Die Centrotherm International AG hat ihre Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Damit wird der Photovoltaik-Anlagenbauer aus Blaubeuren wohl erneut einen Verlust machen. „Ein ausgeglichenes Einzel- und Konzernergebnis 2017 kann aus heutiger Sicht insbesondere aufgrund eines das Großprojekt CEEG Algerien betreffenden Schiedsspruchs nicht mehr erreicht werden“, teilte der Vorstand am Donnerstag mit. Der Schiedsspruch führe zu einem Gesamtschadensersatzanspruch von CEEG von etwa elf Millionen Euro gegenüber dem Projektkonsortium. Darin enthalten seien auch die Schiedsgerichts- und Anwaltskosten.
Centrotherm sei derzeit noch dabei, die finanziellen Auswirkungen rechtlich zu prüfen. Das Unternehmen sei auf Basis der bestehenden Finanzierungsvereinbarungen in der Lage etwaige Schadenersatzansprüche zu bedienen. Bei dem Projekt handelte es sich um den Bau einer großen Modulfabrik in Algerien im Auftrag der CEEG, einer Tochter des staatlichen Energieversorgers Sonelgaz. Dem zunächst beauftragten Konsortium gehörten nach Medienberichten neben Centrotherm auf die Kinetics Germany GmbH an. Das Projektvolumen lag bei etwa 290 Millionen Euro. Im Juni 2013 kündigte CEEG dem Projektkonsortium. Zuvor hatte die Insolvenz des Photovoltaik-Anlagenbauers dazu geführt, dass die Verträge nachverhandelt wurden. Zum Zeitpunkt der CEEG-Kündigung war Centrotherm allerdings nicht mehr insolvent.
An seinem Umsatzziel von 120 bis 160 Millionen Euro hält Centrotherm für 2017 derweil fest. Erst vor wenigen Tagen erhielt die Tochtergesellschaft FHR Anlagenbau einen Großauftrag von Manz. Sie wird im kommenden Jahr mehrere Sputter-Beschichtungsanlagen für die Herstellung von CIGS-Dünnschichtmodulen liefern. Das Auftragsvolumen bezifferte Centrotherm im niedrigen zweistelligen Millionenbereich. Mehrere Bestellungen in Höhe von mehr als 80 Millionen Euro erhielt der Anlagenbauer um den Jahreswechsel zudem von asiatischen Photovoltaik-Herstellern.
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