Yingli kämpft seit langem darum, eine Einigung über die noch ausstehenden Rückzahlungen mit seinen Anleihegläubigern der Schuldverschreibungen von 2010 und 2011 zu finden. Der chinesische Photovoltaik-Hersteller konnte die Rückzahlungen an die Gläubiger 2015 und 2016 nicht fristgerecht leisten. Nun hat einer von ihnen Klage gegen die Tochtergesellschaft Tianwei Yingli an einem chinesischen Gericht eingereicht, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Ihm stehe ein Anteil von rund 3,7 Prozent, etwa 65,7 Millionen Yuan (8,4 Millionen Euro), des noch ausstehenden Betrags zu.
Bislang habe sich Yingli bemüht, die Auseinandersetzung mit dem Gläubiger außergerichtlich beizulegen. Der Anleihegläubiger habe das Unternehmen jedoch kürzlich informiert, dass er seine Forderungen nun auf dem Gerichtsweg durchsetzen wolle. Er verlangt von Tianwei Yingli die Zahlung von 74,4 Millionen Yuan. Darin enthalten sind auch Zinsen und Verzugsgebühren sowie Kosten im Zusammenhang mit der Klage, wie es weiter hieß. Der chinesische Photovoltaik-Hersteller werde seine Rechte vor Gericht energisch verteidigen und gleichzeitig nach einer vorteilhaften außergerichtlichen Lösung suchen.
Angesichts der Forderungshöhe des Gläubigers erwartet Yingli nach eigenen Angaben keine direkten Auswirkungen auf den Gesamtbetrieb des Unternehmens. Zugleich kündigte das Unternehmen an, in naher Zukunft mit den Anleihegläubigern über die Restrukturierung der Schulden, strategische Alternativen und Finanzpläne diskutierten zu wollen. Ein konkretes Datum wurde jedoch nicht genannt.
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