Bis zum Ende des Jahres 2017 stieg die weltweite Erzeugungskapazität für erneuerbare Energien um 167 Gigawatt auf insgesamt 2179 Gigawatt. Dies entspricht in etwa einem Wachstum von acht Prozent, wie aus den am Donnerstag veröffentlichten neuen Daten der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) hervorgeht. Demnach legte vor allem die Photovoltaik zu, die im vergangenen Jahr die installierte Leistung um 32 Prozent steigerte, gefolgt von der Windenergie mit einem Zuwachs um zehn Prozent. Einen riesigen Sprung in der Photovoltaik habe dabei vor allem Brasilien gemacht, dass im vergangenen Jahr mit einem Gigawatt den Zubau im Vergleich zum Vorjahr verzehnfacht habe.
Den größten Photovoltaik-Zubau verzeichnet mit 72 Gigawatt Asien, davon 53 Gigawatt in China (+68 Prozent im Vergleich zu 2016), 9,6 Gigawatt in Indien (+100 Prozent) und sieben Gigawatt in Japan (+17 Prozent). Neben diesen drei Ländern sowie Brasilien installierten fünf weitere Länder 2017 mehr als ein Gigawatt: USA mit 8,2 Gigawatt, die Türkei mit 2,6 Gigawatt, Deutschland mit 1,7 Gigawatt, Australien mit 1,2 Gigawatt und Südkorea mit 1,1 Gigawatt.
„Diese jüngsten Daten bestätigen, dass die globale Energiewende dank rasch fallender Preise, technologischer Verbesserungen und einem zunehmend günstigeren politischen Umfeld schnell voranschreitet“, sagte IRENA-Generaldirektor Adnan Amin. Die sinkenden Stromgestehungskosten spielten dabei in den vergangenen Jahren vor allem der Photovoltaik in die Karten. IRENA zufolge sanken diese zwischen 2010 und 2017 in der Photovoltaik um 73 Prozent, in der Windenergie hingegen nur um rund ein Viertel. Damit liegen die beiden Technologien inzwischen im Kostenbereich der fossilen Energieerzeugung.
Die Zahlen deuten an, dass in den kommenden Jahren der Ausbau-Vorsprung der Windenergie weiter sinken könnte. Diese kam bis Ende 2017 auf eine insgesamt installierte Leistung von 514 Gigawatt, die Photovoltaik auf 397 Gigawatt. Den größten Anteil an den insgesamt installierten Erneuerbaren-Anlagen hat jedoch mit Abstand die Wasserkraft mit insgesamt 1152 Gigawatt Leistung, die jedoch im Vergleich zu Photovoltaik und Windenergie mit rund 20 Gigawatt im vergangenen Jahr vergleichsweise wenig zulegen konnte.
Regional schreitet der Erneuerbaren-Zubau vor allem in China voran. IRENA zufolge ist 2017 in fast die Hälfte der weltweit neuen Erneuerbaren-Kapazitäten im Reich der Mitte aufgebaut worden, zehn Prozent wurden in Indien installiert. Asien kommt mit 106 Gigawatt auf einen Anteil am weltweiten Erneuerbaren-Zubau von 64 Prozent, 2016 lag der Anteil noch bei 58 Prozent. Zum Vergleich: In Europa wurde den Zahlen zufolge im vergangenen Jahr Erneuerbaren-Anlagen mit insgesamt 24 Gigawatt zugebaut, in Nordamerika 16 Gigawatt.
IRENA erfasste in ihrem Bericht auch die Off-Grid-Kapazitäten. Demnach gibt es weltweit netzunabhängige Inselanlagen mit einer Gesamtkapazität von 6,6 Gigawatt, das seien zehn Prozent mehr gegenüber dem Vorjahr. Rund 146 Millionen Menschen nutzen mittlerweile netzunabhängige Lösungen mit erneuerbaren Energien, wie es in dem Bericht weiter heißt.
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