Leipziger Architekten entwickeln Solarfassade mit Ästhetik

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Photovoltaik-Module an Hausfassaden haben wegen ihrer oft ungünstigen Stellung zur Sonne ein Effizienz-Problem. Um diesem Problem Herr zu werden, haben Architekten der HTWK Leipzig jetzt die Solar-Fassade „SOLAR.shell“ entwickelt. Durch die lamellenartige Bauweise sind die Photovoltaik-Module so ausgerichtet, dass sie über das Jahr hinweg möglichst viel Sonne bekommen. Den Wissenschaftlern der HTWK Leipzig zufolge erhöhte sich die Effizienz der Module dadurch um bis zu 50 Prozent. Das Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik CSP habe für das Projekt die Module gefertigt, die deutlich kleiner als die herkömmlichen Solarmodule für Hausfassaden seien.

Für „SOLAR.shell“ stand allerdings nicht nur das Thema Effizienzsteigerung im Vordergrund: „Wir wollen durch die Kleinteiligkeit der Module die Akzeptanz für Solaranlagen an Häuserfassaden erhöhen, mit der entsprechenden Farbgestaltung sollen sie sich besser in das städtische Erscheinungsbild einfügen“, sagt Jens Schneider, Gruppenleiter für Modultechnologie beim Fraunhofer IMWS, auf Anfrage von pv magazine. Ziel sei es, von der üblichen rechteckigen und großflächigen Geometrie wegzukommen. Über die Kosten für die neue Fassadenart ließe sich beim aktuellen Stand der Entwicklung noch keine Aussage treffen, so Schneider weiter.

Für den Prototyp haben die Architekten und Ingenieure eine dreidimensional gefaltete Fassade entworfen und diese am Computer modelliert. Zur Feinjustierung wurden Sonnenverlauf im Tages- und Jahreszyklus und die Höhe von möglichen Nachbargebäuden berücksichtigt, für den Prototyp wählten die Forscher ein Gebäude in einer Straße in Berlin. Unter Berücksichtigung der genannten Faktoren ließe sich für jeden beliebigen Standort die optimale Süd-, West- oder Ost-Fassade entwerfen, schreiben die Wissenschaftler.

Der Prototyp der »SOLAR.shell« wird vom 30. November bis zum 20. Dezember 2017 im Nieper-Bau der HTWK Leipzigin  ausgestellt.

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