EDF-Tochter verzehnfacht Wafer- und Ingotproduktion

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Die EDF Energies Nouvelles-Tochter Photowatt will ihre Wafer und Ingot-Produktionskapazitäten in Bourgoin-Jailleu von 50 auf 500 Megawatt pro Jahr erhöhen. Zugleich kündigte der vertikal integrierte Modulhersteller die Gründung des Joint Ventures Photowatt Crystal Advanced an. Photowatt ist zu 60 Prozent daran beteiligt, weitere 30 Prozent hält Canadian Solar und zehn Prozent ECM Greentech. Mit dem Gemeinschaftunternehmen solle das Ingot- und Wafer-Geschäft weiter ausgebaut werden. Das neu gegründete Unternehmen hat eine Technologie zur Kristallisation von Silizium auf Grundlagen von Forschungen der französischen Institut INES entwickelt.

Aktuell verfügt Photowatt über eine Produktionskapazität für Solarmodule von rund 100 Megawatt jährlich. Zu möglichen Erweiterungen diesbezüglich machte das Photovoltaik-Unternehmen zunächst keine Angaben. Photowatts Produktionsstätten befinden sich allesamt in Bourgoin-Jailleu in der Provinz Auvergne-Rhône-Alpes. Die dort beschäftigten 313 Mitarbeiter durchliefen derzeit ein großes Umschulungsprogramm.

„EDF lässt seinen Worten Taten folgen“, sagt Xavier Daval, Vizepräsident des französischen Erneuerbaren-Verbands SER und dort Präsident der Solar-Kommission, auf Nachfrage von pv magazine. „Nach der Ankündigung einer starken Beteiligung an den französischen Solar-Plänen machen die Investitionen in die Produktion sehr sinnvoll.“ Alle in Bourgoin-Jailleu hergestellten Module sollen demnach in Projekten aus französischen Ausschreibungen installiert werden.

Plan solaire

Mitte Dezember hatte EDF seinen 30-Gigawatt-Plan in der Photovoltaik angekündigt. Nach diesem Plan wird der Energieversorger alle in Frankreich produzierten Solarmodule in Photovoltaik-Kraftwerken im Heimatland verbauen – Ausnahme sind Projekte, die derzeit noch auf ausländischen Märkten entwickelt werden. Auf Nachfrage von pv magazine bestätigt EDF-Sprecherin Clarisse Placidoux, dass die Pläne eng auf die Erneuerbaren-Ziele der Regierung ausgerichtet sind. Zum Hintergrund: Der französische Staat hält 85 Prozent an dem Unternehmen. Bereits 2015 hatte das Unternehmen seine Strategie „CAP 2030“ vorgestellt, wonach innerhalb des Konzerns die installierte Kapazität erneuerbarer Energien bis 2030 verdoppelt werden sollten.

Insgesamt will EDF 25 Milliarden Euro in seinen „Plan solaire“ (Solarplan) investieren und dabei mit Industrie- und Finanzpartnern zusammenarbeiten, sagt Placidoux. Für den Bau der Photovoltaik-Kraftwerke will der Konzern darüber hinaus weitere interne Ressourcen nutzen, zum Beispiel eigene Grundstücke etwa an den Atomkraftwerken oder auf Industriebrachen. Auch die Entwicklung von schwimmenden Photovoltaik-Anlagen ist angedacht. „EDF wird darüber hinaus eng mit den Behörden zusammenarbeiten, um geeignete Parzellen für den Bau neuer Solaranlagen zu identifizieren“, sagte Placidoux.

„Der Photovoltaik-Plan von EDF wird in Frankreich voraussichtlich zehntausende Arbeitsplätze während der Bauzeit schaffen“, sagt Placidoux. Nach ihren Angaben ist EDF Energies Nouvelles derzeit für etwa zehn Prozent der in Frankreich installierten Photovoltaik-Leistung verantwortlich. Bisher produzieren bei unserem Nachbarn 58 Atomreaktoren mit insgesamt 63 Gigawatt Leistung gut drei Viertel des Stroms, wie die Nachrichtenagentur dpa jüngst meldete. Demnach hatte die Regierung ursprünglich das Ziel ausgegeben, den Atomstrom-Anteil bis 2025 auf 50 Prozent zu senken – wegen dem drohenden Ersatz durch eine klimaschädliche fossile Stromerzeugung hatte Umweltminister Nicolas Hulot den Plan um einige Jahre nach hinten verschoben.

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