Canadian Solar Inc. bestätigte am Montag, dass der Aufsichtsrat einen vorläufigen, nicht-bindenden Vorschlag von Vorstandschef Shawn Qu erhalten hat. Darin erkläre er, er wolle alle ausstehenden Aktien des Unternehmens, die noch nicht von ihm oder seiner Frau Hanbing Zhang gehalten werden, gegen eine Barzahlung von 18,47 US-Dollar pro Stück erwerben. In diesem Zuge sei eine Privatisierung des chinesisch-kanadischen Photovoltaik-Herstellers vorgesehen.
Der Aufsichtsrat von Canadian Solar habe ein „Spezialkomitee“ von unabhängigen Direktoren eingesetzt, dass den Übernahmevorschlag prüfen soll. Dazu würden auch unabhängige Rechts- und Finanzberater einbezogen, hieß es weiter. Derzeit sei noch nicht entschieden, ob es ein definitives Angebot geben werde oder ob Canadian Solar den Vorschlag annehme.
Die Nachrichtenagentur Reuters meldete, dass der Aktienkurs von Canadian Solar in diesem Jahr um knapp 42 Prozent gestiegen sei. Der vorgeschlagene Kaufpreis liege 7,1 Prozent über dem Schlusskurs vom Freitag. Der Marktwert des Photovoltaik-Herstellers betrage rund 1,07 Milliarden US-Dollar. Nach Reuters-Angaben halten Qu und seine Frau rund 23,5 Prozent der Anteile.
Qu sprach in seinem Angebot von einer „sehr attraktiven Gelegenheit“ für die Aktionäre. Seine Offerte liege rund zehn Prozent über dem durchschnittlichen Schlusskurs der Aktien in den vergangenen 90 Handelstagen. Er fügte hinzu, dass er plane, die Übernahme mit Hilfe einer Akquisitionsgesellschaft zu vollziehen. Die Übernahme wolle er mit Eigenkapital und Krediten finanzieren.
Erst kürzlich hatte JA Solar seine Privatisierung weiter vorangetrieben. Die Börsennotierung des chinesischen Photovoltaik-Herstellers in New Yok wird voraussichtlich Anfang 2018 aufgehoben. Auch in diesem Fall übernahm der Vorstandschef über ein Investorenkonsortium die ausstehenden Aktien. Baofing Jin und seine Partner investieren dafür 362,1 Millionen US-Dollar. Die einfachen Aktien erwerben sie für 1,51 US-Dollar das Stück. Vor 2,5 Jahren hatte der Vorstandschef JA Solar noch ein deutlich attraktiveres Übernahmeangebot unterbreitet, dass er schließlich im Juni 2017 nach unten anpasste.
Auch Trina Solar hat bereits diesen Weg der Privatisierung gewählt. Der chinesische Photovoltaik-Hersteller konnte den Vollzug bereits zu Jahresbeginn vermelden. Auch hier hatte der Vorstandschef Jifan Gao – gemeinsam mit Fortune Solar und Red Viburnum – den Kauf der ausstehenden Aktien und die anschließende Privatisierung angeboten. Die Gesamtkosten für diese Übernahme beliefen sich auf 1,1 Milliarden US-Dollar.
Nach Ansicht der Analysten von Bloomberg New Energy Finance (BNEF) ist der Grund für den Rückzug chinesischer Photovoltaik-Hersteller an den US-Börsen, dass sie dort im Verhältnis zu ihren Gewinnen und Umsätzen niedriger bewertet würden als an chinesischen Börsen. „Dieser Schritt erhöht die Möglichkeit, dass die Unternehmen später in China wieder an die Börse gehen und mehr Geld einsammeln sowie Profite für das Management erzielten könnten“, erklärte Jenny Chase, Leiterin der Solaranalysen bei BNEF, auf Nachfrage von pv magazine. Alternativ sei aber auch denkbar, dass sie sich einfach von den Anforderungen, Quartalsberichte zu erstellen, die die Unternehmen viel Zeit kosteten und von langfristigen Zielen ablenkten, befreien wollten, so Chase weiter.
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