In ihrem am Mittwoch veröffentlichten „Global Solar Demand Monitor“ gehen die Analysten von GTM Research davon aus, dass die kumulierte installierte Photovoltaik-Leistung weltweit zwischen 2017 und 2022 bei 606 Gigawatt liegen wird. In acht Ländern werde dabei in diesem Jahr die neu installierte Photovoltaik-Leistung ein Gigawatt übersteigen. Im kommenden Jahr werden es weltweit voraussichtlich 13 Staaten schaffen, diesen Wert zu übertreffen, wie es von den Analysten weiter hieß. Dabei werden dann auch wieder mehr europäische Länder im „Gigawatt-Club“ zu finden sein.
Die Analysten von GTM Research rechnen für 2018 mit einer Renaissance der Photovoltaik in Europa. Die Nachfrage werde um voraussichtlich 35 Prozent anziehen. Dieses dringend benötigte Wachstum des europäischen Photovoltaik-Marktes, der seinen bisherigen Höchststand 2011 erreichte und mittlerweile weit von diesen Zubauwerten entfernt ist, werde vor allem durch die Wiederbelebung des spanischen Marktes getrieben. In dem Land sind in diesem Jahr Zuschläge für Photovoltaik-Anlagen mit 3,9 Gigawatt bei der technologieoffenen Ausschreibung im August vergeben worden, wie die Analysten schreiben. Diese Photovoltaik-Projekte müssten innerhalb der kommenden zwei Jahre realisiert werden. Obwohl noch keine weitere Ausschreibung terminiert sei, gehen die Analysten davon aus, dass weitere folgen werden, wenn das Land seine Zusagen zum Erneuerbaren-Ausbau an die EU-Kommission einhalten wolle. Nach den Erwartungen von GTM Research wird der spanische Photovoltaik-Markt von rund 40 Megawatt in diesem Jahr auf einen Zubau von 1800 Megawatt im kommenden Jahr wachsen.
Auch für die Niederlande erwartet GTM Research für das kommende Jahr ein weiteres Wachstum. Das Land sollte dann erstmals die Ein-Gigawatt-Marke übertreffen. Anders als in Spanien, das schon mal Weltmarktführer beim Photovoltaik-Zubau war, entwickelt sich der Markt in den Niederlanden seit 2011 konstant nach oben. Auch die derzeit geltende Förderung für Erneuerbare haben diesen Trend zuletzt nochmals verstärkt. „Der europäische Markt tritt in eine Phase nachhaltigen Wachstums ein, der nicht mehr nur auf dem Boom – ausgelöst durch Einspeisetarife – basiert“, erklärte Tom Heggarty, Senior Analyst bei GTM Research. Europa sei auf dem Weg zu einem „förderfreien Markt“. Beispiele dafür seien die Entwicklungen etwa in Italien und Großbritannien, wo bereits erste Projekte ohne Förderung realisiert wurden. Auch die Ausschreibungspreise in Deutschland entwickelt sich stark in Richtung der aktuellen Preise am Strommarkt, sagte Heggarty weiter.
Deutschland und Frankreich sind nach GTM Research-Erwartungen in diesem Jahr die einzigen Vertreter im „Gigawatt-Club“. Dort werden sie auch nächstes Jahr zu finden sein und eben durch Spanien und die Niederlande verstärkt. Nicht mehr vertreten sein wird dagegen Großbritannien – weder 2017 noch 2018.
Doch nicht nur in Europa wächst der Photovoltaik-Markt. Auch für Lateinamerika erwarten die Analysten ein deutliches Anziehen der Nachfrage. Dort seien besonders Mexiko und Brasilien die wichtigsten Markttreiber. In beiden Ländern dürfte 2018 erstmals die Zubaumarke von einem Gigawatt überschritten werden, so die Erwartungen. Zudem sei davon auszugehen, dass sich der Photovoltaik-Markt in Ägypten im kommenden Jahr verfünffachen werde. Mit 1,4 Gigawatt Zubau in einem Jahr werde auch das Land dann die Marke erstmals übertreffen.
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