Die Übertragungsnetzbetreiber haben ihre Entgeltforderungen für das kommende Jahr veröffentlicht. Drei der vier Unternehmen planen teilweise kräftige Erhöhungen, wie Strom-Report berichtet. Amprion, das die Netze in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz betreibt rechne mit Mehrkosten von 45 Prozent. Der Übertragungsnetzbetreiber in Baden-Württemberg, TransnetBW, gehe von einem Anstieg um rund 13 Prozent aus. Konkurrent Tennet prognostiziere einen Anstieg um rund neun Prozent. Einzig der Betreiber der Übertragungsnetze in Ostdeutschland, 50 Hertz, will die Preise senken und zwar um elf Prozent, wie es weiter hieß. Im Schnitt lagen die Netzentgelte in diesem Jahr bereits 6,7 Prozent über dem Niveau von 2016.
Als Grund für die weitere Steigerung werden die Redispatchkosten genannt, also Kosten die anfallen, wenn die Netze bei schwankender Einspeisung von Photovoltaik- und Windkraftanlagen stabilisiert werden müssen. Die „netzstabilisierenden Notmaßnahmen“ machten den Hauptteil des Anstiegs der Netzentgelte aus, berichtet Strom-Report weiter. Für Privathaushalte liegt der Anteil der Netzentgelte am gesamten Strompreis bei etwa einem Viertel.
Die Netzentgelte variieren allerdings regional sehr stark. Kurz vor der Sommerpause hatte der Bundestag noch ein Gesetz verabschiedet, dass die bundesweite Angleichung der Netzentgelte vorsieht. Der Prozess soll 2019 beginnen und bis 2023 abgeschlossen sein. Zudem veröffentlichte die Bundesnetzagentur einen neuen Leitfaden. Demnach müssen nun auch die Verteilnetzbetreiber bis zum 15. Oktober ihre Netzentgelte für das Folgejahr veröffentlichen. Damit soll Vertrieben und Kunden eine größere Planungssicherheit bei der Kalkulation ihres Strompreises gegeben werden.
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Ich habe zunehmend den Eindruck, dass die Netzentgelte,
die neue Cash-Cow der Energieversorger ist,
die gnadenlos gemolken wird !
Es muss dazu auch festgestellt werden, daß in Deutschland immer noch
zu viele unflexible Atom- und Braunkohlekraftwerke am Strommarkt
unterwegs sind, die in der neuen Stromwelt,
die von den Erneuerbaren dominiert wird, keinen Platz mehr haben.
Sie sollten deshalb dringend stillgelegt werden.
Hierzu sind zwei Dinge zu sagen: 1. Bezieht sich die prozentuale Veränderung nur auf die Übertragungsnetzentgelte, die nur einen Bruchteil der gesamten Netzentgelte ausmachen. 2. Erfolgt gerade eine Umstellung der Kostenberechnungen von ex post auf ex ante. Das hat zur Folge, dass sich in der Umstellungszeit die Kosten auf einen kürzeren Zeitraum verteilen (und diese somit erhöhen). Es besteht also kein Grund zur Panik, zur besseren Aufklärung aber sehr wohl?!
Zitat, siehe oben: „Als Grund für die weitere Steigerung werden die Redispatchkosten genannt, also Kosten die anfallen, wenn die Netze bei schwankender Einspeisung von Photovoltaik- und Windkraftanlagen stabilisiert werden müssen.“ Gebetsmühlenartig wird auch hier mal wieder subtil die Schuld ins Feld der Erneuerbaren geschoben. Dass die Sonne täglich untergeht und dass der Wind (gottlob) nicht immer weht, weiß jedes Kind, es muss einfach hingenommen werden. Dass aber menschgemachte Kern- und Kohlekraftwerke nicht regelbar sind, DAS ist der eigentliche Fehler. DAS muss NICHT hingenommen werden.
Man ist immer wieder fassungslos!
Was soll die Kosten reduzieren, wenn die Atom- und Kohlekraftwerke abgeschaltet bleiben, gerade wenn sie wegen fehlender Wind- und Sonnenerzeugung gebraucht werden? Ist Redispatching demnach eine große Lüge?
Sollen die Mitarbeiter in diesen Kraftwerken jetzt nur noch auf Abruf ( bei Wind- oder Sonnenflauten) bezahlt werden? Schon mal auf die deutschen Stromerzeugungskurven geschaut? Mal machen!!
Amprion wird u.a. auch deshalb so stark erhöhen, weil man von der bisherigen verursachergerechten Berechnung der Netzkosten abgeht, und die Netzstrukturkosten der windigen Nord/Ost- Bundesländer umlegt, wodurch diese dort reduziert werden können , aber für NRW steigen.
Die Übertragungsnetzbetreiber gehören seit Jahren nicht mehr den „Stromkonzernen“ (bitte nachlesen!), und ihre Tarife werden durch den Gesetzgeber (BNA) kontrolliert.
Die Mitarbeiter der Atom- und Braunkohlekraftwerke, sollen sich wie
zB. die ehemaligen ca 100.000 Beschäftigten der deutschen Solarindustie
einen neuen zukunftsträchtigeren Job suchen.
Wenn die Atom- und Braunkohlekraftwerke endlich stillgelegt sind,
werden neben den Regenerativen, die flexiblen Gas- und Steinkohlekraftwerke den notwendigen Strom erzeugen und zwar genau dann wenn er gebraucht wird. Das spart eine Menge Brennstoff/Abgase und erhöht die Wirtschaftlickeit dieser Kraftwerke und entlastet die Netze,
da nur der Strom im Netz ist, der gebraucht wird !
Interessant, schon wieder dazu gelernt! Ich habe bisher immer gedacht, wir hätten keine Speicher im Netz, und es könne z.Z. nur der Strom erzeugt werden, der auch gerade verbraucht wird.
Während bei Wetterplus sich die Strombörse, d.h. Großkunden und Ausland über niedrige Preise freuen (bis zu „negativen“ Preisen), müssen die Kraftwerke in diesen paar Stunden halt schlucken. Die wetterguten W+S-Erzeuger haben ja Garantiepreise.
So geht Marktwirtschaft, nur der Starke überlebt!
Und in wenigen Jahren ist die Atomkraft ja endlich tot.
Peter rentfort sagt:
Während bei Wetterplus sich die Strombörse, d.h. Großkunden und Ausland über niedrige Preise freuen (bis zu „negativen“ Preisen), müssen die Kraftwerke in diesen paar Stunden halt schlucken. Die wetterguten W+S-Erzeuger haben ja Garantiepreise.
@ Peter rentfort.
Und wer schluckt die höhere EEG Umlage die die nicht privilegierten Verbraucher zahlen, wenn die Börsenpreise bis ins Negative sinken.
Vor einem Jahr habe ich meinem Sohn gesagt: Studiere irgendwas mit Sonne und Wind, dass ist die Zukunft!
Und jetzt sind 1 Mega-Arbeitsplätze allein in der deutschen Solarwelt weg! Oje!
Ich habe mich so auf den subventionsfreien, karbonfreien und kernlosen preiswerte Strom gefreut!
Und jetzt immer noch Gas, Steinkohle, womöglich noch Öl?
Bitte ganz vorne lesen: Ach , hättest DU geschwiegen, so wär`s Du Philosoph geblieben.