichern Mitglieder ihren eigenen erneuerbaren Strom, den sie dann untereinander teilen. Auf diese Weise würden sie sich von konventionellen Versorgern unabhängig machen und kostenlos sauberen Strom erhalten, heißt es. „Bei uns ist es das erste Mal, dass sie innerhalb eines vollautomatisierten Pools regionalen Strom von Selbsterzeugern kaufen“, erklärte Sonnen-Geschäftsführer Phillip Schröder im Gespräch mit pv magazine. Zu dem Konzept hat pv magazine in drei Webinaren zunächst die theoretischen Hintergründe der Sonnen-Community vorgestellt und schließlich in der Praxis geschaut, wie sich die Welt verändert, wenn ein Kunde in die Gemeinschaft wechselt.
Zweiter Finalist ist der Biotechnik-Spezialist MWK Bionik, der mit „BioSol“ eine neuartige mikrobiologische Beschichtung für Photovoltaik-Module entwickelt hat. Sie entfernt hartnäckige Verunreinigungen und erzeugt einen etwa zwei Jahre lang schützenden Biofilm, der organische und anorganische Substanzen abbaut, wie das Fraunhofer ISE erklärt. Das spare Reinigungsaufwand und halte die Effizienz der Solarmodulen langfristig hoch, der Ertrag könne um bis zu 20 Prozent gesteigert werden. „BioSol“ sei dabei sehr umweltverträglich und könne sowohl auf Gebäuden als auch auf Freiflächenanlagen eingesetzt werden.
Dritter Finalist ist das Fraunhofer ISE selbst. Gemeinsam mit dem Industriepartner EVG hat das Institut bei seinem innovativen Konzept hauchdünne zusätzliche Schichten aus III-V-Halbleitern zu einer Silizium-Solarzelle hinzugefügt und so einen Wirkungsgradrekord von 33,3 Prozent erreicht – ein Drittel des Sonnenlichts wird damit in elektrischen Strom umgewandelt. „Die Schicht des vergleichsweise teuren III-V-Halbleitermaterials ist so dünn, dass die Materialkosten am Ende kein Hindernis sind“, sagte Frank Dimroth vom Fraunhofer
ISE. Bis es zu einer Serienfertigung kommt, werden Dimroth zufolge noch fünf bis zehn Jahre vergehen – trotzdem erwartet er gerade hier große Kostensenkungspotenziale. „Auch bei der Produktion herkömmlicher Silizium-Solarzellen wurde durch die Großproduktion die Kosten um den Faktor 100 gesenkt.“
In diesem Jahr werden die Greentec Awards in den Kategorien Bauen & Wohnen, Energie, Galileo Wissenspreis, Lifestyle, Mobilität, Ressourcen & Recycling, Start-up, Sport, Sustainable Development, Wasser & Abwasser vergeben. Der Sieger der Greentec Awards 2018 in der Kategorie »Energie« auf der Hannover Messe wird am 24. April 14 Uhr auf dem Gemeinschaftsstand Hydrogen + Fuel Cells + Batteries (Halle 27, Stand C58) gekürt.
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