Bereits jetzt steht fest: 2017 wird erneut ein Rekordjahr für die erneuerbaren Energien. Von Januar bis Mitte November haben Solar-, Wind- und Wasserkraftwerke zusammen in Deutschland 131 Milliarden Kilowattstunden produziert, „und damit mehr als im gesamten Jahr 2016“, erklärt Eon-Geschäftsführer Robert Hienz gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Die Berechungen gehen auf Zahlen des Energiekonzerns zurück. „Mit der Energie könnten im Durchschnitt sämtliche, rund 40 Millionen Haushalte in Deutschland komplett mit Ökostrom versorgt werden“, ergänzt Hienz. Im vergangenen Jahr produzierten die Erneuerbaren-Energien-Anlagen insgesamt 129 Milliarden Kilowattstunden, 2015 waren es 125,6 Milliarden Kilowattstunden.
Einen wesentlichen Anteil an der gestiegenen Erneuerbaren-Stromerzeugung hatten laut Bericht im September und Oktober die Herbststürme Xavier und Herwart, die absolute Spitzenwerte in der Windstromerzeugung lieferten. Im Süden wiederum schien die Sonne häufiger als noch im vergangenen Jahr – dort stehen die meisten der insgesamt rund 1,6 Millionen Solaranlagen. So kam München laut Deutschem Wetterdienst bis Mitte November bereits auf 1870 Sonnenstunden, 136 Stunden mehr als im gesamten Vorjahr. In Stuttgart, Frankfurt oder Saarbrücken schien die Sonne um bis zu 15 Prozent häufiger als noch im Vorjahr.
„Das erfreuliche Ergebnis im Stromsektor darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Deutschland seine Erneuerbare-Energien-Ausbauziele für 2020 insgesamt verfehlen wird, wenn der Ausbau jetzt nicht deutlich beschleunigt wird“, sagte Peter Röttgen, Geschäftsführer des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. So stagniere der Anteil erneuerbarer Energie bei der Wärmeversorgung, während er bei der Mobilität sogar leicht zurückgegangen sei. Bis 2020 soll der Erneuerbaren-Anteil in allen Bereichen laut EU-Richtlinie bei 18 Prozent liegen, der BEE rechnet jedoch stattdessen nur mit 16 Prozent.
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