Der Markt für Stecker-Solarmodule ist jung. Dennoch gibt es bereits eine Vielzahl an verschiedenen Modellen zu kaufen. Die erste Frage bei der Erstellung der Übersicht war daher, wie wir die Produkte abgrenzen. Sollen wir nur Produkte mit fest montiertem Schukostecker listen oder Minimodule mit Modulwechselrichter allgemein oder standardisierte Minianlagen bis zu einer Leistung von zum Beispiel einem Kilowatt? Wir haben uns vorerst für Produkte entschieden, die vom Laien nach unserer Meinung sicher auf dem Balkon betrieben werden können.
„Bis 2,6 Ampere ist der Betrieb eines Stecker-Solar-Gerätes unproblematisch“, sagt Thomas Seltmann, Energieexperte bei der Verbraucherzentrale NRW. Demnach blieben Photovoltaikmodule mit insgesamt 600 Watt noch innerhalb des Rahmens, den Strom daraus verbraucht der Haushalt überwiegend selbst. „Wenn ich ein Kilowatt habe, handelt es sich nicht mehr um ein Haushaltsgerät, sondern um eine Anlage, bei der dann auch die Einspeisung ins Stromnetz relevant wird“, sagt Seltmann.#
pv magazine Produktübersicht Stecker-Solar-Modulen
Umstritten ist die Art des Anschlusses. Die Anbieter liefern ihre Kleinmodule in der Regel mit Schukostecker oder mit dem Einspeisestecker Wieland gesis rst20i3 aus, bei zwei Anbietern gibt es die Module auf Wunsch auch ohne Stecker. Alle Module in der Marktübersicht haben durchweg einen Netz- und Anlagenschutz installiert. Die Leistung der Kleinmodule in der Übersicht liegt zwischen 150 und 320 Watt. Da die kompakten Module dazu gedacht sind, unkompliziert an Balkonbrüstungen, auf Terrassen oder Garagendächern aufgebaut zu werden, war ein wichtiges Kriterium in der Umfrage die Befestigung. Die Fassadenbefestigung ist bei einigen Anbietern im Preis enthalten, bei anderen müssen die Materialien je nach Art der Befestigung dazubestellt werden. Die Module unterscheiden sich in Größe und Gewicht in der Regel nur wenig, im Schnitt liegen sie bei etwa 100 x 170 x 7 Zentimetern, bei einem Gewicht von 18 bis 26 Kilogramm. Ein besonders kompaktes Modul bietet Oekostrom mit den Maßen 70 x 140 x 5 Zentimeter bei einem Gewicht von 14 Kilogramm an. Mit seinen 150 Watt hat das Modul auch etwa nur halb so viel Leistung wie die meisten anderen Module. Die Anbieter verkaufen ihre Module insbesondere mit Mikrowechselrichtern von AE Conversion und Envertec. Der maximale AC-Strom liegt bei 0,65 bis 1,5 Ampere.
Preislich unterscheiden sich die Produkte teilweise deutlich. Die Preisspanne reicht von 299 bis 725 Euro. Das Modul von Oekostrom ist in Größe und Leistung zwar deutlich kleiner, mit rund 600 Euro bewegt es sich trotzdem in derselben Preisklasse. „Wir haben uns im Hinblick auf unseren eigenen ökologischen Fußabdruck bewusst für eine Fertigung in Österreich entschieden – im Vergleich zur Stangenware aus chinesischer Großfertigung hat das natürlich seinen Preis“, sagt Michael Koppensteiner, Vertriebsleiter bei Oekostrom. Die Unternehmenstochter Simon Energy baut das Modul, nur die Solarzellen kämen von außerhalb der EU. In Deutschland vertreibt übrigens Greenpeace Energy das Modul aus der Alpenrepublik. Mit 299 Euro bietet Minijoule ein besonders günstiges Stecker-Solar-Gerät – die Wechselrichter hat das Unternehmen aus der Insolvenzmasse von Enecsys aufgekauft. Bei allen Modulen fallen zum Preis noch Versandkosten zwischen 29 und 45 Euro an. Weitere Extras wie zum Beispiel ein Datenlogger oder eine Vier-Meter-Schukoleitung müssen meist dazugekauft werden – der Datenlogger ist in unserer Marktübersicht nur beim Produkt von SIZ im Preis enthalten.
Die Anbieter konnten der pv magazine Redaktion im Rahmen der Umfrage Anregungen geben, worüber bei den Balkonmodulen geschrieben werden müsste. Ein wichtiges Anliegen war es, Fragen der Verbraucher etwa hinsichtlich Installation und Anmeldung eines Balkongeräts aufzugreifen und so Befürchtungen zu entkräften. Ein Anbieter beklagte sich darüber, dass verunsicherte Verbraucher den Energieversorger fragen, ob sie das überhaupt dürften. „Wenn ich Vegetarier bin, geh ich auch nicht zum Metzger und frage ihn, ob ich Vegetarier bleiben soll“, so der Vergleich. Andere Anbieter wiesen auf die „Hinderungspolitik der Netzbetreiber“ hin – und auf die Unsicherheit innerhalb der Branche bezüglich der Schukostecker.
Die vollständige Datenbank ist unter www.pv-magazine.de/themen/stecker-solar verfügbar. Anbieter, die noch nicht vertreten sind, können sich per Mail bei der Redaktion melden: redaktion@pv-magazine.com. Bei der Erstellung der Marktübersicht standen uns Marcus Vietzke, Geschäftsführer von Indielux und Koordinator AG PVplug bei der DGS, und Paul Wieland von Carpediem Energy beratend zur Seite – wir möchten uns dafür an dieser Stelle bedanken.
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Das minijoule ENECSYS195 (https://www.minijoule.com/shop/)
ist mit 299,- € tatsächlich preiswert. Allerdings hat es nur 195 Wp; Versand und Anschlusskabel kommen noch dazu, zusammen etwa 100 €. Eine evtl. erforderliche Steckdose kostet nochmal etwa 25 €. Als Balkonanlage bei senkrechter Montage ist der Ertrag deutlich reduziert gegenüber Dachmontage, auf vielleicht 120 kWh/a. Davon kann nur ein Teil im Haus genutzt werden.
Bei Gesamtkosten von mindestens 400 € und jährlichen Einsparungen von maximal 36 € schaut es mit der Wirtschaftlichkeit nicht besonders gut aus. Anders sähe es aus, wenn ungenutzter Solarstrom über einen Zähler ohne Rücklaufsperre ins Netz eingespeist würde. Aber das ist bei uns leider nicht erlaubt.
Module mit DIBT-Zulassung? In der Marktübersicht sind auch Module für Fassadenmontage enthalten, die keine DIBT-Zulassung haben. Vielleicht gibt es zu dem Thema beim Einsatz von nicht DIBT-zugelassenen Modulen im Überkopfbereich auch aktuelle Änderungen, die ich nicht mitbekommen habe.
Ich habe meine Module senkrecht ans Balkongeländer montiert .
Das gibt gerade im Frühjahr, Herbst und Winter bei tief stehender Sonne
sehr gute Erträge .
Hallo Detlev,
hast Du mal gemessen, wieviel kWh Du übers Jahr erntest und auch nutzt?
Wo kann man die Module kaufen
Gruß
Schmidt
Ich versuche meine 270wp Anlage bei e.dis ordnungsgemäß anzumelden und habe über 50 Seiten Formulare die ich ohne Rechtsbeistand kaum bearbeiten kann vor mir liegen. Technisch super simpel und einfach. Bürokratie pur.
Ich habe einen großen Pool der bisher pro Tag 10 Stunden mit einer 1,1 KWh Pumpe und 0,55 KWh UV-Lampe lief. Fördermenge rund 35000 Liter Wasser in 10 Stunden. Tägliche Kosten von April bis November (240 Tage), Kosten 6,27 Euro (inklusive MWSt) am Tag.
Das Ergebnis war klares Badewasser im Pool und eine satte Rechnung bei meinem Stromanbieter.
Strom kostet derzeit aktuell 1 kWh = 0,38 Euro bei meinem Stromanbieter
Gesamtkosten fürs Hobby im Jahr rund 1500 Euro nur für Strom.
Solaranlage mit Pumpe gekauft für 299 Euro bei eBay. Alu Befestigungsschienen und ein weiteres Kabel macht noch einmal 36 Euro Gesamtkosten 335 Euro. Eigenmontage ,,, 30min.
Die Anlage fördert täglich bei Sonnenschein rund 10 Stunden Wasser direkt vom Pool in einen Mehrklammerfilter. Die Leistungsaufnahme beträgt 150 Watt mit drei Modulen und das entspricht einer Förderleitung der Pumpe von rund 4000 Liter die Stunde. Also rund 36000 Liter Wasser die durch den Filter laufen am Tag). Das ist ungefähr das gleiche wie ich es mit der alten Pumpe hatte.
Es funktioniert perfekt. die Solaranlage liefert Strom für die Pumpe im Wasser und null Stromverbrach von meinem Anbieter .
Heute brauche ich nur noch die Stromkosten für die UV-Lampe bezahlen (10 Stunden x 0,55 KWh = 2,09 Euro / Tag x 240 Tage = 501 Euro/Jahr
Ersparnis 1000 Euro – durch Sonnen Energie
Ich kann es nur empfehlen Einmalige Anschaffungskosten und schon ist die Sache geritzt.
Jede Solaranlage spart Energie und das eigene Geld
Wenn Sie tatsächlich 38 cent je kWh zahlen, dann haben Sie andere Probleme und könnten noch wesentlich mehr sparen. Auch verstehe ich nicht, warum Sie eine neue Pumpe gekauft haben und warum die PV-Anlage die UV-Lampe nicht mitversorgt?
Vllt. sollten Sie einen Experten zu Rate ziehen. Wird sich sicher lohnen.
Hallo kann ich die Solaranlage auch in kleines Haus mit 80qm auch nutzen kann der Strom im Speicher gespeichert werden um den Strom selber zu nutzen .Möchte und kann nicht Einspeisen da es nicht geht.
Hallo,
rein technisch wäre es möglich, über ein Ladegerät eine Batterie zu speisen. Um die Energie aber dann wieder mit 230V Betriebsspannung zu nutzen, wäre wieder ein Wechselrichter erforderlich. Die mehrmalige Wandlung (Gleichspannung vom PV-Modul zu 230V am dortigen Wechselrichter, von dort z.B. in ein 12V Ladegerät auf einen 12V Gelakku, von dort wieder auf einen Wechselrichter mit 230V) ist mit so vielen Verlusten behaftet, das es sich definitiv nicht lohnt. Zu erwähnen wäre noch, das ein einfacher Wechselrichter nicht, wie der am Solarmodul, direkt ins Hausnetz eingespeist werden kann. Da ich derzeit nicht weis, wie hoch die Modulspannung vor dem Wechselrichter des Balkonmoduls ist (12V/24V/48V/60V?) lässt sich der Speicher (Batterie) auch schlecht vor dem Wechselrichter des Balkonmoduls einsetzen. Was, sofern der Hersteller es nicht explizit vorsieht, ohnehin zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führen dürfte.
Aber vielleicht wäre es ein Verbesserungsvorschlag, das ggf. z.B. zum Anschluss einer Powerbank und Anschluss für 5V Kleingeräte vorzusehen.
Wenn sie eine so genannte Inselanlage betreiben möchten, geht das einigermaßen effektiv, nur über herkömmliche Solarmodule, Speicher (Batterien) und einen Wechselrichter. Eine Einspeisung in die Hauselektrik geht aber nur mit den von den EVU genehmigten Komponenten (Wechselrichter). Eine derartige Anlage ist aber dann wieder zwingend durch Fachhandwerker zu erstellen und beim EVU anzumelden.
Ich hoffe ich konnte helfen