Die vielfältigen Positionen zum Erneuerbare-Energien-Gesetz sowie Tempo und Kosten der Energiewende spiegeln sich auch in den Reaktionen auf die EEG-Umlage 2018 wider. Aus Sicht des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages (BIHK) wirken sich die hohen Kosten der Energiewende spürbar auf die Investitionstätigkeit der bayerischen Unternehmen aus: Einer aktuellen Umfrage zufolge haben über ein Viertel der befragten Industriebetriebe im Freistaat bereits Maßnahmen zur Produktionsverlagerung ins Ausland in Angriff genommen, abgeschlossen oder in Planung. „Um die Abwanderung der Industrie zu stoppen, gibt es keine Alternative zu einer deutlichen, vor allem aber nachhaltigen Kostensenkung bei der Energiewende“, sagt BIHK-Hauptgeschäftsführer Peter Driessen. Der leichte Rückgang der EEG-Umlage 2018 sei zwar eine Verschnaufpause, aber noch lange keine Trendwende.
Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) drängt ebenfalls auf weitere Reformen des EEG. „Der geringe Rückgang von nicht einmal 0,1 Cent ist in keiner Weise ausreichend für die notwendige Entlastung des Mittelstandes in der chemischen Industrie, der derzeit über eine Milliarde Euro EEG-Umlage beim Strompreis verkraften muss“, sagt VCI-Hauptgeschäftsführer Utz Tillmann. Die meisten Experten würden zudem für die kommenden Jahre mit einem weiteren Ansteigen der Umlage rechnen, der Reformdruck sei daher weiterhin groß.
Tobias Austrup sieht das anders: „Mit den sinkenden Preisen für sauberen Strom verlieren Union und FDP ihr letztes Argument gegen eine schnellere Energiewende. Während der Ausbau der erneuerbaren Energien fortschreitet, bleiben die Kosten für die Stromkunden konstant“, sagt der Greenpeace-Energieexperte. Eine Jamaika-Koalition müsse den Ausbau des Ökostroms massiv beschleunigen, wenn die neue Bundesregierung die Klimaziele noch einhalten wolle. Denn für den Kohleausstieg und die Verkehrswende seien deutlich mehr Windräder, Solaranlagen und moderne Stromnetze nötig.
„Der Anstieg der EEG-Umlage ist vorerst gebremst. Die Ergebnisse der ersten Ausschreibungen deuten auf weiteres Potenzial zur Steigerung der Kosteneffizienz beim Erneuerbaren-Ausbau hin“, kommentiert BDEW-Chef Stefan Kapferer die Höhe der EEG-Umlage 2018. Jetzt müsse das EEG weiter- und fortentwickelt werden. Die neue Bundesregierung müsse beispielsweise zeitnah eine dauerhaft tragfähige, wettbewerbsfreundliche Regelung für das Bürgerenergie-Privileg einführen. Zudem müsse die Besondere Ausgleichsregelung für stromintensive Industrien aus der EEG-Umlage herausgenommen und über den Bundeshaushalt finanziert werden. Die größte Fehlentwicklung liegt jedoch in der Zusammensetzung des Strompreises. Die Politik müsse sich Gedanken machen, wie sie den Strompreis von dem Ballast an staatlichen Abgaben entlasten könne.
Auch der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) plädiert für systemische Korrekturen an der Systematik der Umlagen und Abgaben im Strombereich, die zu weiteren Preissenkungen führen würden. Neben der Finanzierung der Industrieprivilegien aus dem Bundeshaushalt müsse die konventionelle Stromerzeugung mit einem CO2-Preis belegt und damit die Stromsteuer ersetzt werden. Aus Sicht des Solarclusters Baden-Württemberg könnten mit einem höheren CO2-Preis im Grunde alle Fördertatbestände aus dem Energierecht, wie etwa die EEG-Einspeisevergütung, durch den Markt ersetzt werden. Den Ausbau der erneuerbaren Energien zu regulieren, wäre dann nur noch mit Blick auf die Optimierung des Gesamtsystems nötig. „Strom ist im Vergleich zu fossilen Energieträgern weiterhin überproportional mit Abgaben und Umlagen belastet. Die Ausweitung der Energiewende auf die Sektoren Wärme und Verkehr wird damit erschwert“, sagt Robert Busch, Geschäftsführer des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft (bne). Die EEG-Umlage müsse daher anteilig auf den Energieverbrauch für Wärme und Verkehr erhoben werden.
Dass die EEG-Umlage bleibt trotz Ausbau der Erneuerbaren Energien stabil bleibt, begrüßt Julia Verlinden, Energieexpertin und Bundestagsabgeordnete für Bündnis 90/Die Grünen. „Das zeigt: Erneuerbare sind günstig und können weiter zügig ausgebaut werden. Soweit die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht lautet: Die Kostenverteilung bleibt ungerecht.“ Das Umlageverfahren müsse daher überarbeitet werden, um Haushalte sowie kleine und mittlere Unternehmen zu entlasten. Darüber hinaus könne ein angemessener Mindestpreis für CO2 zur Entlastung der EEG-Umlage beitragen.
Der Wirtschaftsrat der CDU fordert dagegen „eine Roadmap mit Enddatum für die kostentreibenden Subventionierungen“ von erneuerbaren Energien. Die minimale Senkung der EEG-Umlage für 2018 sei ein Tropfen auf den heißen Stein. Noch immer würden die deutschen Verbraucher aufgrund der überzogenen Steuern und Abgaben mit die höchsten Strompreise in Europa schultern. Der neuen Bundesregierung müsse es gelingen, die Stromkosten wieder wettbewerbsfähig zu gestalten, um den Industriestandort Deutschland nicht nachhaltig zu gefährden.
„Mit unseren Reformen in den letzten Jahren haben wir für stabile Strompreise gesorgt“, meint dagegen Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD). Heute zahle ein Durchschnittshaushalt für Strom in etwa das gleiche wie 2014, und das bei einer deutlich höheren Stromerzeugung insgesamt aus erneuerbaren Energien. Zypries: „Das zeigt, dass wir die Kostendynamik beim Ausbau der Erneuerbaren durchbrochen haben – das ist schon gut, aber daran muss weiter gearbeitet werden.“
„Die Umstellung des Erneuerbare-Energien-Gesetz auf eine durch Ausschreibung festgelegte Vergütung hat auf die Umlage 2018 noch einen sehr geringen Einfluss“, heißt es bei der Bundesnetzagentur. Die im Jahr 2017 erzielten Ausschreibungsergebnisse, die zu einem deutlichen Rückgang der Vergütung für Wind- und Solaranlagen geführt hätten, sowie die durch die Einführung des Netzausbaugebiets geltenden Zubaubeschränkungen für Onshore-Windanlagen in den nördlichen Bundesländern würden erst ab 2019 in größerem Maße wirksam.
„Die Energiewende ist jeden Cent wert, weil sie gefährliche Atomkraft und klimaschädliche fossile Energien überflüssig macht“, sagt Tina Löffelsend, Energieexpertin beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Wenn die neue Regierung wirklich etwas für die Entlastung der normalen Stromkunden tun wolle, müsse sie die Subventionen für die energieintensive Industrie bei allen Umlagen und Entgelten endlich massiv zurückfahren. Die künftige Koalition müsse zudem die Steuern und Abgaben auf Energieträger so umschichten, dass sie den CO2-Gehalt widerspiegeln und klimapolitische Lenkungswirkung entfalten können.
Stromanbieter Lichtblick weist unterdessen darauf hin, dass die durchschnittlichen Netzentgelte auch 2018 der größte Kostenblock auf der Stromrechnung der Verbraucher bleiben und mehr als ein Viertel des Strompreises ausmachen. In Summe zahle ein Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden 2018 im Schnitt 247 Euro für die Netznutzung – gegenüber 238 Euro für die EEG-Umlage.
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Das fatale an unserer Strompreisgstaltung ist, daß unser Staat an den hohen Strompreisen immer mit kassiert.
Die Obrigkeit hat deshalb weng Interesse an einen niederigen Strompreis.
Ich finde es ist höchste Zeit, dass mit der Stilllegung von Braunkohlekraftwerken begonnen wird.
Diese unflexiblen Kraftwerke sind es die während eines Großteils
des Jahres unsere Stromnetze verstopfen und den Börsenpreisstrompreis
in den Keller rauschen lassen.
Dadurch steigen aber dann die Kosten für das EEG.
Und wie die Oktober PV Ausschreibung ja gezeit hat,
Strom aus neuen PV-Kraftwerken ist preislich kaum zu schlagen !
Sie verwechseln da etwas: Die 4,29 ct sind nicht der Preis, zu dem man diesen Strom erwerben kann, wenn man ihn braucht, sondern zu dem die Netzbetreiber ihn erwerben müssen, wenn gerade die Sonne scheint. An der Börse bekämen sie ihn billiger, bzw. auch zu Zeiten, wo die Sonne nicht scheint. Ein Anbieter von Solarstrom könnte natürlich noch Anteile an einem Ersatzkraftwerk erwerben, das auch dann Strom liefert, wenn die Sonne nicht scheint. Den Preis von 4,29ct schafft er dann allerdings nicht mehr. Wieviel teurer es wird, das sehen wir, wenn die alten Kohlekraftwerke vom Netz gehen, und keine neuen nachgebaut worden sind. Es ist nicht gesagt, dass das dann entstehende Gesamtsystem teurer wird, als unser heutiges. Viel wird davon abhängen, ob man eine preiswerte Möglichkeit findet, den im Sommer erzeugten Solarstrom erst im Winter zu verbrauchen. Mit Speicherseen geht das zwar, aber das Potential ist in Deutschland und seinen Nachbarländern zu gering. Mit Batterien ist es derzeit zu teuer. Flow-Batterien könnten funktionieren, wenn es nicht gerade Vanadium als Speichermedium ist. Chemische Speicher (Power-to-Gas etc.) leiden unter dem schlechten Wirkungsgrad, so dass es nicht mal reichen würde, wenn der Strom zur Umwandlung umsonst zur Verfügung gestellt wird. Also: Das Problem der saisonalen Speicherung muss gelöst werden, das ist die notwendige Voraussetzung für die Dekarbonisierung.
Ein Gebiet, wo die saisonale Speicherung heute schon zu konkurrenzfähigen Preisen verfügbar ist, ist die Wärme- (und wäre ebenso die Kälte-)speicherung. Da wird leider zu wenig getan. Aber die blauen Module sind halt so sexy, da sieht jeder, dass etwas getan wird, und die meisten glauben, es sei auch genug. Dabei fangen sie schon jetzt, bei einem Anteil von 8% am Stromverbrauch und 2,4% am Gesamtenergieverbrauch an, Probleme im Stromnetz zu machen. Damit will ich die PV nicht schlecht machen, aber jeder, der etwas von der Sache versteht, sollte daran denken: Sie reicht nicht!
8 % Solarstrom machen im schlimmsten Fall den Braunkohlekraftwerkesbetreibern Probleme,
weil sie dann mit ihrer bedarfsunabhängigen Dauerproduktion
von Strom nicht mehr genug Netzkapazitäten vorfinden.
Und genau deshalb sollten diese Art von Kraftwerken schnellst
möglich stillgelegt werden.
Und, lieber JWC, den Solarstrom bis in den Winter speichern brauchen wir nicht, denn im Winter haben wir jede Menge Windstrom im Netz !
Auch blöd für den Braunkohlestrom 🙁
Aber wer braucht diesen dreckigsten aller Ströme denn noch ?
Lieber Herr Wagner,
sie haben aber wenig Ahnung vom gegenwärtigen Strommarkt. Die PV hat den Grundlastkraftwerken fast nichts genommen. Wer darunter gelitten hat, waren erstens die Gaskraftwerke, auch im Ausland, die bis dahin in Spitzenlastzeiten mittags ihren Strom teuer verkaufen konnten, und zweitens die Speicherkraftwerke, die von der Preisdifferenz zwischen Nacht- und Tagstrom gelebt haben. Neue Projekte für Speicherkraftwerke wurden deshalb auf die lange Bank geschoben, Gaskraftwerke (z.B. in Ingolstadt und den Niederlanden) wurden vom Netz genommen. Und schauen Sie sich die Jahreserzeugungskurven von Wind und PV an: Der Wind ist übers Jahr ziemlich gleichmäßig verteilt, mit leichten lokalen Maxima in Herbst und Frühjahr, die aber keineswegs in jedem Jahr zu beobachten sind. Bei der PV ist es dafür um so deutlicher: Im Sommer bringt sie 10mal so viel wie im Winter. Ich habe dafür in meinem Haushalt im Winter etwa den doppelten Strombedarf/Tag wie im Sommer (12 versus 6kWh). Im Netz ist die Differenz nicht ganz so extrem (ca. 1,5 zu 1), aber ich weiß nicht, wie das ohne saisonale Speicherung gehen soll. In südlichen Ländern, wo man viel klimatisiert, da laufen PV und Stromverbrauch eher parallel, aber dort ersetzt sie weniger alten Dreckstrom, als dass neuer Komfort preiswert geschaffen wird. Wenn dann die Kältemittel in den Klimaanlagen noch ozonverträglich wären, dann wären alle glücklich.
JCW sagt:
Lieber Herr Wagner,
sie haben aber wenig Ahnung vom gegenwärtigen Strommarkt. Die PV hat den Grundlastkraftwerken fast nichts genommen.
@ JCW
Der „gegenwärtige Strommarkt“
Das war aber mal anders, wie ich schon einige mal hier geschrieben habe.
Vor 2010, als die Erneuerbaren ( EE ) den Versorgern noch zwingend zugeteilt wurden, hatte PV und Wind den Grundlastkraftwerken sehr wohl etwas genommen.
Die Grundlastkraftwerken mussten angepasst werden. Je mehr die EE zunahmen, desto weniger musste angepasst werden. Stromüberschuss — wie gegenwärtig — waren allenfalls Prognoseabweichungen. Ganz im Sinne der Energiewende.
Seit 2010 wo die EE nicht mehr zugeteilt werden, wird Kohlestrom wieder drauf los produziert, verursacht Stromüberschuss, in Folge dessen niedrige Börsenpreise, die die Umlage nach oben treiben. Dazu kommt dass auf der Basis dieser niedrigen Preise lukrative Exportgeschäfte getätigt werden.
Deutsche Verbraucher finanzieren mit der EEG Umlage boomenden Stromexport, so lauteten die Überschriften in verschiedenen Zeitungen vor einigen Jahren.
Wie das in der Praxis aussieht zeigt die folgende Grafik, „Exportüberschuss“
https://www.solarify.eu/2017/08/25/207-zu-viel-schmutziger-strom/
Und hier:
http://www.iwr.de/news.php?id=26696
Münster – Die deutsche Stromwirtschaft hat im Jahr 2013 mit dem Export von Strom so viel verdient wie noch nie.
Und ich ergänze noch, dass wir weitere unsinnige Kosten für Verbraucher und Betreiber nehmen müssen, um endlich einen unbehinderten solaren Neustart zu ermöglichen, der schon allein durch einen großen Anteil des Abbaus vieler Klima, Umwelt, und Gesundheit belastender Subventionen gegen zu finanzieren wäre, UBA berechnete ca. 50 Mrd a.
Ca. 5-6 Mrd € der Solarvergütungen bis 2012, der 2018 ÜNB berechneten- ca. 9 Mrd € wirkten offenbar weltweit sehr innovativ und sehr preissenkend. Wären anerkennend aus einem steuerfinanzierten Fonds zu bedienen. Das ist ein steuergerechter Energiewendebeitrag, der ab 2020 automatich mit den auslaufenden Vergütungsansprüchen immer geringer wird.
Die volle Ust auch auf die Umlage ist eine Art Doppelsteuer von ca. 4 Mrd €, die sich eigentlich verbietet und abermals sehr ungerecht wirkt.
Und ein Großteil der EEG-Umlagekosten ist der perversen Abwertung der FEE beim Zwangstagesbörsenstromverkauf geschuldet. Im Parlament vor der Sommerpause 2009 als angeblich strompreissenkendes Marktinstrument per Verordnung bestimmt, führte es zu einer um ca, 3 Cent/ kWh gesteigerten EEG-Umlage, bei Börsenverkaufsstrompreisen von 6-7 auf nun 3 Cent/ kWh, den dort nur die direkt einkaufende Energiekonzerne für sich nutzen und bei verfünftfachter EEG-Umlage bei verdoppelten Vergütungskosten die Stromkunden offenbar viel zu hoch zu bezahlen haben.
Schafft endlich Gerechtigkeit und Preisgünstigkeit für alle Stromkunden in dem der niedrige Verkaufspreis als FEE-Einsatz anerkannt von der EEG-Umlage abgezogen wird, dann wären die rund 3 Cent/ kWh EEG-Umlage-Steigerung seit 2011 für alle durch den sinkenden Stromverkaufspreis kompensiert. Übertrieben berechnete Netzentgelte wären bei konsequent dezentraler Versorgung zudem auch erheblich einsparbar.
Und schafft den tatsächlich sehr abwertend verteuernden Zwang zum Tagesbörsenverkauf für FEE ab zu Gunsten von neuer Direktwälzung ( (Danke Herrn Diehl für die klaren Worte zur Angemessenheit der Direktwälzung statt Börsenzwangsverkäufen, um Kohle- + Atomspaltungsstrom nach EE-Einsatz zu begrenzen.)
Dazu sollte selbstverständlich alle börsenlose wirkliche Direktvermarktung, wie ungekürzte Eigenverbrauch so viel als möglich praktizierrt werden können, da sie eigentlich am preiswertesten sind; insbesondere auch bei kurzen lokalen Wegen und deren Verknüpfungen.
Auch die Terminbörse ist zudem Energiewende-fragwürdig, da dort nur atomar-fossiler Strom, genauer deren Energierohstoffe verkaufbar sind, die scheinbar auch noch über die zeitweise aufgezwungenen Negativpreise einspar sind, was abermals pervers als EEG-Umlage-Verteuerung zugerechnet wird.
Weiteres wäre noch zu ergänzen, wie zB die weiter ungerechte Finanzierung von Meereswindanschlussmangel-Kompensationskosten durch die Stromkunden statt durch die ihn verantwortenden Netzbetreiber.
Es gibt so viele Behinderungen mit Fehlkosten für Erneuerbare, dass sie in diesem Rahmen leider nicht darstellbar sind und ohnehin im Kommentarbereich kaum wahrgenommen werden.
Hier gibt es weitere Hinweise: http://www.sunon.org
Gerade anlässlich der EEG-Umlage-Veröffentlichung am 16.10.2017 wäre dazu ein Redaktionsartikel sehr wünschenswert!
Ich hätte gerne von den nach schnellstmöglicher Abschaltung der Karbon- und Atom-KW Rufenden die folgenden Fragen beantwortet:
1) Woher sollte der Strom z.B. in der gesamten 3.KW 2017 kommen, als man 11,68 TWh benötigte, und der Wind nur 0,68 TWh und die Sonne nur 0,26 TWh in der gesamten Woche liefern konnten?
2) Aus dem Ausland? Aus welchem und über welche Leitungen?
3) Sollen die „netzverstopfenden KW“ eigentlich in der Zeit, wenn die Sonne scheint, bezahlt werden? Wie und zu wessen Lasten?
Unter Smard Strommarkt kann man sich die Erzeugungskurven ansehen, und dann die wirtschaftliche und gesetzkonforme Lösung einfach mal vorschlagen!
Diese Fragen hätten sich von selbst beantwortet, wenn wir noch das System von vor 2010 hätten.
Der EEG Strom wurde prognostiziert zwingend zugeteilt. Für die von Ihnen angesprochene 3. Kalenderwoche wären entsprechend der Prognose die – über den Merit Order Effekt verdrängten – Gaskraftwerke zum Einsatz gekommen.
Kontinuierlich hätte sich ein Kapazitätsmarkt entwickeln können.
Finanzieren könnte man den zum Teil mit den durch die Erneuerbaren gesenkten Börsenpreise.
Man müsste nur die EEG Umlage Merit Order ( MOE ) bereinigen, und diesen Anteil dafür verwenden.
In der Tat ist es nämlich so, dass der MOE irgendwo dem Handel überlassen wird.
Manche Versorger geben zumindest einen Teil davon an ihre Kunden weiter, manche auch nicht.
Schauen Sie sich die folgende Grafik an, „EEG Umlagenzusammensetzung“
https://www.greencity-energy.de/news/zusammensetzung-der-eeg-umlage/
Ich meine die 1,45 Cent, die in der Umlage enthalten sind.
Danke, werde ich machen.
Und wer hat noch mal die Gaskraftwerke (Dekarbonisierung?) mit welchem Geld gebaut und wo gebaut?
Ein Kapazitätsmarkt ist doch lt. Wirtschaftsministerium nicht „darstellbar“. Aber abschalten sollten wir die Dreckschleudern besser sofort, nicht wahr? Sollte man tun!
Vielen Dank, habe Einiges nachgelesen und Einiges besser verstanden.
Vor allem aber auch, dass alles anders wäre, wenn es nicht so wäre, wie es ist.
Die Antworten auf meine Fragen habe ich auch nach MOE-Studium (siehe z.B. https://www.next-kraftwerke.de/wissen/strommarkt/merit-order ) oder Wikipedia, ….. nicht gefunden, siehe Kritik.
Eine Prognose fest zuteilen, und wenn die Prognose nicht stimmt?
Wenn so gehandelt wird, wie gefordert: Schnellste Abschaltung bzw. Dekarbonisierung. Wer zahlt das alles?
Lt. Wirtschaftsminister ist ein Kapazitätsmarkt nicht vermittelbar bzw. es gilt „ein klares Nein“ (27.09.2016).
Wer baut teure Gaskraftwerke (Karbon!) um sie gelegentlich lt. Prognose zu betreiben?
Peter rentfort sagt:
Eine Prognose fest zuteilen, und wenn die Prognose nicht stimmt?
Wenn so gehandelt wird, wie gefordert: Schnellste Abschaltung bzw. Dekarbonisierung. Wer zahlt das alles?
Lt. Wirtschaftsminister ist ein Kapazitätsmarkt nicht vermittelbar bzw. es gilt „ein klares Nein“ (27.09.2016).
Wer baut teure Gaskraftwerke (Karbon!) um sie gelegentlich lt. Prognose zu betreiben?
@ peter rentfort.
Ich habe geschrieben, nach dem alten System hätte sich das kontinuierlich ergeben.
Schnellste Abschaltung müsste nach dem alten System gar nicht gefordert werden, weil man man sehen könnte wie bei zunehmenden Erneuerbaren, die Kohle – angepasst – entsprechend weniger würde.
Die schnelle Abschaltung wird gefordert, weil seit 2010 gerade das Gegenteil der Fall ist. Kohlestrom nimmt stetig zu.
Gaskraftwerke muss keiner bauen, da liegen genügend auf der Lauer, die von den EE durch den Merit Order Effekt verdrängt wurden, und zum Teil Silllegung beantragt haben.
Zum Beispiel hier:
http://www.br.de/nachrichten/irsching-stilllegung-100.html