Nordrhein-Westfalen will Photovoltaik entfesseln

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Nordrhein-Westfalen will seinen Landesentwicklungsplan ändern, um den Bau von Photovoltaik-Freiflächenanlagen auf militärischen Konversionsflächen für Regionen und Kommunen zu vereinfachen. Dabei solle künftig möglich sein, statt bisher nur die versiegelten Areale auch die gesamte Konversionsfläche zu nutzen, hieß es aus dem Landeswirtschaftsministerium auf Anfrage von pv magazine. Gestrichen werde die negative Formulierung: „Die Inanspruchnahme von Freiflächen für die raumbedeutsame Nutzung der Solarenergie ist zu vermeiden“. Sie soll durch folgende Aussage ersetzt werden: „Die Inanspruchnahme von Flächen für die raumbedeutsame Nutzung der Solarenergie ist möglich.“

Zudem plant die Landesregierung das Denkmalschutzgesetz analog zu den Vorschriften in anderen Bundesländern zu ändern. Damit werde auch in diesem Bereich die Installation von Photovoltaik-Anlagen erleichtert, so ein Sprecher des Ministeriums weiter. Noch im ersten Halbjahr sei die Fertigstellung eines nordrhein-westfälischen Solarkatasters geplant. Darin soll jedes Dach im Bundesland hinsichtlich seiner Eignung für Photovoltaik und Solarthermie in hoher Detailschärfe dargestellt werden. Ebenso sollen Freiflächen auf ihre solare Eignung geprüft werden. Die Ergebnisse werden dem Ministerium zufolge als Karten im Energieatlas NRW veröffentlicht. Mit Rechenmodellen sollen zudem Informationen über die zu erwartenden energetischen und finanziellen Erträge einer möglichen Solaranlage berechnet werden, wie der Sprecher weiter sagte. Zudem würden hilfreichen Hintergrundinformationen und Planungstipps zum Thema Solar angeboten.

Die im zweiten Entfesselungspaket vorgesehenen Anpassungen am Landesentwicklungsplan sind unter anderem dafür bestimmt, klare und verlässliche Rahmenbedingungen für die weitere Entwicklung der erneuerbaren Energien zu schaffen. Zudem solle die Planung von Siedlungs- und Gewerbeflächen flexibilisiert werden. FDP-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart hatte die Pläne im Dezember 2017 vorgelegt, die der nun auf der E-World bekräftigte. Das Land wolle bei der Energiewende stärker auf Photovoltaik-Anlagen setzen. „Unser Ziel ist die effiziente Vernetzung eines zunehmend von erneuerbaren Energien geprägten Energiesystems. Auch wenn der Anteil der fossilen Energieerzeugung stetig sinkt, werden flexible Kraftwerke als Ergänzung der Erneuerbaren noch so lange gebraucht, bis Stromspeicher, flexible Kundennachfrage und intelligente Netze diese Rolle vollständig übernehmen können“, sagte Pinkwart zur Eröffnung der Messe vergangene Woche.

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