Photovoltaik-Ausschreibung: Erstmals Zuschlagswerte unter 4,00 Cent pro Kilowattstunde

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Die Preisrallye bei den Ausschreibungen für Photovoltaik-Anlagen ab 750 Kilowatt in Deutschland geht weiter. Die ermittelten Zuschlagswerte der Runde mit Stichtag 1. Februar bewegten sich zwischen 3,86 und 4,59 Cent pro Kilowattstunde, wie die Bundesnetzagentur am Dienstag veröffentlichte. Der durchschnittliche, mengengewichtete Zuschlagswert betrug demnach 4,33 Cent pro Kilowattstunde.

Bereits in der letzten Ausschreibungsrunde 2017 waren die Preise kräftig gefallen und lagen zwischen 4,29 und 5,06 Cent pro Kilowattstunde. Der Durchschnittswert der Vorrunde lag bei 4,91 Cent pro Kilowattstunde. „Mit dem Absinken der Zuschläge bei Solar auf 4,33 Cent pro Kilowattstunde haben sich die Solarausschreibungen als Preisfindungselement erneut bewährt“, erklärte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.

Die Bonner Behörde hat nach eigenen Angaben insgesamt 24 Zuschläge erteilt. Elf erfolgreiche Gebote bezogen sich auf Ackerflächen in benachteiligten Gebieten. Hier setzte sich der Trend aus dem Vorjahr fort: zehn Zuschläge gingen nach Bayern und nur einer nach Baden-Württemberg. Die beiden Bundesländer haben bislang als einzige von der Länderöffnungsklausel im EEG 2017 Gebrauch gemacht und Acker- oder Grünlandflächen in benachteiligten Gebieten für den Bau von Freiflächenanlagen freigegeben. Während 2017 das komplette Kontingent von 30 Zuschlägen pro Jahr in Bayern ausgeschöpft wurde, ging gerade einmal ein Zuschlag auf dieser Flächenkulisse ins Ländle.

Insgesamt seien 79 Gebote für Photovoltaik-Projekte in der Ausschreibung im Februar mit einem Gesamtvolumen von 546 Megawatt abgegeben worden. Damit sei die ausgeschriebene Menge von 200 Megawatt erneut deutlich überzeichnet gewesen. 16 Gebote habe die Bundesnetzagentur wegen Fehlern ausschließen müssen, allein zehn davon wegen einem verspäteten Eingang der Gebote oder Zahlungen. „Die hier erfolgten Ausschlüsse von Geboten wegen Form- und Fristmängeln sind allerdings vermeidbar. Uns sind da leider die Hände gebunden: Wenn solche Fehler gemacht werden, müssen wir die Gebote vom Zuschlagsverfahren ausschließen“, erklärte Homann weiter.

Bis zum 10. März haben die erfolgreichen Bieter nun Zeit, die Zweitsicherheit zu hinterlegen. Erst dann gibt es die endgültigen Ergebnisse der Ausschreibungsrunde. In Kürze werde die Bundesnetzagentur jedoch ein Hintergrundpapier mit weiteren Statistiken veröffentlichen, hieß es.

Zuschlagswerte bei Windkraft steigen

Gleichzeitig mit der Photovoltaik-Ausschreibung gab es auch eine weitere für die Windenergie mit einem Gesamtvolumen von 700 Megawatt. Hier erteilte die Bundesnetzagentur insgesamt 83 Zuschläge und die Ausschreibung war auch nur leicht überzeichnet, wie die Bonner Behörde ebenfalls am Dienstag mitteilte. Im Gegensatz zur Photovoltaik stieg der durchschnittliche Zuschlagswert. Mit 4,73 Cent pro Kilowattstunde* lag er über jenem der Photovoltaik-Anlagen und der Vorrunde, als er 3,80 Cent pro Kilowattstunde betrug. Die erfolgreichen Gebotswerte hätten sich zwischen 3,80 und 5,28 Cent pro Kilowattstunde bewegt.

„Die zurückgehende Zahl der Gebote zeigt, dass die Ausschreibungen von Windenergieanlagen kein Selbstläufer sind“, sagte Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. „Die Steigerung des Zuschlagswertes auf nunmehr 4,60 Cent verdeutlicht, dass in den früheren Geboten ohne Genehmigung und Realisierungszeiträumen von 4,5 Jahren andere Technologie- und Preisentwicklungen unterstellt wurden, als dies bei Geboten mit Genehmigungen und Realisierungsfristen von 2,5 Jahren der Fall ist“, so Homann weiter.

*Anmerkung der Redaktion: Ursprünglich hat die Bundesnetzagentur einen Durchschnittspreis von 4,60 Cent pro Kilowattstunde angegeben, den sie anschließend nochmals leicht nach oben korrigieren musste.

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