Caterva: Gericht akzeptiert Antrag auf Sanierung in Eigenverwaltung

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Das Batterie-Start-up Caterva geht mit einer Restrukturierung im Zuge eines Insolvenzantrags ins neue Jahr. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, hat Caterva beim Amtsgericht München einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrtens und Eigenverwaltung gem. § 270 InsO gestellt. Am 22. Dezember 2017 hatte das Gericht dem Antrag entsprochen und die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet. Das bedeutet, dass das Management das Geschäft fortführt und nicht ein Insolvenzverwalter. Das Gericht bestellt stattdessen einen vorläufigen Sachwalter, der darauf achtet, dass die Eigenverwaltung und der weitere Betrieb nicht zu Nachteilen für die Gläubiger führt (siehe Informationen zum Insolvenzrecht).

Ziel ist es, so Caterva in der Pressemitteilung, sich neu zu ordnen und neue Investoren zu gewinnen. Das Unternehmen stehe dabei bereits in Verhandlungen mit potenziellen Partnern. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten seien zunächst gesichert, für die Kunden ergäben sich durch das vorläufige Eigenverwaltungsverfahrens keine wesentliche Änderung, die Verträge würden zunächst unverändert fortgeführt.

„Die Restrukturierung im Rahmen der Eigenverwaltung eröffnet neue Chancen“, sagt Caterva-Geschäftsführer Markus Brehler. Er betont die Chancen nicht nur für das Unternehmen, sondern auch für neue Gesellschafter, „die am weltweit wachsenden Stromspeicher-Markt und an unserem Know-how zur Speichervernetzung und zum Speichermanagement partizipieren möchten“.

Die im Jahr 2013 gegründete Caterva GmbH bietet mit der „Caterva-Sonne“ einen Stromspeicher, der sich mit anderen zu einem virtuellen Großspeicher vernetzen lässt. Nach eigenen Angaben ist Caterva das weltweit erste Unternehmen, das für die Bereitstellung von Primäregelleistung zur Netzstabilisierung aus haushaltsgroßen, verteilt aufgestellten Stromspeichern zugelassen wurde. Mit dem virtuellen Großspeicher ließe sich demnach nicht nur bei Bedarf das Netz stabilisieren, möglich seien auch zusätzliche Erlöse – was am Ende den Haushaltsspeicher für die Endkunden noch wirtschaftlicher mache. Wie genau dieses Geschäftsmodell funktioniert, hatte das Unternehmen Mitte vergangenen Jahres im pv magazine webinar erläutert. Anfang 2017 unterzeichnete Caterva mit dem Energieriesen Vattenfall einen Kooperationsvertrag für die Vermarktung von Regelenergie aus Speichern.

Mit neuen Investoren will Caterva den Ausbau des virtuellen Großspeichers „schnell und zielgerichtet“ vorantreiben. Zum Geschäftserfolg soll außerdem eine dritte, deutlich kompaktere Generation des Stromspeichers Caterva-Sonne beitragen. Die neue Generation des Batteriespeichers soll drei bis sechs Monate nach der Restrukturierung des Unternehmens auf den Markt kommen, sagt Brehler. Angesichts der stark gestiegenen Nachfrage und der bevorstehenden Einführung der neuen Stromspeicher-Version ist Geschäftsführer Brehler überzeugt, dass das Caterva-Team mit seinem Stamm loyaler Mitarbeiter nach der Restrukturierung wieder stark wachsen kann.

Während der Restrukturierungs- und Sanierungsphase wird Carlos Mack kurzfristig die Geschäftsführung von Caterva als Generalbevollmächtigter unterstützen. Das Management wird durch Rechtsanwalt Christian Knittel aus der Kanzlei Brinkmann & Partner beraten. Als vorläufigen Sachwalter hat das Amtsgericht Rechtsanwalt Christian Gerloff bestellt. Caterva beschäftigt aktuell 26 Mitarbeiter, die derzeit Insolvenzgeld erhalten.

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