Die türkische Kalyon Holding hat gemeinsam mit dem südkoreanischen Hersteller Hanwha Q-Cells im März die Ausschreibung für die Entwicklung eines Photovoltaik-Kraftwerks mit einem Gigawatt Leistung in der Provinz Konya gewonnen. Nach den Vorschriften muss das Konsortium dafür auch eine eigene Modulfertigung in dem Land bauen.
Am Sonntag erklärte Murtaza Ata, Chef der Energieabteilung bei Kalyon Holding der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu, dass die Modulfabrik in einem Industriegebiet der türkischen Hauptstadt Ankara gebaut werde. Die Einweihung sei für November geplant. Es handele sich dabei um die erste integrierte Modulfertigung in der Türkei.
„Obwohl die Anfangskapazität 500 Megawatt pro Jahr betragen wird, haben wir die Fabrik so geplant, dass wir die Kapazität auf 1000 Megawatt erhöhen können“, sagte Ata der Nachrichtenagentur. Die ersten Solarmodule wolle das Konsortium in der Fabrik in Ankara dann Ende 2018 produzieren. Das Investment bezifferte Ata mit etwa 450 Millionen US-Dollar. Bei einer Steigerung der Kapazitäten auf ein Gigawatt könnten sie bis zu einer Milliarde US-Dollar betragen, so Ata weiter.
Nach den Ausschreibungsregeln sollen 60 Prozent der Komponenten für die Anlage im ersten Jahr aus der türkischen Fertigung stammen. Dieser Anteil solle danach noch auf mindestens 70 Prozent gesteigert werden. In der Modulfabrik werden Ata zufolge rund 1000 Ingenieure und Techniker arbeiten. Zudem werde die Forschungs- und Entwicklungsabteilung etwa 100 Mitarbeiter umfassen, wobei 80 Prozent der Beschäftigten aus der Türkei stammen werden. Bezüglich des 1-Gigawatt-Photovoltaik-Kraftwerks erklärte Ata, dass Solarstrom voraussichtlich ab dem ersten Quartal 2019 erzeugt werde.
Die türkische Nachrichtenagentur berichtet zudem, dass die integrierte Fertigung in Ankara sowohl Ingots und Wafer als auch Zellen und Module beinhalten werde. Der Gründer der türkischen Solargesellschaft Solarbaba, Ates Ugurel, sagte pv magazine jedoch, dass dies wohl ein Fehler in der Nachricht sei. „Die Modulproduktion könnte in Ankara erfolgen, doch die Ingot/Wafer-Produktion werde voraussichtlich in einer anderen Hafenstadt (wie Istanbul, Izmir oder Mersin) stattfinden, was wegen der Logistik und der existierenden Infrastruktur viel wirtschaftlicher ist. Daher freuen wir uns auf detaillierte Ausführungen von Hanwha Q-Cells“; so Ugurel weiter.
Bislang sind in der Türkei Photovoltaik-Anlagen mit etwa 1,5 Gigawatt Gesamtleistung installiert. Ugurel erwartet ein Wachstum auf wahrscheinlich zwei Gigawatt bis zum Jahresende. Für den Solarstrom aus dem ein Gigawatt-Solarpark wird das Konsortium einen Einspeisetarif von 6,99 US-Dollarcent pro Kilowattstunde erhalten.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Mit dem Absenden dieses Formulars stimmen Sie zu, dass das pv magazine Ihre Daten für die Veröffentlichung Ihres Kommentars verwendet.
Ihre persönlichen Daten werden nur zum Zwecke der Spam-Filterung an Dritte weitergegeben oder wenn dies für die technische Wartung der Website notwendig ist. Eine darüber hinausgehende Weitergabe an Dritte findet nicht statt, es sei denn, dies ist aufgrund anwendbarer Datenschutzbestimmungen gerechtfertigt oder ist die pv magazine gesetzlich dazu verpflichtet.
Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. In diesem Fall werden Ihre personenbezogenen Daten unverzüglich gelöscht. Andernfalls werden Ihre Daten gelöscht, wenn das pv magazine Ihre Anfrage bearbeitet oder der Zweck der Datenspeicherung erfüllt ist.
Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.