Mit 338.600 arbeitete 2016 knapp die Hälfte der insgesamt 690.000 Beschäftigten in der deutschen Energiewirtschaft im Bereich erneuerbare Energien. Nach 2011 ist die Zahl damit wieder erstmals wieder gestiegen, um rund 10.000 Beschäftigte, wie eine jüngst vom Bundeswirtschaftsministerium veröffentlichte Studie zeigt. Mit der Erstellung beauftragt waren das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und die Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung. In der Photovoltaik hielt sich demnach die Beschäftigtenzahl 2016 bei um die 40.000. Zum Vergleich: Die Windenergie legte dagegen erneut zu und erreichte mit 160.000 Beschäftigten ein Allzeithoch.
Im Vergleich zwischen diesen beiden Technologien waren die Entwicklungen während der Energiewende der Studie zufolge sehr unterschiedlich. So stiegen die Beschäftigtenzahlen in der Windenergie seit 2000 beinahe kontinuierlich an, in der Photovoltaik gab es hingegen einen wahren Schub mit einem Rekordwert 2011 von knapp 150.000 Beschäftigen. Danach folgte der Einbruch, wobei sich die Beschäftigtenzahlen seit 2014 auf niedrigem Niveau stabilisiert haben. „In der Photovoltaik sehen wir bis dato noch keine wirkliche Aufbruchstimmung“, sagt Marlene O’Sullivan, Projektleiterin in der Abteilung Systemanalyse & Technikbewertung beim DLR-Institut für Technische Thermodynamik auf Nachfrage von pv magazine. „Trotzdem, sobald wieder mehr installiert wird, werden auch hier die Beschäftigtenzahlen wieder steigen.“ O’Sullivan rechnet aktuell jedoch nicht mehr mit neuen heimischen Akteuren in der Zell- und Modulproduktion – vielmehr würden dann vor allem international etablierte Unternehmen verstärkt auf dem Markt aktiv werden.
Investitionen steigern die Beschäftigung
Zwischen 2000 und 2010 stiegen der Studie zufolge die Investitionen in erneuerbare Energien kontinuierlich – einzige Ausnahme war das Jahr 2007. „Als wesentliche Treiber des starken Anstiegs der Investitionen zwischen 2007 und 2010 ist die Photovoltaik hervorzuheben, deren Investitionsvolumen sich beinahe vervierfachte“, heißt es in der Studie. Fast 28 Milliarden Euro seien 2010 in erneuerbare Energien investiert worden, rund 20 Milliarden davon in die Photovoltaik. Der Einbruch bei den Erneuerbaren-Investitionen folgte zwischen 2011 und 2013, den Autoren zufolge liegt auch hier der Grund vor allem bei der Photovoltaik. 2013 wurde demnach nur noch knapp ein Drittel der installierten Leistung des Vorjahres zugebaut.
Die Studie betrachtet außerdem die Entwicklung bei Batteriespeichen, wobei sie kleine Batteriespeicher etwa für Photovoltaik-Anlagen gesondert ausgewiesen werden. Die Autoren gehen davon aus, dass 55 Prozent der in Deutschland installierten Solarstromspeicher durch das KfW-Programm gefördert wurden und beziehen sich dabei auf Annahmen der RWTH Aachen in ihrem jährlichen Monitoring-Bericht. Auf dieser Grundlage errechneten sie das Gesamtinvestitionsvolumen des Segments in Deutschland. Demnach stieg das Investitionsvolumen bei kleinen Batteriespeichern von 58 Millionen Euro im Jahr 2013 auf 205 Millionen Euro im Jahr 2016.
Darüber hinaus hat die Studie im Zeitraum zwischen 2011 und 2016 genau 21 Batteriegroßspeicherprojekte identifiziert. Dabei seien die privatwirtschaftlichen Investitionen von einer Million Euro im Jahr 2011 auf 37 Millionen Euro im Jahr 2016 gestiegen – dazu kämen staatliche Förderungen für diese Projekte, die in der Studie allerdings zahlenmäßig nicht benannt werden.
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