In Frankreich wird es eine gemeinsame Ausschreibung für Photovoltaik- und Windkraft-Projekte mit maximal 18 Megawatt Leistung geben. Dies erklärte Virginie Schwartz, leitende Mitarbeiterin der französischen Generaldirektion für Energie und Klima (DGEC), die zum Ministerium für Ökologie und nachhaltige Entwicklung gehört, der Finanzzeitung „Les Echos“. Bislang hat das Land im Rahmen verschiedener Förderprogramme immer nur getrennte Auktionen für Photovoltaik und Windkraft abgehalten. Schwartz erklärte, dass die gemeinsame Ausschreibung auf Ersuchen der EU eingeführt werde. Damit sollten die Kosten der beiden erneuerbaren Technologien weiter gesenkt werden. In der ersten Ausschreibung sollen Schwartz zufolge Zuschläge für Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 200 Megawatt vergeben werden.
Nach Ansicht von Xavier Daval, Vizepräsident des französischen Verbandes für erneuerbare Energien (SER) und Präsident der Solarvereinigung Soler, ist die Einführung eines gemeinsamen Auktionssystems für die Weiterentwicklung beider Technologien abträglich. „Wir sind nicht davon überzeugt, dass ein Joint Venture die beste Lösung für große Photovoltaik- und Windkraftanlagen wäre, wenn die Auswahl ausschließlich auf dem Preis basiert. Wir haben gelernt, dass alle erneuerbaren Energien nicht gleich sind und daher für wettbewerbsfähige Auktionen nicht gegeneinander konkurrieren sollten. Wir brauchen mehr erneuerbare Energien von mehr als einem Typ „, sagte Daval der pv magazine.
Die französische Regierung fördert aktuell Photovoltaik-Projekte zwischen 250 Kilowatt und 17 Megawatt mit sechs Ausschreibungen, bei denen Zuschläge für jeweils 500 Megawatt vergeben werden. Damit sollen zwischen 2017 und 2019 insgesamt rund drei Gigawatt Photovoltaik ans Netz gebracht werden. Bei diesem Ausschreibungsdesign verkaufen die Betreiber von Photovoltaik-Anlagen ihren Solarstrom am Energiemarkt und nicht an EDF oder andere Energiekonzerne, wie es bei der Einspeisevergütung der Fall ist. Bei den Ausschreibungen ist jedoch vorgesehen, dass die Betreiber eine Ausgleichzahlung erhalten, wenn die Preise an der Strombörse niedriger als die Zuschlagswerte sind.
Auch in Deutschland sind gemeinsame Ausschreibungen von Photovoltaik und Windkraft geplant. Sie wurden nach dem Willen der EU in Deutschland im Sommer beschlossen. Ab kommenden Jahr sollen sie mit jährlich 400 Megawatt Volumen getestet werden. Die Pilotphase ist auf drei Jahre angelegt. Der Bundesverband Erneuerbare Energie und der Bundesverband Solarwirtschaft lehnen sie mit einer ähnlichen Begründung wie der französische Verbandsvertreter ab.
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