Bis Ende September haben die erneuerbaren Energien 37,5 Prozent zur Nettostromerzeugung in Deutschland beigetragen. Insgesamt seien es 151,57 Terawattstunden gewesen, so die aktuelle Auswertung von Energy Charts. Die konventionellen Erzeugungsanlagen hätten 253,23 Terawattstunden beigetragen.
Die Windkraft ist in Deutschland weiterhin die wichtigste Erneuerbaren-Quelle. Die Windkraftanlagen hätten einen Anteil von 16,4 Prozent (66,59 Terawattstunden) an der Stromerzeugung in den ersten drei Quartalen gehabt. Die Photovoltaik lag mit 35,38 Terawattstunden oder 8,7 Prozent auf Platz zwei. Biomasse kam auf einen Anteil von 8,5 Prozent und die Wasserkraft auf 3,8 Prozent, wie aus den am Montag aktualisierten Daten von Energy Charts hervorgeht.
Die größte Nettoerzeugung in Deutschland in den ersten drei Quartalen stammte demnach aus den Braunkohlekraftwerken. Sie kommen auf einen Anteil von 25 Prozent, gefolgt von Steinkohlekraftwerken mit 15,9 Prozent. Die Atomkraftwerke erzeugten 51 Terawattstunden Strom, was einem Anteil von 12,6 Prozent entspricht und die Gaskraftwerke trugen 8,4 Prozent bei, wie aus den Daten weiter hervorgeht. Energy Charts hat die Daten der Übertragungsnetzbetreiber sowie von Destatis und der Strombörse EEX ausgewertet.
Die Photovoltaik-Anlagen in Deutschland haben damit in den ersten drei Quartalen schon fast die Erzeugung aus dem kompletten Vorjahr erreicht. 2016 trugen sie 37,53 Terawattstunden und damit 6,9 Prozent zur Stromerzeugung bei. Die Windkraftanlagen kamen damals Energy Charts zufolge auf 77,84 Terawattstunden und einen Anteil von 14,3 Prozent.
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Schaut man sich die Entwicklung seit 2002 an, stellt man fest, dass der Anteil der Erneuerbaren jedes Jahr durchschnittlich um knapp 2% gestiegen ist, mit einer leichten Beschleunigung in den letzten Jahren, die aber auch wetterbedingt sein kann. Von einer Ausbremsung der Erneuerbaren kann also bisher keine Rede sein. Wieviel höher die Steigerung hätte sein können, ohne erhebliche Reibungsverluste im Strommarkt zu erzeugen, ist eine offene Frage. Die zunehmenden Re-Dispatch-Eingriffe lassen vermuten, dass wir uns an der Grenze des Möglichen bewegen.
Wirklich schade ist es, dass wir nur beim Strom so planmäßig voranschreiten. Auf den Gebieten Wärme und Verkehr tut sich fast nichts, obwohl gerade bei der Wärme alle notwendigen technischen Entwicklungen verfügbar und mindestens so wirtschaftlich wie die erneuerbaren Stromerzeuger sind. Aber ohne staatliche Anreizprogramme werden sich die Gewohnheiten und Meinungen („Häuser totdämmen“ und ähnliches) nicht ändern.
An diesen Zahlen kann man erkennen, dass schon einiges erreicht wurde, dass jedoch der Zubau von Wind – und Solarstromanlagen deutlich zu langsam vorangeht.
Da mit der Verkehrswende der Bedarf an Grünstrom weiter zunehmen wird,
muss unsere neue Bundesregierung hier endlich von der Zubaubremse gehen.
Parallel dazu müssen endlich die Braunkohlekraftwerke stillgelegt werden, da Braunkohlestrom zunehmend die Stromnetze verstopft und diese Braunkohlekraftwerke auch zu unflexibel sind, um die Anforderungen einer zunehmend Regenerativ geprägten Stromerzeugung zu erfüllen.