Das österreichische Speicherunternehmen Neovoltaic hat vor knapp drei Wochen ein Konkursverfahren beim Landesgericht für Zivilrechtssachen in Graz beantragt. Als Grund nannte es den Einbruch der Umsätze seit Mai 2017 durch den Wegfall der Region Nürnberg durch einen personellen Abgang, wie Gerhard Weinhofer vom Österreichischen Verband Creditreform berichtete. Im Juni sei dann noch eine allgemeine Verunsicherung hinzugekommen, da ein strategischer Investor nicht bei dem Entwickler und Anbieter von Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien eingestiegen sei, bestätigt auch der Kreditschutzverband von 1870 (KSV 1870) in einer Information auf seiner Website.
Nach Angaben von Creditreform sind 100 Gläubiger und Investoren von der Insolvenz betroffen. Den Aktiva von etwa 570.000 Euro stünden Passiva von 3,06 Millionen Euro gegenüber. Zu den Passiva gehörten Darlehen von 1,09 Millionen Euro, die Neovoltaic über Crowdfundings eingesammelt habe. Erst im vergangenen Jahr sammelte der Photovoltaik-Speicheranbieter über ein Crowdfunding auf der Plattform Conda mehr als 725.000 Euro einzusammeln. Damit sollte die Expansion nach Deutschland finanziert werden. Mitte 2016 begann Neovoltaic nach KSV1870-Angaben dann auch mit dem Verkauf an Endkunden. Die Pakete beinhalteten Beratung, Verkauf und Installation von Photovoltaik-Anlage, Energiespeicher und Monitoring. In Deutschland habe des Unternehmen dafür „virtuelle Geschäftsstellen“ eröffnet.
Nach übereinstimmenden Angaben besteht ein starkes Interesse, das Unternehmen zu sanieren. Dafür soll ein neuer Investor gefunden werden. Momentan wird auf der Website angegeben, dass aufgrund der Betriebsschließung keinerlei Leistungen oder Auskünfte zur Verfügung gestellt werden könnten. Als Insolvenzverwalter bestellte das Konkursgericht Norbert Scherbaum.
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