Der Überschuss auf dem EEG-Konto ist im August erwartungsgemäß gesunken. Während Ende Juli knapp 4,23 Milliarden Euro auf dem Konto lagen, waren es Ende August noch gut 3,85 Milliarden Euro. Der Kontostand nahm im August jedoch deutlich weniger ab als im Juli, wie aus der aktualisierten Statistik der Übertragungsnetzbetreiber hervorgeht. Zudem liegt das Plus deutlich über dem Vorjahresniveau: Ende August 2016 betrug es rund 2,96 Milliarden Euro.
Wie die Statistiken der Vorjahre zeigen, ist aufgrund der zu erwartenden hohen Einspeisung von Photovoltaik-Anlagen im September mit einem weiteren Abschmelzen des Überschusses zu rechnen. Danach dürfte der Kontostand wieder steigen. Negative Strompreise weist die Seite Netztransparenz im August übrigens nicht aus. Das bedeutet, dass EEG-Anlagenbetreiber, die sich in der Direktvermarktung befinden, im gesamten August eine Vergütung für den produzierten Strom erhalten haben.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Mit dem EEG Konto – der Grundlage für die EEG Umlage – wurde im Rahmen der EEG Neuordnung ab 2010 ein Instrument geschaffen, das der konventionellen Seite, oder genauer gesagt, denen die die Energiewende nicht so mögen, alle Möglichkeiten in die Hände gegeben hat, die Kosten ausschließlich auf die nicht privilegierten Verbraucher abzuwälzen.
So frei nach dem Motto, ihr wollt ja mehrheitlich die Energiewende, dann bezahlt sie auch.
Die Grundlage dieses Paradoxon ab 2010 lautet, „Je niedriger die Börsenpreise, sprich Erlöse für EE Strom, auf dem EEG Konto, desto höher wird die Umlage“
Für den normalsterblichen Verbraucher bedeutet das, je billiger sich sein Versorger Strom beschaffen kann, desto mehr steigt für ihn die Umlage.
Aber nun zum EEG Konto selbst.
Gedacht war das Konto mit Hilfe einer Liquiditätsreserve dafür zu sorgen, dass immer Geld für die Vergütungen der EE Anlagenbetreiber zur Vefügung steht.
Wetter, und entsprechend einspeise-bedingt weist das Konto in den Sommermonaten den höchsten minus Saldo aus.
Maßgebend für die Umlage des folgenden Jahres ist allerdings der Kontostand am 30. 09. eines Jahres.
So hatten wir erstmals am 30. 09. 2014 einen positiven Kontostand von 1,3 Mrd Euro.
In Folge dessen wurde die EEG Umlage für 2015 von 6,24 auf 6,17 Cent gesenkt.
In 2015 und 2016 hatten wir aber auch an diesen Daten einen positiven Saldo auf dem EEG Konto, die Umlage wurde aber trotzdem jeweils erhöht.
Sie wurde Erhöht, weil mit dem Überschuss, der eigentlich der Umlage zugute kommen müsste andere Ausgaben, wie z.B. weitere industrielle Befreiungen bedient wurden.
Gegenwärtig haben sich wieder Milliarden angesammelt. Fast eine Milliarde mehr, als im gleichen Monat des Vorjahres. Man darf gespannt sein, wie viel es am Umlagen relevanten Stichtag dem 30.09. sind, und ob die Umlage für 2018 entsprechend gesenkt wird.
Nach dem gegenwärtigen Kontostand, dürften es etwa 0,3 bis 0,4 Cent sein, um die die Umlage gesenkt werden könnte.
Das entspricht so etwa dem jährlichen Merit Order Effekt, der ja in der Umlage enthalten, auf dem EEG Konto eingeht.
Geld, das auf dem EEG Konto eingeht, wofür aber keine Ausgaben anfallen.
So müssen sich zwangsläufig Überschüsse bilden.
Zu all dem stellt sich die Frage, für was man eigentlich noch die Liquiditätsreserve benötigt.
Seit dem das Konto 2014 erstmals am Umlagen relevanten Stichtag 30.09 im Plus war, hatte es zu keiner Zeit mehr einen negativen Saldo.
Dazu kommt noch, dass für den Überschuss auf dem EEG Konto neuerdings negative Zinsen anfallen.
Scheint niemand zu interessieren, so lange es zu Lasten der nicht privilegierten Verbraucher geht.
Womit wir wieder bei dem oben genannten Motto wären, wer die Energiewende unbedingt will, der soll sie auch bezahlen.
Und möglichst so viel wie möglich, damit die Stimmung nicht zu positiv wird.