Die Phoenix Solar AG hatte sich ihren Geschäftsverlauf in diesem Jahr auch anders vorgestellt. Nach den ersten drei Quartalen steht ein Umsatz von 63,5 Millionen Euro in den Büchern. Dies sei 41,4 Prozent weniger als im Vorjahr, wie das bayerische Photovoltaik-Unternehmen am Donnerstag veröffentlichte. Im dritten Quartal sei der Umsatz gegenüber dem Wert 2016 sogar um 61,6 Prozent eingebrochen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) summiert sich nach neun Monaten auf einen Verlust von 9,3 Millionen Euro – nach einem Minus von 0,4 Millionen Euro in den ersten neun Monaten 2016. Der Vorstand von Phoenix Solar revidierte auf dieser Basis seine Ergebnisprognose für 2017 auf einen EBIT-Verlust zwischen 8,0 und 10,0 Millionen Euro. Der Umsatz soll in diesem Jahr 90 bis 110 Millionen Euro erreichen, wie es bereits Ende Oktober zur Anpassung der Prognose hieß.
Zugleich sieht der Vorstand im dritten Quartal auch erste Anzeichen für eine künftige Verbesserung. So seien „mehrere wichtige EPC-Verträge über Großprojekte in den USA sowie in der Region Asia/Pacific unterzeichnet“ worden. Darunter sei auch die erste größere Photovoltaik-Freiflächenanlage in Australien für das Unternehmen. Mehrere weitere Projekte befänden sich derzeit in finalen Vertragsverhandlungen. Diese Projekte und die zugehörigen Baufreigaben seien ursprünglich früher im Geschäftsjahr erwartet worden, hieß es weiter. Daher war die Anpassung der Prognose für 2017 im Oktober vorgenommen worden.
Der freie Auftragsbestand habe sich im dritten Quartal ebenfalls verbessert. Er sei gegenüber dem Vorjahresquartal um knapp 170 Prozent auf 225,3 Millionen Euro gestiegen. Der Umfang der gewichteten globalen Projektpipeline habe sich zum 30. September 2017 auf 608 Megawatt auch stark erhöht. „Die vertraglich gesicherten und demnächst zu beginnenden Projekte sowie die Aussichten, die in einer insgesamt deutlich gewachsenen globalen Pipeline dokumentiert sind, sind jedoch eine gute Grundlage für weiteres Wachstum von Umsatz und Erträgen im Jahr 2018“, wie es bei Phoenix Solar hieß.
Daher sei auch der Vertrag mit dem Vorstandschef Tim Ryan um ein weiteres Jahr verlängert worden. Er sieht den Hauptgrund für die schwierige Entwicklung in diesem Jahr in der laufenden Untersuchung zur Suniva-Petition in den USA. Viele Investoren und Entwickler von Photovoltaik-Anlagen seien angesichts des Streits um Zölle verunsichert und hätten ihre Vorhaben in das kommende Jahr oder noch weiter nach hinten verschoben. Nach Ryans Aussage arbeitet Phoenix Solar weiter daran, vor dem Hintergrund des Risikos verzögerter Projektstarts mehr Planungssicherheit zu gewinnen.
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