Bloomberg New Energy Finance prognostiziert China als dem größten Stromnetz der Welt in den kommenden Jahren ernste Herausforderungen. China habe in den vergangenen Jahren wegen der schnell wachsenden Stromnachfrage, der großzügigen Subventionen und des regionalen Wettbewerbs der Branche stark in neue Erzeugungskapazitäten investiert. Ende 2016 war der nationale Strommarkt aus Sicht von BNEF insgesamt um 35 Prozent überversorgt. Das habe den Wettbewerb der Energieversorger – sowohl auf Basis von Kohle sowie von erneuerbaren Quellen – deutlich verschärft.
Bei den erneuerbaren Energien sei in China die Zahl der Anlagen, die wegen Engpässen nicht ans Stromnetz angeschlossen sind, so hoch wie nirgendwo sonst auf der Welt, heißt es bei BNEF. Im Schnitt sei Wind mit 17 Prozent und die Photovoltaik mit zehn Prozent betroffen. Und auch für Kohlekraftwerke gebe es gerade eine beispiellose Zeit der Unsicherheit, da die Regulierungsbehörden die Umweltschutzvorschriften verschärfen und neue Projekte absagen würden.
Vor diesem Hintergrund hat BNEF mit Unterstützung der Climate Works Foundation für China eine Risikokarte entwickelt, welche die nicht ans Netz angeschlossenen Erneuerbare-Energien-Kapazitäten und verlorene Kohle-Investitionen – sogenannte Stranded Assets – darstellt. Damit wollen die Analysten Transparenz über die Kennzahlen bieten, welche die zentralen Regulierungsbehörden bei der Umstrukturierung des Stromsystems abwägen müssen.
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