Brasiliens Regierung prüft Bau einer vertikal integrierten Modulfabrik

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Der brasilianische Energieminister, Fernando Cielho Filho, will sich am Dienstag mit Vertretern des Konsortiums treffen, die den Bau der ersten vertikal integrierten Photovoltaik-Modulfabrik in Lateinamerika planen. Der brasilianisch-paraguayische Wasserkraftproduzent ITAIPU und der Industrieverband des brasilianischen Bundesstaates Parana, FIEP, hatten die deutschen Forschungsinstitute Fraunhofer IPA, Fraunhofer ISE, ZSW und die deutsche Beratungsfirma Viridis-Iq bereits 2015 mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt. Die neue Fabrik soll eine jährliche Produktionskapazität von 1,7 Gigawatt haben und etwa 6,8 Millionen Solarmodule mit einer Leistung von 250 Watt pro Jahr fertigen, wie die Projektentwickler mitteilten. Auch die Vereinigung Solar Cluster Baden-Württemberg unterstütze das Projekt mit dem Titel „Green Silicon“ seit 2013.

Die geplante Produktion würde die komplette Photovoltaik-Wertschöpfungskette – von Silizium bis hin zu Solarmodulen – abdecken. Das Werk solle teilweise nahe dem Wasserkraftwerk am Itaipu-Staudamm entstehen, der sich in Bundesstaat Parana an der brasilianisch-paraguayischen Grenze befindet und teilweise auch in Paraguay liegt.

„Für die gesamte Laufzeit des Green Silicon Projekts wird die Schaffung von 4310 direkten Arbeitsplätzen erwartet sowie Einnahmen von 54,8 Millionen Euro und eine Wertschöpfung von 113,4 Millionen Euro pro Jahr“, so ITAIPU in einer Mitteilung. „Die Regierungen von Brasilien und Paraguay würden zudem von Steuereinnahmen profitieren.“

In der ersten Phase des Baus würden ITAIPU und FIEP eine Ingot- und Waferproduktion an einem bisher noch nicht benannten Standort in Paraguay bauen. Das Polysilizium für die Fabrik wird von einem internationalen Hersteller, der ebenfalls noch nicht benannt ist, importiert, wie die beiden Projektentwickler weiter mitteilten. In der zweiten Phase sei dann der Aufbau einer Zell- und Modulproduktion in Brasilien vorgesehen. Eventuell könnte auch noch eine Modulfertigung in Paraguay entstehen.

Für die Machbarkeitsstudie haben alle drei deutschen Forschungsinstitute ihre Kompetenzen eingebracht. Das ZSW habe das Potenzial des brasilianischen und globalen Marktes untersucht und sei dabei auch der Frage nachgegangen, wie sich die Entwicklung einer lokalen Photovoltaik-Infrastruktur auf die Beschäftigung und Wertschöpfung in der Region auswirken würde. Das Fraunhofer ISE sei für die Produktionsprozesse Silizium und Solarzellen sowie Weiterbildung verantwortlich gewesen. Das Fraunhofer IPA schließlich habe die Versorgungsinfrastruktur, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit des vorgeschlagenen Projekts untersucht, hieß es weiter.

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