IHS Markit prognostizierte am Donnerstag ein weiteres Wachstum des Photovoltaik-Weltmarktes um 19 Prozent auf 113 Gigawatt neu installierte Leistung in diesem Jahr. Für Europa hatten die Analysten bereits zuvor die Marke von elf Gigawatt für 2018 veröffentlicht, was eine Erhöhung um 16 Prozent gegenüber dem vergangenen Jahr bedeutet. IHS-Markit-Analystin Susanne von Aichberger hat auf Nachfrage von pv magazine nun weitere interessante Prognosen für die Entwicklung global und in Europa in den kommenden Jahren preisgegeben.
Die Analysten gehen davon aus, dass China in diesem Jahr mit rund 60 Gigawatt weiter der größte Photovoltaik-Markt weltweit bleiben wird. Indien wird die USA als Nummer zwei ablösen. Für die Jahre 2019 bis 2022 gehen die Analysten davon aus, dass diese drei Länder weiterhin den Weltmarkt dominieren werden. Nach Aussage von Susanne von Aichberger wird dabei die USA aber vor Indien liegen. China bleibt in dieser Zeit der größte Markt für neue Photovoltaik-Anlagen.
In Europa erwartet von Aichberger, dass Deutschland in diesem Jahr die größte Nachfrage sehen wird. So erwartet IHS Markit einen Zubau hierzulande von zwei Gigawatt. Damit verdrängt Deutschland die Türkei von der Spitze, die voraussichtlich 1,5 Gigawatt Photovoltaik-Leistung neu installieren werden. Auf den weiteren Plätzen liegen nach Aussage der Analystin Frankreich mit 1,3 Gigawatt, die Niederlande mit 1,0 Gigawatt und Spanien mit 0,7 Gigawatt. Insgesamt geht IHS Markit von einem Wachstum des europäischen Photovoltaik-Marktes von 45 Prozent im kommenden Jahr aus. Danach werde wieder ein moderateres Wachstum prognostiziert, wobei bis 2022 ein Marktvolumen von 22 Gigawatt in Europa erreicht werden. „Neben dem Eigenverbrauch wird der europäische Photovoltaik-Markt in den nächsten Jahren stark durch Ausschreibungen geprägt sein“, so von Aichberger weiter. Sie hat dabei etwa Frankreich, die Türkei, Deutschland, Spanien und die Niederlande im Blick, die beträchtliche Ausschreibungsvolumen für diese Jahre in Aussicht gestellt haben.
Mit Blick auf Photovoltaik-Anlagen, die außerhalb staatlicher Förderprogramm – etwa in Deutschland oder Großbritannien – gebaut wurden, sagt die Analystin: „Zwar wurden erste große Photovoltaik-Projekte außerhalb staatlicher Förderprogramme bereits gebaut; von einem Boom ist allerdings in den nächsten Jahren nicht auszugehen.“
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11 GW Zubau an Solarstromanlagen für 2018 in Europa
mit über einer halben Milliarde Menschen, ist ein mehr als bescheidener Wert und den Herausforderungen der Zukunft nicht annähernd angemessen !
Notwendig wären hier nicht nur das doppelte sondern ca 50 GW jährlich
um die notwendige Dekarbonisierung Europas voranzubringen.
Angesichts der inzwischen unschlagbar günstigen Preise für Solarstrom
ist es auch ein ökonomisches Gebot der Stunde hier deutlichere Akzente
zu setzen.