Der Projektentwickler Soventix mit Sitz in nordrhein-westfälischen Wesel hat den Zuschlag für den Bau einer Photovoltaik-Speicher-Hybridanlage in Bolivien erhalten. In El Sena mitten im schwer zugänglichen bolivianischen Amazonasdschungel soll die Hybridanlage entstehen, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. „Die Anlage muss über nicht befestigte Straßen etwa zwei Tage an den Projektstandort gebracht werden“, erklärt ein Sprecher auf Nachfrage von pv magazine. Dies führe zu einem erhöhten Zeit- und Kostenaufwand. Soventix habe gerade mit den Vorbereitungen des Projekts begonnen.
Künftig wird die Photovoltaik-Anlage inklusive Batteriesystem einen Dieselgenerator vor Ort ergänzen. „Wir haben die Anlage optimal auf die lokalen Bedingungen abgestellt“, sagt Thomas Stetter, Geschäftsführer von Soventix Chile. Die Anlage hat demnach 420 Kilowatt Leistung und soll den Dieselverbrauch mittelfristig um 130.000 Liter pro Jahr senken. Das Batteriesystem diene dabei der kurzfristigen Überbrückung, um den Dieselgenerator zeitweise abstellen oder auf Minimalleistung betreiben zu können. „Solche Solar-Hybrid-Systeme sind hinsichtlich der Steuerung wesentlich komplexer als klassische Photovoltaik-Anlagen“, sagt Stetter. Am Beispiel Nigeria hat das der Soventix-Vorstandschef Thorsten Preugschas jüngst im Gespräch mit pv magazine genauer ausgeführt und dabei auch erklärt, wieso sich sein Unternehmen nicht auf staatliche Fördersysteme verlassen will.
Soventix arbeitet beim Bau der Anlage in Bolivien mit dem lokalen Partner SIE SA zusammen. Den Zuschlag für das Projekt bekam das Unternehmen bei einer öffentlichen Ausschreibung des staatlichen Energieversorgers Empresa Nacional de Electricidad. „Für Anbieter außerhalb Boliviens sind hierbei insbesondere die umfangreichen und teilweise sehr eng gefassten Regularien eine Herausforderung“, sagt der Soventix-Sprecher weiter. „Dies umfasst beispielsweise die Beibringung von Qualifizierungsnachweisen des einzusetzenden Personals sowie die zwingende Anwesenheit selbiger vor Ort bei der Installation.“
In abgelegenen Gebieten in Südamerika oder Afrika sind Off-Grid-Systeme ein wichtiger Bestandteil für den Aufbau einer sicheren und nachhaltigen Stromversorgung. Die Insellösungen belasten dort ein ohnehin oft marodes Stromnetz nicht zusätzlich. In Deutschland hat sich neben Soventix beispielsweise auch das Berliner Unternehmen Mobisol auf solche Off-Grid-Systeme spezialisiert.
Soventix zufolge sei in diesen Regionen die Nachfrage nach Photovoltaik-Hybridanlagen groß. Die Kombination mit Dieselgeneratoren biete sich dabei zumeist an, da diese häufig bereits vor Ort vorhanden seien und nicht extra beschafft werden müssten, heißt es auf Nachfrage. „Eine Kombination mit Wind oder Batterien ist aktuell noch kostenintensiv, aber hier erwarten wir in den kommenden fünf Jahren eine veränderte Situation hin zur allgemeinen Anwendbarkeit solcher Systemkombinationen“, sagt der Sprecher.
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