2017 ist in Luxemburg mehr als die Hälfte des Stromverbrauchs der Haushalte über erneuerbare Energien gedeckt worden. Nach Regierungsangaben sind zwischen 2014 und 2017 insgesamt 1713 Photovoltaik-Anlagen mit 25 Megawatt installiert worden. Die Regierung will den Anteil der Photovoltaik nun weiter steigern. Das Wirtschafts- und das Umweltministerium starteten daher am Mittwoch eine neue Initiative zur Solarförderung. So sei die Förderung über Investitionsbeihilfen auf alle Energieerzeuger – mit Ausnahme des Staates – ausgedehnt worden. Zudem solle es künftig einen Einspeisetarif für Photovoltaik-Anlagen mit mehr als 30 Kilowatt eingeführt werden, gaben Regierungsvertreter bekannt.
Grundsätzlich müsse bei der Photovoltaik zwischen Anlagen bis 30 Kilowatt sowie zwischen 30 und 200 Kilowatt Leistung unterschieden werden. Bei den kleineren Systemen gebe es einen Investitionszuschuss in Höhe von 20 Prozent. Dazu würden für Photovoltaik-Anlagen, die in diesem Jahr errichtet werden, ein Einspeisetarif von 16,9 Cent pro Kilowattstunde gezahlt. Im kommenden Jahr soll die Vergütung auf 14,5 und 2019 auf 12,1 Cent pro Kilowattstunde abgesenkt werden, wie aus der Veröffentlichung hervorgeht. Die Solarförderung werde jeweils für 15 Jahre gezahlt.
Im Fall der Photovoltaik-Anlagen zwischen 30 und 200 Kilowatt ist keine Investitionsförderung vorgesehen. Die Höhe der Einspeisetarife ist abhängig, ob die Anlage kleiner oder größer als 100 Kilowatt ist. Bei weniger als 100 Kilowatt Leistung liegt der Tarif 2017 bei 15,04 Cent pro Kilowattstunde in diesem Jahr und wird bis 2019 auf 13,12 Cent pro Kilowattstunde abgesenkt. Bei den Anlagen zwischen 100 und 200 Kilowatt liegen die Tarife zunächst bei 14,38 und fallen dann bis 2019 auf 12,55 Cent pro Kilowattstunde. Auch in diesen Fällen wird die Vergütung für 15 Jahre gezahlt.
„Das Potenzial für Photovoltaik-Anlagen in Luxemburg ist beträchtlich und angesichts der geringeren Installationskosten hat sich die Rentabilität der Photovoltaik-Energie deutlich erhöht“, erklärte die luxemburgische Wirtschaftsministerin Francine Closener am Mittwoch. Die Photovoltaik ermögliche Haushalten und Genossenschaften zusätzliche Einnahmen und verbessere den Erneuerbaren-Anteil am Energieverbrauch. „Photovoltaik ist eine tragfähige Klimaschutzmaßnahme und eine intelligente Investition, die für eine lange Zeit ein garantiertes und attraktives Einkommen bietet“, ergänzte Umweltminister Camille Gira.
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Da sieht man mal wieder, wie mit irreführenden Zahlen Politik gemacht wird: Die Hälfte des Haushaltsstrom in Luxemburg kommt schon aus Erneuerbaren und in Deutschland ist es nur ein Drittel? In Deutschland ist es aber ein Drittel des gesamten Stromverbrauchs, der viermal höher ist als der Haushaltsstromverbrauch. Würden die Luxemburger die gleiche Basisgröße verwenden, käme nur noch ein zwölftel ihres Stromverbrauchs aus Erneuerbaren. Das klänge natürlich wesentlich läppischer. Also reduziert man mal schnell den Basiswert auf eine Teilmenge, schon klingt (zumindest für den flüchtigen Leser) alles viel besser!