China hat im Zeitraum 2011-2015 die Führung bei den Patentanmeldungen übernommen, die mit Photovoltaik zu tun haben. Das ist eines der Ergebnisse des Berichts „Immaterielles Kapital in globalen Wertschöpfungsketten“ (Intangible Capital in Global Value Chains) der World Intellectual Property Organization, einer selbstfinanzierten UN-Agentur mit 191 Mitgliederstaaten. Danach stammen rund 46 Prozent der weltweiten Erstanmeldungen aus China.
Der Bericht zeigt mit vielen Grafiken, dass China fast in jedem Segment der Wertschöpfungskette den größten Anteil an Erstanmeldungen für Technologien hat, insbesondere bei Silizium, Wafern und Modulen. Die Autoren betonen jedoch, dass China sich bei den Anmeldungen mehr auf alternative Solarzellentechnologien spezialisiert hat als auf kristalline, bei denen die USA, Japan und Korea immer noch den größten Anteil haben. „Diese Zahlen stehen im Gegensatz zu Chinas aktuellem Wettbewerbsvorteil bei der Herstellung kristalliner Solarzellen“, heißt es dazu.
Mehr als die Hälfte der Anmeldungen entfiel im Zeitraum 2000-2015 auf Solarmodultechnologien, ein Drittel auf Solarzellentechnologien, der Rest auf Wafer. Spitzenjahr war 2011 mit rund 15.000 Patentanmeldungen für Zellen und 20.000 für Module. Bis 2015 sanken die Anmeldungen über alle Segmente der Wertschöpfungskette hinweg um 44 Prozent. Der Rückgang war besonders dutlich bei Silizium, bei Zellen und bei Produktionsanlagen. Ein Grund dafür war auch, dass die Zahl der Anmelder gesunken ist. Die Zahl der Patentanmeldungen pro Anmelder erhöhte sich im selben Zeitraum sogar.
„Viele Marktteilnehmer sind ausgestiegen„, heißt es in dem Bericht. Ein Neueinstieg in den Markt sei dagegen noch schwieriger geworden. „Die überlebenden Unternehmen reagieren jedoch mit mehr Innovationen und indem sie mehr Patente anmelden. Dabei richten die Akteure ihre Innovationsbemühungen zunehmend auf die nächste Generation von Technologien. Das kann darauf hinweisen, dass IP-geschützte Wissensressourcen in dieser Zeit der sektoralen Neuzusammensetzung wertvoller werden.“ Die Verfasser des Berichts kommen zu dem Schluss, dass der Schutz geistigen Eigentums kein Schlüsselfaktor für den Erfolg chinesischer Solarfirmen war, es aber in den kommenden Jahrzehnten werden könnte.
Der UN-Bericht betont, dass China in den vergangenen zwei Jahren die technologische Lücke schließen konnte, indem es das nötige Know-how für verschiedene Stufen der Wertschöpfungskette erworben hat. „Es gab zwei Hauptkanäle für den Technologietransfer nach China: Produktionsausrüstung und qualifiziertes Humankapital“, erklären die UN-Experten.
Der Bericht zeigt außerdem, dass die weltweit größten Anbieter von Photovoltaik-Ausrüster im Jahr 2016 ihren Hauptsitz in China hatten, gefolgt von den USA, Deutschland und Japan.
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