Fragen und Antworten zum Webinar „SMA – ein Weltmarktführer erfindet sich neu“

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Die neue Plattform Ennex OS

Grundsätzlich, welche Ihrer bisherigen Plattformen und Produkte werden von den neuen Angeboten abgelöst und laufen aus?

Andreas Strusch, SMA, Plattform Manager Ennex OS: Zuerst lösen wir die Cluster Controller-Familie ab, danach den Sunny Home Manager. In folgenden Schritten werden weitere Produkte auf der Ennex OS Plattform aufsetzen.

Ennex OS ist eine Plattform zum Energiemanagement und beinhaltet auch ein neues Portal. Was bedeutet das für den Sunny Home Manager – wird er durch Ennex OS ersetzt und wenn ja, wann?

Strusch: Wir fokussieren uns derzeit mit Ennex OS auf Lösungen im Segment für kommerzielle Gewerbe- und Industrieanlagen. Ab Jahresende kommen dann mehr und mehr Anwendungen aus dem Segment für private Anlagen auf die Plattform. Der Sunny Home Manager 2.0 ist „ennexOS ready“. Das heißt, dass er später mit Hilfe eines Software-Updates in die Ennex OS Plattform eingebunden werden kann. Bestandsanlagen werden dann im „Sunny Portal powered by ennexOS“ weitergeführt. Derzeit ist das noch nicht möglich.

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Funktioniert Ennex OS nur mit Produkten von SMA, also Wechselrichter, Energiemanager, Batteriespeicher und den weiteren Geräten oder können jeweils auch andere Anbieter eingebunden werden?

Strusch: Ennex OS ist ein offenes System und wird in kommenden Entwicklungsstufen auch weitere Produkte anderer Hersteller unterstützen.

Können Smart-Home-Lösungen wie Loxone oder KNX eingebunden werden?

Strusch: Ennex OS wird sich auch in andere Systeme integrieren lassen. Die Unterstützung von etablierten Protokollen und Schnittstellen sind die Voraussetzung für die offene Systemarchitektur.

Welche Datenlogger lassen sich auf dem Portal einbinden?

Strusch: Zum Start unterstützt das neue Portal den SMA Data Manager M – weitere Datenlogger werden nach und nach angebunden.

Ennex OS ist eine Plattform. Als Hardware muss der Installateur in Zukunft statt des Sunny Home Managers einen Data Manager installieren. Was kostet der Data Manager (im Vergleich zum Sunny Home Manager) und welche Funktionen im Portal sind dann kostenfrei?

Strusch: Der Data Manager M ersetzt nicht den Sunny Home Manager, sondern bietet als Nachfolger des Cluster Controllers Lösungen für das Segment kommerzieller Kunden. Der Data Manager M wird zu einem Preis angeboten, der vergleichbar mit dem des SMA Cluster Controller S ist. Das Paket „Monitoring & Control“, bestehend aus dem Data Manager M und dem Sunny Portal („powered by ennexOS“), konzentriert sich auf die Überwachung von Photovoltaik-Anlagen. Ein allgemeines Berichtswesen, Basis-Alarmierungsfunktionen und eine moderne Visualisierung gehören wie bisher zum kostenfreien Umfang vom Sunny Portal. Das Paket „Monitoring & Control“ ergänzt dies um Funktionen für die Parametrierung unserer Wechselrichter über das Portal, Analysemöglichkeiten von detaillierteren Daten und eine umfassendere Überwachung mehrerer Anlagen. Hinzu kommen zur Jahresmitte noch Funktionen für die Darstellung von Live-Daten und als Highlight eine satellitendatengestützte Performance-Ratio-Berechnung. Die genannten Zusatzfunktionen sind bis auf weiteres kostenfreier Bestandteil des Pakets.

Die Hardware für die neue Technologieplattform Ennex OS

Foto: Coneva/SMA

Wie viele Energy-Meter kann man am Data-Manger betreiben und können auch unterschiedliche Generatoren wie Windräder oder BHKWs und Verbraucher wie Wärmepumpen angeschlossen werden?

Strusch: Die Anwender können unser System zukünftig deutlich flexibler nutzen, um elektrische und thermische Erzeuger und Verbraucher zu monitoren und zukünftig auch zu steuern. Derzeit können drei Zähler (zum Beispiel das SMA Energy Meter) integriert werden.

Werden für die Prognoseerstellung SMA-Daten verwendet oder kann man auch eigene Sensoren oder andere Prognosetools nutzen?

Strusch: SMA hat für die Prognose von Photovoltaik-Erzeugung durch die Erfahrungen mit dem Sunny Home Manager  ein exzellentes eigenes Produkt, das auch in Ennex OS Verwendung findet und stetig weiter entwickelt wird. Wir stehen jedoch auch mit anderen Anbietern von Prognosen in Kontakt und können uns eine engere Zusammenarbeit vorstellen.

Die neue Tochtergesellschaft Coneva

Sie schreiben auf Ihrer Folie, dass Sie Installateuren neue Erlösquellen erschließen. Welche?

Frank Blessing, SMA, Head of Market Unit Residential Energy Services: Coneva entwickelt für Kunden im B2B-Bereich (Stadtwerke, Wohnungswirtschaft, usw.) neue Lösungspakete, die die Kombination von verschiedenen Erzeugern wie Solaranlagen mit Batteriespeichern, Elektrofahrzeugen bis hin zu Wärmepumpen unter Energieeffizienz-Aspekten ermöglicht. Das lokale Handwerk profitiert in diesem Fall von diesen neuen Lösungsangeboten, da lokale Stadtwerke, aber auch die lokale Wohnungswirtschaft, im Zuge der Installation, Auslegung und Umsetzung der technischen Anlagen eng mit dem Handwerk zusammenarbeiten. Darüber hinaus bieten die Lösungspakete neben der Auslegung und Installation auch die Möglichkeit, Service- und Wartungsverträge anzubieten. Auch hier wird in der Durchführung zu einem Großteil auf das lokale Handwerk zurückgegriffen. Zusammenfassend wird das Handwerk durch einen viel breiteren Marktzugang in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken und der Wohnungswirtschaft gestärkt.

Unterhöhlt Coneva mit der Unterstützung für Energieversorger und die Verfügbarkeit von detaillierter Planung über Ennex OS nicht das Geschäft der Handwerksbetriebe?

Blessing: Die Durchführung der technischen Anlagenauslegung und der Umsetzung erfolgt erfahrungsgemäß nicht bei den Energieversorgern, sondern in Zusammenarbeit mit dem lokalen Handwerk. Die Funktionen zur Anlagenauslegung werden somit primär für das Handwerk optimiert, wodurch sich neue Erlösquellen erschließen (siehe oben).

Ist es richtig, dass SMA oder Coneva bald als Direktvermarkter auftreten werden? Bieten Sie einen Vorteil gegenüber den bestehenden Direktvermarktern?

Blessing: Da das Thema Direktvermarktung für die Kunden der SMA als auch der Coneva bereits heute eine hohe Relevanz hat, ist dieser Leistungsbaustein Teil des modularen Angebots. Im  Leistungsportfolio der Coneva werden jedoch nicht alle Dienstleistungen selbst übernommen, sondern ein Partnernetzwerk aufgebaut, um alle Bedürfnisse abdecken zu können. Der Vorteil liegt daher in der Kombinationsmöglichkeit mit anderen Dienstleistungen von Coneva. Bei der Direktvermarktung arbeitet SMA beispielsweise eng mit der MVV Energie AG zusammen. Die beiden Unternehmen sind dazu bereits im vergangenen Jahr eine strategische Partnerschaft eingegangen.

Bieten Sie bei White-Label-Produkten auch Primärregelleistungsvermarktung an?

Blessing: Aktuell prüfen wir gemeinsam mit Partnern die Umsetzung hinsichtlich der technischen und regulatorischen Machbarkeit.

Wird es als White-Label-Kunde möglich sein, bei Community-Modellen die Tarifstruktur selbst zu bestimmen?

Blessing: Ein wesentliches Merkmal der Coneva ist, dass wir bewusst gemeinsam mit unseren Kunden neue Produkte und Geschäftsmodelle entwickeln. Am Beispiel eines Community-Modells lassen sich die Inhalte also gemeinsam und flexibel festlegen. Mit dem Know-how der Coneva und der Erfahrung unserer Kunden lassen sich somit optimal begeisterungsfähige Produkte entwickeln.

Bei Mieterstromangeboten, welche Dienstleistungen übernehmen Sie außer der Bereitstellung der Hardware: Auch Abrechnungen?

Blessing: Je nach Bedarf bietet Coneva im Leistungsspektrum Dienstleistungen an, um das komplexe Thema Mieterstrom für unsere Kunden einfach zu gestalten. Das Thema Abrechnung spielt diesbezüglich eine entscheidende Rolle, aber auch Planung, Installation, Finanzierung, Wartung und Betrieb, Messstellenbetrieb, Kundenakquise, Reststromlieferung und anderes sind notwendige Bausteine zur Umsetzung von Mieterstromangeboten, die wir in Zusammenarbeit mit Partnern anbieten können.

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