Nexwafe hat eine Finanzierung für seine geplante Waferproduktion in Höhe von acht Millionen Euro abgeschlossen. Das gab das Freiburger Unternehmen am Montag bekannt. Demnach leitete die Saudi Aramco Energy Ventures (SAEV) die Runde; weitere Investoren sind der Green Gateway Fund 2 und der bisherige Investor Lynwood aus der Schweiz.
Mit dem Geld will Nextwafe eine neue Pilotproduktion für seine Wafer mit einer Kapazität von fünf Megawatt aufbauen. Mitte kommenden Jahres soll es mit der Produktion los gehen, direkt im Anschluss beginnen die ersten Qualifikationen der Wafer durch Kunden, wie ein Sprecher auf Nachfrage von pv magazine erklärte. 2019 wolle das Unternehmen dann eine Fabrik mit 250 Megawatt Jahreskapazität aufbauen. Für die Finanzierung sollten bald die nötigen Schritte unternommen werden. Die Kosten für die Produktionslinie liege bei 56 bis 60 Millionen Euro, so der Sprecher weiter.
Das Freiburger Photovoltaik-Unternehmen ist ein Spin-off des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE und hat sich auf eine neue Technologie zur epitaktischen Herstellung von Siliziumwafern spezialisiert. Beim sogenannten „EpiWafer“-Verfahren werden kristalline Siliziumschichten beliebiger Dicke auf einem Saat-Wafer gewachsen und anschließend ohne Sägeverlust zu einem freistehenden Wafer abgelöst. Mit dem Verfahren ließen sich vier Produktionsschritte der konventionellen Waferherstellung durch einen ersetzen.
Die Produktion der Siliziumwafer solle dabei vollständig kompatibel mit den Standardprozessen der Zell- und Modulherstellung sein. Wie der Unternehmenssprecher weiter erklärte, sinkt dadurch der Energieverbrauch um mindestens die Hälfte. Nexwafe wolle damit auch die Kosten der Produktion mindestens halbieren. Beginnen werde das Unternehmen mit hocheffizienten monokristallinen Wafern, da dies der schnellste Wachstumsmarkt sei.
„Die Nexwafe-Technologie liefert qualitativ überlegene monokristalline Wafer, die ein Drop-in-Ersatz für konventionelle Wafer sind, zu drastisch reduzierten Kosten, mit weniger Herstellungsschritten sowie einem niedrigeren Energieverbrauch“, erklärte Bruce Niven, Chief Investment Officer von SAEV. Die Investition sieht der Chefinvestor der Beteiligungsgesellschaft des Ölriesen Saudi Aramco auch vor dem Hintergrund eines bevorstehenden starken Photovoltaik-Wachstums in der Nahostregion.
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Wo wird denn die Produktion sein? Hoffe in Deutschland.