Viel Potenzial für Photovoltaik in der Schweiz

Teilen

Nach einer aktuellen Studie des Paul Scherrer Instituts (PSI) hat die Photovoltaik in der Schweiz unter den erneuerbaren Energien das größte Ausbau-Potenzial. Das liege unter anderem daran, dass die Großwasserkraft mit einer Stromproduktion von 32,7 Terawattstunden pro Jahr heute schon weitestgehend ausgeschöpft sei. So erreiche die Photovoltaik aktuell etwa 1,1 Terawattstunden (Zahlen der Jahre 2015/2016), hat aber laut Wissenschaftler für das Jahr 2035 das Potenzial von 5,5 bis 16 Terawattstunden pro Jahr, im Jahr 2050 von 11 bis 19 Terawattstunden.

Zum Vergleich: Für die Windenergie sehen die Forscher in der Alpenrepublik ein Potenzial von 1,4 bis maximal 4,3 Terawattstunden im Jahr 2050, aktuell liege sie bei 0,1 Terawattstunden. Für die Untersuchung der Potenziale haben die PSI-Wissenschaftler ausdrücklich nur Photovoltaik-Dachanlagen berücksichtigt. „Im Gegensatz zu anderen erneuerbaren Energien stoßen PV-Anlagen eher auf Akzeptanz und eine weitgehende Ausschöpfung des Potenzials scheint realistischer“, schreiben sie.

Die Wissenschaftler sehen auch bei der zu erwartenden Kostenentwicklung die Photovoltaik im Vorteil gegenüber der Windenergie. So lägen die Stromgestehungskosten bei kleinen Photovoltaik-Anlagen mit zehn Kilowatt Leistung mit umgerechnet etwa 15 bis 27 Eurocent pro Kilowattstunde (0,18 bis 0,31 Franken) aktuell zwar noch vergleichsweise hoch (Windenergie 11 bis 18 Eurocent pro Kilowattstunden, Gaskombikraftwerke 9 bis 11 Eurocent, Kernenergie 4 bis 11 Eurocent, Kohlekraftwerke im Ausland 3 bis 7 Eurocent). Die Stromgestehungskosten würden jedoch bei kleinen Photovoltaik-Anlagen bis 2050 auf 7 bis 16 Eurocent pro Kilowattstunde sinken und damit annähernd das Preisniveau von den deutlich größeren Windenergieanlagen erreichen (8 bis 13 Eurocent pro Kilowattstunden).

Bei großen Photovoltaik-Anlagen mit 1000 Kilowatt Leistung sieht die Kostenentwicklung laut den Prognosen sogar noch rosiger aus. Demnach werden die Stromgestehungskosten von aktuell 7 bis 11 Eurocent pro Kilowattstunden bis 2050 auf 3 bis 8 Eurocent im Jahr 2050 sinken. Dadurch steigt die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der in der Schweiz dominierenden Großwasserkraft (6 bis 26 Eurocent). Wegen der aus Umweltaspekten nötigen Abspaltung und Speicherung von CO2 erwarten die Wissenschaftler bei der fossilen Stromerzeugung bis 2050 sogar höhere Kosten.

In einem letzten Punkt haben die Wissenschaftler die aktuellen und zu erwartenden Umweltauswirkungen der Stromproduktions-Techniken unter die Lupe genommen. Aktuell lägen diese in der Photovoltaik vergleichsweise hoch, so etwa bei multikristallinen Solarzellen bei 39 bis 69 Gramm CO2 pro Kilowattstunde. Bis 2050 soll dieser Wert auf 7 bis 45 Gramm pro Kilowattstunde sinken. Zum Vergleich: Gaskombikraftwerke kämen aktuell auf 387 bis 400 Gramm CO2 pro Kilowattstunde, Windenergieanlagen auf 8 bis 27 Gramm. Beide Technologien halten dieses Niveau in etwa bis 2050.

Den Bericht finden Sie unter diesem Link.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Popular content

Bayern will 0,3 Cent/kWh Abgabe für große Solarparks verbindlich machen
19 Dezember 2024 Photovoltaik-Freiflächenanlagen ab fünf Megawatt sowie Windkraftanlagen sollen unter die heute vom bayrischen Kabinett verabschiedete Regelung fallen...