Batterien gewinnen immer mehr an Bedeutung und Europa droht den Anschluss an die Konkurrenz in Asien und den USA zu verlieren. Die EU-Kommission hat nun Autohersteller, Chemiekonzerne und Anlagenbauer für kommenden Mittwoch zu einem Batteriegipfel nach Brüssel eingeladen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters sollen sich unter den Teilnehmern auch Volkswagen, Daimler, Renault, Saft, BASF, Umicore und Siemens befinden.
Der Vizepräsident der EU-Kommission, Maros Sefcovic, forderte bereits während der Frankfurter Automesse IAA ein europäisches Konsortium für den Bau von Batterien nach dem Vorbild Airbus. Fördergelder der EU könnten das Projekt unterstützen. „Unser Ziel ist es, eine wirkliche Produktion in der EU zu schaffen – für die komplette Wertschöpfungskette inklusive Recycling“, zitiert Reuters aus einer Mail von Sefcovic. Dies sei einfach eine Notwendigkeit, wenn die Energiewende im Verkehrssektor gelingen solle.
Wenn die Verkaufszahlen für Elektrofahrzeuge so anziehen, wie die Hersteller erwarten, würde der Aufbau der Batteriezellkapazitäten in Europa etwa 30 Milliarden Dollar kosten, wie die Analysten von Bernstein Research ermittelten. Auch die Beschaffung der notwenigen Materialen könnte dann zu einem Problem werden.
Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) begrüßte den Vorstoß aus Brüssel. Staatssekretär Matthias Machnig werde an dem Treffen teilnehmen, berichtet die Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires. „Aus Sicht des BMWi ist es gut, dass die EU-Kommission dieses Thema auf europäischer Ebene adressiert“, zitiert sie einen Sprecher. Die Batteriezellenfertigung sei zugleich „ein sehr wichtiges industriepolitisches Thema“ für Deutschland.
Allerdings gibt es in Europa schon einige industrielle Initiativen, um sich dem Thema anzunehmen. So schlossen sich im Juli knapp 20 Unternehmen und Forschungsinstitute im Konsortium TerraE zusammen, um es Gigawattfertigung für Lithium-Batteriezellen in Deutschland aufzubauen. Ende 2019 soll diese dann starten. Erst vor wenigen Tagen kündigten zudem Northvolt und ABB an, in Schweden bis 2020 die größte europäische Batteriefertigung aufbauen zu wollen.
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