Absolut positiv

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„Unser Geschäft hat sich in diesem Jahr absolut positiv entwickelt“, sagt Ralf Kinauer von Soluwa. Ein Plus von 70 Prozent gegenüber den beiden Vorjahren hat der Nürnberger Betrieb beim Verkauf von privaten Hausdachanlagen verzeichnet. Im Gewerbe seien es knapp 60 Prozent mehr. Dabei ist die Offenheit der Kunden bezüglich Speicher gewachsen, wie Kinauer erklärt. 80 Prozent der privaten Dachanlagen habe er mit Speicher installiert. Der Anteil der reinen Speichernachrüstungen sei derzeit noch verschwindend gering.

Kinauer führt das zunehmende Interesse an Photovoltaik und Speichern zum einen auf die neuen Vorgaben in der Energieeinsparverordnung (EnEV) zurück, zum anderen auf den Wunsch der Kunden, Strom selbst zu produzieren. „Wir analysieren mit unseren Kunden die zu erwartenden Stromkosten bei ihren jetzigen und zukünftigen Stromverbräuchen und stellen diese der Investition in ihr eigenes Solarstrom-Kraftwerk entgegen“, sagt Kinauer. Vor diesem Hintergrund rechnen sich die Investitionen in Photovoltaik-Anlagen und Speicher. „Sie werden für die Kunden greifbar“, sagt er.

Bei den Modulpreisen hat Kinauer, der für das Photovoltaik-Projektgeschäft auf Trina und JA Solar setzt und bei Dachanlagen auf REC, LG und Benq, in diesem Jahr ein kleines Wellental erlebt. Sie seien zunächst gefallen, im letzten Quartal dann jedoch wieder leicht angestiegen, sagt er. Die Modulknappheit habe er jetzt bei größeren Projekten zu spüren bekommen.  Bei den Heimspeichern seien die Preise seit Jahresanfang um circa fünf bis sieben Prozent gesunken. „Die Qualität und Zuverlässigkeit passt mittlerweile, doch sie könnten aus meiner Sicht gerne noch günstiger werden“, sagt Kinauer, der vor allem Batteriespeicher von Senec und LG verbaut. Der Preistreiber sei dabei Tesla, doch deren Heimspeicher seien auf dem deutschen Markt für ihn momentan nicht verfügbar.

Kinauer blickt erwartungsvoll in das kommende Jahr. Für 2018 geht er von einem weiteren Wachstum seines Geschäfts um 60 bis 70 Prozent – sowohl bei privaten als auch gewerblichen Anlagen – aus. Für das Gewerbe sei die Photovoltaik trotz der dort niedrigeren Strompreise lohnenswert. „Die Amortisationszeiten von Photovoltaik-Anlagen im Gewerbe bewegen sich auf die sieben Jahre zu“, sagt Kinauer, der den Betrieben mit einem strategischen Partner auch effiziente Lösungen für Wärme und Kühlen anbietet. Der Soluwa-Geschäftsführer glaubt zudem, dass das Thema Autarkie für die Menschen immer wichtiger und präsenter werde. Diesbezüglich helfe den kleineren Firmen auch, dass die Konzerne wie Eon und RWE mittlerweile im Fernsehen für die Photovoltaik und Speicher werben.

Soluwas Credo ist es, die Aufträge sorgfältig geplant und qualitativ hochwertig abzuarbeiten, wie Kinauer sagt. „Wir setzen bei unseren Installationen auf eigene Elektrofachkräfte, aber gerade hier gebe es ein Mangel.“

Bei Batteriespeichern sieht er die Zukunft in Energiekonzepten, die mehr Funktionalität bieten als reines Be- und Entladen. Zudem setzt er auf die stärker werdende Elektromobilität als weiteren antreibenden Faktor. Da hofft er auch auf die neue Bundesregierung, auf mehr Unterstützung und Förderung in Sachen Elektrofahrzeuge und den Ausbau der Ladestationen. Zugleich erwartet er dadurch einen positiven Einfluss auf die Nachfrage nach Photovoltaik-Anlagen mit intelligenten Speichersystemen.

Die Einführung zu unserer Serie über die Stimmung im Photovoltaik-Handwerk in Deutschland finden Sie unter der Überschrift „Ein gutes Jahr„.  In der Printausgabe vom November haben wir die geführten Einzelinterviews gekürzt veröffentlicht. Online werden sie in voller Länge erscheinen. Weitere Einschätzungen folgen in den kommenden Tagen.

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