Peter Terium ist nicht mehr Chef von Innogy. Wie die RWE-Tochter am Dienstag mitteilte, sei Terium einvernehmlich mit sofortiger Wirkung aus dem Vorstand ausgeschieden. Der Aufsichtsrat werde „zu gegebener Zeit“ über die Nachfolge entscheiden. Bis dahin übernimmt Uwe Tigges den Vorstandsvorsitz interimistisch.
Scheinbar hatte es bei der Strategie zwischen Vorstand und Aufsichtsrat unterschiedliche Auffassungen gegeben. Laut Mitteilung fordert der Aufsichtsrat vom Unternehmen mehr Kostendisziplin und eine fokussierte Wachstums- und Investitionsstrategie.
Erst vor wenigen Tagen hatte die RWE-Ökostrom- und Netztochter die Gewinnprognose für 2017 gekappt. Für das bereinigte EBITDA erwartet Innogy nunmehr eine Größenordnung von rund 4,3 Milliarden statt zuvor 4,3 Milliarden Euro, für das bereinigte EBIT rund 2,8 Milliarden statt 2,9 Milliarden Euro. Grund dafür seien insbesondere Probleme im Vertriebsgeschäft in UK. Hinzu kämen auf Konzernebene höhere Kosten für zentrale Zukunftsprojekte wie die Digitalisierung und Optimierung von Prozessen sowie für Wachstumsinitiativen, zum Beispiel im Bereich Elektromobilität. Unverändert blieben die Ertragsaussichten im Geschäftsbereich Netz & Infrastruktur sowie für die erneuerbaren Energien.
Dabei hat innogy in diesem Jahr seine Wachstumsambitionen im Bereich Elektromobilität, Photovoltaik und Breitband weiter forciert. Im Bereich Photovoltaik würden konkrete Investitionsmöglichkeiten in verschiedenen Märkten zum Aufbau des Geschäftsfelds geprüft. Für den Ausbau des Photovoltaik-Geschäfts hatte die RWE-Tochter das deutsche EPC-Unternehmen Belectric gekauft. Um das Wachstum insgesamt voranzutreiben, plant Innogy, die Investitionen für 2018 um mindestens 25 Prozent gegenüber dem laufenden Jahr auf über 3,0 Mrd. Euro zu erhöhen. Auch bei der Innovationsförderung hat es Innogy geschafft, sehr präsent zu sein. Der Innovation Hub hat bereits mit diversen Ausgründungen wie Share & Charge und Conjoule von sich reden gemacht.
Juli 2012 wurde der Niederländer Peter Terium Vorstandsvorsitzender von RWE. Im April 2016 übernahm Peter Terium den Vorstandsvorsitz der neu gegründeten RWE-Tochtergesellschaft innogy SE, die seit Oktober 2016 an der Börse ist.
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Peter Terium steht wie die Innogy Noch- Vorständin Hildegard Müller für die ganze alte Welt. Beide kommen auch in modernem Gewand nicht aus dieser Rolle heraus. Wer sie bei Auftritten in der „neuen Energiewelt“ – also bei Startup Events, Innogy- eigenen „Non conferences“ oder bei der Technologiestiftung Berlin in den letzten Monaten erlebt hat konnte dies nicht übersehen. Sie wirken in der Rollen entweder völlig deplatziert oder reden ständig noch immer von „wenn und aber“ und „wer soll das alles finanzieren“, etc. Der Aufsichtsrat hat das aber auch nicht kapiert: Schneller wachsen und gleichzeitig mehr sparen. So ein Unsinn- die Wachstumsstory „Elektrifizierung“ braucht mutige Unternehmensführung die genau diese Story den Märkten rüberbringt. Ohne wenn und aber. Sonst investiert keiner. Und wenn das mal ein paar Jahre keine Dividende bedeutet müssen die Anteilseigner da halt durch. Aber das können die verkrusteten und verschuldeten Anteilseigener aus den Städten und Gemeinden des RWE Gebiets auch nicht. Also kann Innogy nicht als Innovative Firma die massiv investieren muss und muss arbeiten. Sondern als- nun ja: Irgendwas Altes mit neuem Anstrich und als Tochter der verdammt alten RWE. Vielleicht kann eine neue Führung was ändern. Vielleicht auch nicht. Dann geht die Firma halt unter.