Die Ampard AG und die Energy2market GmbH (e2m) haben eine Schwarmlösung mit kleinen Photovoltaik-Heimspeichern auf dem Stadtwerkekongress in Mainz vorgestellt. Sie wollen ein virtuelles Kraftwerk betreiben, bei dem lokale Eigenversorgung mit Systemdienstleistung verbunden werden soll, wie es von den Unternehmen am Dienstag veröffentlichten. Dabei ermögliche das Energiemanagementsystem von Ampard, dass die Betreiber der Photovoltaik-Anlagen durch das Speichersystem ihren Eigenverbrauchsanteil erhöhten und damit ihre Strombezugskosten senken könnten. Über eine integrierte Kommunikationsschnittstelle seien die Photovoltaik-Heimspeicher zum zudem mit dem spezialisierten Virtuellen Kraftwerk (VKW) von Ampard verbunden und damit Teil eines steuerbaren Schwarms. Die aggregierten Kleinspeicher würden wahlweise zur Stabilisierung des Verteil- oder des Übertragungsnetzes genutzt, hieß es weiter. Aktuell gehe es um die Bereitstellung von Primärregelleistung, die über das VKW von e2m vermarktet werde.
„Die größte Herausforderung bestand neben diversen technischen Fragen in der Entwicklung einer Lösungsstruktur, die den regulatorischen Anforderungen entsprach“, so der Ampard AG-Vorsitzender Philipp Eisenring bei der Vorstellung. Gregor Wölm, Leiter Vertrieb EVU und Industrie bei der e2m, weist daraufhin, dass durch das Konzept auch die Wirtschaftlichkeit der Photovoltaik-Heimspeicher erhöht wird. „Auch wenn es länger gedauert hat als erwartet, ist es dank der guten Zusammenarbeit beider Partner gelungen, eine Lösung zu entwickeln, die Kleinspeichern den Zugang zum lukrativen Primärregelleistungsmarkt ermöglicht.“ Damit sei ein wichtiger Schritt in der Dezentralisierung geschafft, so Wölm weiter.
Bei dem Ampard-Speichern werde nicht nur überschüssiger Solarstrom gepuffert, sondern es könnten auch die flexiblen Lasten im Haushalt wie Wärmepumpe oder Ladestation für Elektrofahrzeuge auf intelligente Weise gesteuert werden. Innovativ sei die Vernetzung der kleinen Speichersysteme zu einem virtuellen Kraftwerk, was erstmals deren direkte Teilnahme am Regelleistungsmarkt ermögliche. Dieses rein auf wirtschaftlichem Ansatz basierende Konzept sei ein Alleinstellungsmerkmal, so die Unternehmen. Die Steuerungslösung der Ampard in Kombination mit dem Marktzugang der e2m ermöglichten Energieversorgern und Stadtwerken, ein attraktives Gesamtpaket für Endkunden auszugestalten.
Bereits 2015 hatte Ampard in der Schweiz mit der Vermarktung von Primärregelenergie aus Photovoltaik-Heimspeichern begonnen, die dafür im Schwarm vernetzt sind. Die Zusammenarbeit mit e2m eröffne diese Möglichkeit nun auch für den deutschen Markt.
Im pv magazine Webinar mit Initiativpartner Fenecon am 11. Oktober 2016 erläuterte Ampard AG-Vorsitzender Philipp Eisenring den damaligen Stand bei der Primärregelleistungsvermarktung und das Vorgehen.
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