Die Exportkreditagenturen der G20-Staaten fördern weltweit klimaschädliche Projekte in Milliardenhöhe – darunter auch neue Gas- und Öl-Vorhaben. Das zeigt ein Bericht der Nichtregierungsorganisationen Friends of the Earth USA, WWF und Oil Change International, zu dessen Herausgebern der deutsche Verein Urgewald gehört. Die Studie mit dem Titel „Financing Climate Disaster: How Export Credit Agencies Are a Boon for Oil and Gas“ untersucht die Unterstützung der G20-Staaten für Exportgeschäfte im Energiebereich in den Jahren 2013 bis 2015.
Laut Studie haben die Exportkreditagenturen (ECA) im untersuchten Zeitraum mit rund 27 Milliarden Euro jährlich fossile Projekte vor allem im Öl- und Gassektor unterstützt – durch staatliche Garantien, Versicherungen, Kredite und Darlehen. Knapp 23 Prozent dieser Summe seien in die Erschließung neuer Öl- und Gasquellen geflossen. Die Studien-Autoren sehen darin eine Gefährdung des Pariser Erderwärmungs-Ziels von 1,5 Grad Celsius: Durch Öl- und Gasförderung sowie -transport würden große Mengen Methan freigesetzt, das kurz- und mittelfristig um ein Vielfaches klimaschädlicher sei als Kohlendioxid. Wie Urgewald meldet, vergaben die ECA im untersuchten Zeitraum jedoch nur rund 2,5 Milliarden Euro jährlich für vergleichsweise saubere Energieprojekte wie Photovoltaik, Windkraft, Geothermie der kleine Wasserkraftanlagen.
Die größte Unterstützung für Kohle, Öl und Gas kam der Studie zufolge von Japan (jährlich im Durchschnitt über elf Milliarden Euro), gefolgt von Südkorea (jährlich im Durchschnitt mehr als sechs Milliarden Euro) und den USA (rund fünf Milliarden Euro). Deutschlands ECA Euler Hermes liegt demnach mit jährlich rund 1,5 Milliarden Euro auf Platz 6 der G20.
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