TÜV Rheinland testet Blendungsrisiken von Photovoltaik-Anlagen

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Der TÜV Rheinland hat zur Untersuchung von Reflexionseigenschaften von Photovoltaik-Modulen ein Testprogramm entwickelt. Im Labor würden dabei die Reflexion des Sonnenlichts durch das Glas der Solarmodule gemessen, teilte der Prüfdienstleister am Mittwoch mit. Dabei könnten Blendungsrisiken im Hinblick auf die Standortauswahl einer Photovoltaik-Anlage über das gesamte Jahr ermittelt werden. Dafür nutze der TÜV Rheinland eine selbst entwickelte Software. Ziel sei es, Projektierern, Installateuren und Investoren von Photovoltaik-Anlagen in der Planung umfassende Sicherheit in der Standortwahl geben soll.

Erst kürzlich entschied das Oberlandesgericht Düsseldorf zugunsten eines Klägers, der sich durch das von der Photovoltaik-Anlage seines Nachbarn reflektierte Sonnenlicht wesentlich beeinträchtigt in der Nutzung seines Grundstückes fühlte. Die Richter urteilten, dass er diese Beeinträchtigung nicht dulden müsse und sich auch aus dem EEG keine Duldungspflicht ergebe.

Auch der TÜV Rheinland weist daraufhin, dass die Blendwirkung von Photovoltaik-Anlagen eine hohe Relevanz habe. So könne blendendes Sonnenlicht und Spiegelungen durch große Solarparks den Straßen- und Flugverkehr gefährlich beeinflussen. „Das lässt sich bereits im Planungsprozess einer Solaranlage überprüfen“, erklärt Florian Reil, Geschäftsfeldleiter für Solarenergie bei TÜV Rheinland. Im Einzelfall sei eine Analyse zwingend erforderlich, um eine Baugenehmigung für eine Photovoltaik-Anlage zu erhalten. Sofern Nachbarn potenziell geblendet werden könnten, sei eine Überprüfung sinnvoll. „Nachträgliche Blendschutzmaßnahmen sind nicht nur teuer, sie können auch zu Ertragseinbußen durch Verschattung führen“, so Reil. „Aufwendige Nachbesserungen oder juristische Auseinandersetzungen lassen sich so idealerweise bereits im Vorfeld ausschließen.“

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