Fortum hat die Veröffentlichung eines freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots nun auch offiziell angekündigt. Das Angebot richte sich an alle Uniper-Aktionäre und sehe eine Barzahlung von 22 Euro pro Aktie vor, teilte Eon am Dienstagabend mit. Es geht bei der Offerte um den 46,65 prozentigen Anteil von Eon an Uniper. Der Kaufpreis könnte damit bei bis zu 3,76 Milliarden Euro liegen. Eine Mindestannahmeschwelle sei im Angebot des finnischen Energiekonzerns nicht enthalten.
Der deutsche Energiekonzern habe mit Fortum vereinbart, dass Eon das Recht habe, Anfang kommenden Jahres seinen Uniper-Anteil zum selben Gesamtwert pro Aktie anzudienen, den auch alle anderen andienenden Aktionäre erhalten. Sollte Eon seinen Uniper-Anteil nicht andienen, sieht die Vereinbarung das Recht für Fortum vor, alle im Rahmen des Angebots angedienten Aktien an Eon zu verkaufen, wie es weiter hieß. Überdies müsste der deutsche Konzern eine Ausgleichszahlung an die Finnen überweisen. Das „Handelsblatt“ berichtet, dass diese bei rund 750 Millionen Euro liegen würde.
Die Angebotsfrist werde voraussichtlich zehn Wochen betragen. Sie solle nach der Genehmigung der Offerte durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) beginnen. Der Abschluss der Transaktion ist Eon zufolge Mitte kommenden Jahres zu erwarten.
Während Eon-Vorstandschef Johannes Teyssen das Fortum-Angebot ausdrücklich begrüßte, herrscht bei Uniper weniger Vorfreude. „Dies ist ein feindlicher Vorstoß von Fortum“, erklärte Uniper-Chef Klaus Schäfer der Nachrichtenagentur Reuters. Er habe bereits im Juli ein Übernahmeangebot des finnischen Energiekonzerns abgelehnt. Er fürchte, dass „eine vierstellige Zahl an Arbeitsplätzen“ verloren gehen könnten, die meisten davon in Deutschland. Auch die Gewerkschaft Verdi sieht die Gefahr einer Zerschlagung von Uniper nach dem Einstieg von Fortum.
Bei Eon heißt es dagegen: „Fortum hat die Absicht erklärt, die Interessen der Mitarbeiter von Uniper sowie anderer Interessengruppen zu wahren.“ Der finnische Energiekonzern werde Gespräche mit den Uniper-Management aufnehmen, um „diese Zusagen sowie die Eckpfeiler einer zukünftigen starken Kooperation“ festzuschreiben.
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